Eisenhut (Aconitum napellus): Unterschied zwischen den Versionen
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* Hagebutte & Co S.54, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003) | * Hagebutte & Co S.54, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003) | ||
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* New Kreüterbuch Cap.XXX, Leonhart Fuchs (1543) | * New Kreüterbuch Cap.XXX, Leonhart Fuchs (1543) | ||
* Tod & Flora S.56, Helmut Eisendle (2009) | * Tod & Flora S.56, Helmut Eisendle (2009) |
Version vom 8. Oktober 2017, 17:09 Uhr
Weitere Namen
Blauer Sturmhut, Mönchskappe, Wolfskraut, Venuswagen
Botanischer Name
»Aconitum« (1) möglicherweise von gr. akonai - steile Felsen (wegen des Standortes auf felsigem Grund), (2) akoniton gr. Giftpflanze, »napellus« von lat. napus - Steckrübe (wegen der rübenförmigen Wurzel)
Englischer Name
Monkshood, Wolfbane
Familie
Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
Verbreitung
Gebirgsgegenden Mitteleuropas
Wuchs
ausdauernd, horstige Staude, Blätter handförmig 5 bis 7-fach geteilt,
Standort
halbschattig, eher feuchter nahrhafter Boden
Blütezeit
(Juni), Juli, August
Blüte
blaue (selten rosa oder weiße) Blüten,die denen des Rittersporn ähneln, aber einen "Helm" tragen, in endständigen lockeren Trauben
Fruchtreife
August, September
Frucht
mehrsamige Balgfrucht, zu jeweils dreien zusammen stehend, nach dem Abtrocknen an der Bauchnaht aufreißend
Vermehrung
Teilung größerer Pflanzen, Aussaat, die schwimmfähigen Samen werden auch auf dem Wasserweg verbreitet
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch langrüsselige Hummeln, die stark genug sind, um den Helm aufzudrücken, leider machen Schnecken sich nichts aus der Giftigkeit der Pflanze
Pflege
Rückschnitt wenn nötig, Pflanze nur mit Handschuhen anfassen, da sie schon bei Berührung Giftwirkung zeigt
Verwendbare Teile
eine der giftigsten heimischen Pflanzen, besonders Wurzel und Samen
Inhaltsstoffe
Alkaloid Aconitin, Pikroaconitin, Mesaconitin, Hypaconitin, freie Alkamine
Status
anwesend
Literatur
- A Contemplation upon Flowers S.31, Bobby J. Ward (1999)
- Blumen und Kräuter, geheimnisvolle Namen... S. 58, Ulrich Völkel (2010)
- Die Kräuter in meinem Garten S.144, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.228, Deni Bown (1995)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.88, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.99, Heinz Görz (1987)
- Hagebutte & Co S.54, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
- Kräuter S.198, Burkhard Bohne (2010)
- New Kreüterbuch Cap.XXX, Leonhart Fuchs (1543)
- Tod & Flora S.56, Helmut Eisendle (2009)
- Wicked Plants S.1, Amy Stewart (2009)
- Schön aber gefährlich S.47, Helga Urban, Marion Nickig (2009)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.134, Detlev Arens (1991)
- Symbolik der Pflanzen S.75, Marianne Beuchert (1996)
- Zauberpflanzen Hexenkräuter S.193, Gertrud Scherf (2002)
Geschichte und Geschichten
Der Eisenhut gehört zu den giftigsten Pflanzen Deutschlands, ist inzwischen aber so selten geworden, dass sie unter strengem Schutz steht. Schon bei Berührung dringt das Gift über die Haut in den Körper und kann Hautentzündungen aber auch schwerere Vergiftungen hervor rufen. Wegen des attraktiven Aussehens wurde der Eisenhut trotzdem schon seit dem Mittelalter in Bauerngärten kultiviert, aber nicht als Heilpflanze genutzt. Erst im 19. Jahrhundert wurde die schmerzlindernde Wirkung bei Rheuma und Neuralgien erkannt. Bis dahin war die Pflanze nur gelegentlich als Mordwaffe im Einsatz, so gegen den römischen Kaiser Claudius (54 n. Christus)und Papst Hadrian VI (1523). Als »Witwenstaub« wurde die Pflanze bekannt durch Ehefrauen, die das Ableben ihrer Gatten beschleunigen wollten und Eisenhutpulver auf die Bettlaken streuten, was eine schleichende, zum Tode führende Vergiftung zur Folge hatte.
Der dreiköpfige Höllenhund Kerberos soll für die Entstehung der Pflanze verantwortlich sein. Als er von Herakles besiegt und ans Tageslicht gebracht wurde, begann er heftig zu geifern und daraus wuchs der Eisenhut.