Eberesche (Sorbus aucuparia): Unterschied zwischen den Versionen
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* Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.220. Detlev Henschel (2002) | * Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.220. Detlev Henschel (2002) | ||
* feld- Wald- und Wiesenkochbuch S.124, Eve Marie Helm (1978) | |||
* Giftpflanzen Pflanzengifte S.673, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | * Giftpflanzen Pflanzengifte S.673, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | ||
* Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.88, Heinz Görz (1987) | * Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.88, Heinz Görz (1987) |
Version vom 31. Dezember 2017, 12:51 Uhr
Weitere Namen
Vogelbeere, Drosselbeere
Botanischer Name
»Sorbus« möglicherweise von der indogermanischen Wurzel ser/serbho und sor/sorbho - rot, rötlich, »aucuparia« von lat. auceps - Vogelsteller, avis - Vogel und capere - einfangen
Englischer Name
Rowan
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Europa, Asien
Wuchs
ausdauernd, verholzend, bis 15m hoher Strauch oder Baum, Blätter unpaarig gefiedert, Blüten in Doldentrauben
Standort
sonnig, nahrhafter Boden
Blütezeit
Mai, Juni
Blüte
weißliche fünfzählige Blüten in Doldentrauben, unangenehm fischig riechend
Fruchtreife
(August), September
Frucht
gelbe bis dunkel orange beerenartige Frucht mit kleinen Kernen
Vermehrung
durch Stecklinge, Wurzelbrut, Selbstaussaat
Frosthärte
Laub abwerfend, frosthart
Pflege
Rückschnitt wenn nötig
Verwendbare Teile
Beeren, verarbeitet (roh ungenießbar)
Inhaltsstoffe
Parasorbinsäure (wird beim Kochen zerstört), Bitterstoffe, ätherische Öle, Gerbstoffe, Abrotonit, Apfel- und Zitronensäure, Bernsteinsäure, Vitamin C, Zucker, Sorbit (wurde früher als Zuckerersatz für Diabetiker verwendet)
Status
anwesend
Literatur
- Aromaschätze Wildfrüchte und Gewürze S.43, Markusine Guthjahr (2008)
- Bärlauch und Judenkirsche S.121, Gerhild Birmann-Dähne (1996)
- Die Kräuter in meinem Garten S.129, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.220. Detlev Henschel (2002)
- feld- Wald- und Wiesenkochbuch S.124, Eve Marie Helm (1978)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.673, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.88, Heinz Görz (1987)
- Kölbls Kräuterfibel S.92, Konrad Kölbl (1993)
- Köstliches aus dem Garten S.212, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
- Köstliches von Hecken und Sträuchern S.78, Markus Strauß (2011)
- Kräuter S.227, Burkhard Bohne (2010)
- Symbolik der Pflanzen S.61, Marianne Beuchert (1996)
- Wildfrüchte Köstlichkeiten aus der Natur S.23. Markusine Guthjahr (2011)
- Wildobst S.21, Helmut Pirc (2009)
- Wo der Pfeffer wächst S.266, Hansjörg Küster (1987)
- kraut&rüben 8/2014
Geschichte und Geschichten
Die Eberesche gehört zu den Rosengewächsen und ist im gesamten europäischen Raum bis nach Asien zu Hause. Sie kann bis zu zwölf Meter hoch werden und wächst in Höhenlagen bis etwa 2400 Meter. Sie wächst nur selten einstämmig, meist eher strauchartig, wobei aus der Wurzel immer wieder Stämme nachwachsen. Trotzdem bildet sie eine Krone aus, so dass sie von weitem wie ein Baum aussieht. Die Triebe wachsen zunächst steil aufrecht, biegen sich erst auseinander, wenn sie vom Gewicht der Früchte herunter gezogen werden. Die unpaarigen Fiederblätter treiben im Frühjahr fast zeitgleich mit den Blüten aus. Letztere stehen in aufrechten Schirmrispen zusammen, werden von vielen Insekten besucht. Ihr Duft ist eher unangenehm, etwas fischig, was jedes mal wieder irritierend ist. Im Abblühen sehen die Dolden ein bisschen schmutzig aus, verbräunen bis die Blütenblätter abfallen. Während des Sommers reifen die Beeren, im August färben sie sich von grün zu leuchtend orange. Roh sind die Früchte ungenießbar, da sie durch den hohen Gehalt an Parasorbinsäure sehr bitter sind. Die Säure zerfällt beim Kochen. Werden die Beeren vor der Verarbeitung eine Nacht in Essigwasser eingelegt, nimmt die Bitterkeit weiter ab. Fast frei von Bitterstoffen ist die Mährische Eberesche, ein Zufallssämling, der um 1810 in Böhmen entdeckt wurde. Diese Variante wurde weiter züchterisch bearbeitet, so dass heute verschiedene Sorten der Edel-Eberesche im Handel sind. Die Früchte lassen sich zu Sirup, Likör oder gemischt mit anderen Früchten zu Marmeladen verarbeiten. Was am Baum hängen bleibt wird bald von verschiedenen Vögeln abgeräumt, so dass vom Fruchtschmuck meist schon vor dem Winter nichts mehr zu sehen ist.