Strahlenanemone (Anemone blanda): Unterschied zwischen den Versionen
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Die Strahlenanemone kam erst relativ spät in unsere Gärten. Zum ersten Mal beschrieben wurde sie 1854 von Heinrich Wilhelm Schott und Carl Georg Theodor Kotschy, in Kultur nachgewiesen ist sie mindestens seit 1898. Im Taurusgebirge wächst die kleine Frühlingsblume in Höhenlagen bis 1500 Meter, bevorzugt lichte Nadelwälder, deren Böden im Sommer trocken sind und den Knollen die notwendige Ruhephase ermöglichen. in Deutschland anzutreffende Wildbestände der Pflanze gehen immer auf Auswilderungen zurück, sei es durch am Waldrand entsorgte Gartenabfälle oder durch Saatgut, das sich aus Gärten heraus auf die Reise gemacht hat. Im Garten braucht die Balkan-Anemone einen Platz an dem sie in Ruhe gelassen wird. Außerhalb ihrer recht kurzen Vegetationsperiode ist sie nicht zu sehen und auch die unterirdischen Knollen lassen sich nur finden, wenn der genaue Standort bekannt ist. | |||
Bereits im Februar erscheinen die ersten geschlitzten dunkelgrünen Laubblätter und mit ihnen die schmalen Knospen mit ihrem Kragen aus Kelchblättern. Blau in verschiedenen Schattierung ist die häufigste Blütenfarbe, seltener sind weiße oder rosa Exemplare. Kaum fünfzehn Zentimeter über dem Boden öffnen sich die Blüten sobald die Sonne scheint. Abends und bei Regenwetter bleiben sie geschlossen. Die frischen Pflanzen enthalten das für Hahnenfußgewächse typische giftige Protoanemonin, das beim Hantieren mit der Pflanze zu Hautirritationen wie Juckreiz oder Bläschenbildung führen kann. | |||
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Version vom 30. Dezember 2018, 14:21 Uhr
Weitere Namen
Balkan-Windröschen
Botanischer Name
»Anemone« (1)von gr. anomos - Wind, (2) von semitisch na'aman - gut aussehend, »blanda« von lat. blandus - schmeichelnd, freundlich, liebreizend
Englischer Name
Grecian Windflower, Winter Windflower
Familie
Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
Verbreitung
Balkan, Kaukasus, Zypern, Syrien, Türkei, in Deutschland teilweise verwildert
Wuchs
ausdauernd, kleine flache dunkelbraune Knolle, aus der im Frühjahr tief geschlitzte dunkelgrüne Blätter und die Blüten wachsen, 10-15cm hoch, zieht nach der Samenreife bald wieder ein
Standort
sonnig bis halbschattig, unter Laub abwerfenden Gehölzen, am Naturstandort in lichten Kiefern-, Zedern- und Wacholderwäldern, in Höhenlagen bis 1500m
Blütezeit
(Februar), März
Blüte
Körbchen mit schmalen, hellen Röhrenblüten, strahlenförmige Zungenblüten in violetten Tönen, seltener weiß oder rosa
Fruchtreife
Juni, Juli
Frucht
zusammen gesetzte Frucht aus kleinen Nüsschen
Vermehrung
Wurzelknollen
Frosthärte
unterirdische Teile frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen z.B. Pelzbienen
Pflege
kaum Pflege nötig, Boden um die Pflanzen möglichst in Ruhe lassen, da die Knollen besonders nach dem Einziehen kaum zu erkennen sind
Verwendbare Teile
Inhaltsstoffe
Protoanemonin (zerfällt beim Trocknen)
Status
anwesend
Literatur
- Die neue Gartenlust S.102, Johannes Roth (1994)
- kraut&rüben 3/2006
Geschichte und Geschichten
Die Strahlenanemone kam erst relativ spät in unsere Gärten. Zum ersten Mal beschrieben wurde sie 1854 von Heinrich Wilhelm Schott und Carl Georg Theodor Kotschy, in Kultur nachgewiesen ist sie mindestens seit 1898. Im Taurusgebirge wächst die kleine Frühlingsblume in Höhenlagen bis 1500 Meter, bevorzugt lichte Nadelwälder, deren Böden im Sommer trocken sind und den Knollen die notwendige Ruhephase ermöglichen. in Deutschland anzutreffende Wildbestände der Pflanze gehen immer auf Auswilderungen zurück, sei es durch am Waldrand entsorgte Gartenabfälle oder durch Saatgut, das sich aus Gärten heraus auf die Reise gemacht hat. Im Garten braucht die Balkan-Anemone einen Platz an dem sie in Ruhe gelassen wird. Außerhalb ihrer recht kurzen Vegetationsperiode ist sie nicht zu sehen und auch die unterirdischen Knollen lassen sich nur finden, wenn der genaue Standort bekannt ist.
Bereits im Februar erscheinen die ersten geschlitzten dunkelgrünen Laubblätter und mit ihnen die schmalen Knospen mit ihrem Kragen aus Kelchblättern. Blau in verschiedenen Schattierung ist die häufigste Blütenfarbe, seltener sind weiße oder rosa Exemplare. Kaum fünfzehn Zentimeter über dem Boden öffnen sich die Blüten sobald die Sonne scheint. Abends und bei Regenwetter bleiben sie geschlossen. Die frischen Pflanzen enthalten das für Hahnenfußgewächse typische giftige Protoanemonin, das beim Hantieren mit der Pflanze zu Hautirritationen wie Juckreiz oder Bläschenbildung führen kann.