Pechnelke (Silene viscaria): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 15. Februar 2018, 17:55 Uhr
Weitere Namen
Klebnelke
Botanischer Name
»Silene« nach Silen, dem meist fettbäuchig und aufgedunsen dargestellten Satyr (wegen der aufgeblähten Samenstände), »viscaria« lat. viscarius - klebrig
Englischer Name
Sticky Catchfly
Familie
Nelkengewächse, Caryophyllaceae
Verbreitung
Europa
Wuchs
ausdauernd, horstige Staude, lanzettliche Polster bildende Blätter, Blütenstand bis 80cm hoch
Standort
sonnig, trockene magere Böden
Blütezeit
Juni, Juli
Blüte
Stieltellerblume intensiv rosa, an den Knoten sehr klebrig, verzweigter Blütenstand
Fruchtreife
Juni, Juli, August
Frucht
Fünfzähnige Streukapsel
Vermehrung
durch Ausläufer, Selbstaussaat
Frosthärte
grün überwinternd, bei länger andauerndem Kahlfrost Winterschutz sinnvoll
Tierische Besucher
die klebrige Substanz an Stängeln und Blüten soll Ameisen am Hochklettern hindern, Bestäubung hauptsächlich durch Falter und Hummeln
Pflege
Rückschnitt der verblühten Triebe
Verwendbare Teile
Duftpflanze, ein Extrakt aus den Samen wirkt gegen verschiedene Pflanzenkrankheiten wie zum Beispiel den Malvenrost
Inhaltsstoffe
Brassinosteroide, hormonartige Substanzen, die das Wachstum anderer Pflanzen anregen
Status
anwesend, Jungpflanzen vorhanden
Literatur
- ...und grün des Lebens goldner Baum S.448, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)
- Wildpflanzen für jeden Garten S.80, Reinhard Witt (1994)
Geschichte und Geschichten
Pechnelken sind leicht aus Samen zu ziehen, die gleich nach der Ernte flach unter die Erde gebracht werden und innerhalb weniger Tage keimen. In einer Saatschale sind die Pflänzchen zunächst vor Schnecken geschützt, ehe sie an ihren späteren Standort gesetzt werden. Im Sommer gesäte Pflanzen blühen bereits im nächsten Frühjahr, werden im Laufe der Jahre umfangreicher, meist aber nicht allzu alt. Schon im April schiebt die Pflanze ihre bis zu dreißig Zentimeter hohen Stängel in die Höhe. Unter den kreuzgegenständigen schmalen Blättern sondert die Pechnelke das namengebende »Pech« ab, eine klebrige Substanz, die tatsächlich effektiv Ameisen aufhält. Da die Blüten nur von langrüsseligen Hummelarten und Faltern bestäubt werden können, schützt sich die Pflanze so vor Nektarräubern. Die intensiv rosa farbenen Blüten stehen in doldenartigen Büscheln zusammen, zunächst oben am Stängel, später auch an den Blattknoten. Die Blüten sind nahezu geruchlos, ziehen aber Hummeln und Schmetterlinge an, die für die Bestäubung und einen reichlichen Samenansatz sorgen. Die noch grünen Streukapseln bleiben im Blütenrest stecken, erst wenn sie hellbraun abgetrocknet sind öffnen sie sich mit einem typischen Rand aus kleinen Zähnchen. Wind und vorbei streifende Tiere schütteln die kleinen Samen heraus.