Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria): Unterschied zwischen den Versionen
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Vincetoxin, Isochinolinalkaloide, Tylophorin, Triterpensäure, Amine, Oxasteroidglycoside, Aglykon Hirundigenin | Vincetoxin, Isochinolinalkaloide, Tylophorin, Triterpensäure, Amine, Oxasteroidglycoside, Aglykon Hirundigenin, Chlorogensäure, Sinapinsäure | ||
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====Literatur==== | ====Literatur==== | ||
* Kräuter S. | * Die Kräuter in meinem Garten S.503, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999) | ||
* Geheimnisse der Pflanzenwelt S.214, Gerd K. Müller, Christa Müller (2003) | * Geheimnisse der Pflanzenwelt S.214, Gerd K. Müller, Christa Müller (2003) | ||
* Giftpflanzen Pflanzengifte S. | * Giftpflanzen Pflanzengifte S. | ||
* | * Kräuter S.211, Burkhard Bohne (2010) | ||
* Pflanzen des Mittelmeerraumes S.156, Andreas Bärtels (1997) | * Pflanzen des Mittelmeerraumes S.156, Andreas Bärtels (1997) | ||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== | ||
Die Schwalbenwurz ist der einzige bei uns heimische Vertreter der Familie der Schwalbenwurzgewächse. Die Pflanze wächst auf kalkhaltigen Böden im Gebirge ebenso wie an der Ostsee, wo sie auf Rügen größere Bestände bildet. Im 16. und 17. Jahrhundert war die Schwalbenwurz eine gebräuchliche Heilpflanze, die bei Atemwegserkrankungen aber auch als Abführmittel genutzt wurde. Zudem wurde sie als Gegenmittel bei Hundebissen eingesetzt, worauf der Name Hundsgiftgewächs hinweist. Besonders in der Wurzel sind aber so viele Giftstoffe versammelt, dass sich ein Selbstmedikation verbietet. Weidetiere verschmähen die Pflanze, deren Blüten einen unangenehmen, leicht fischigen Geruch verströmen. | |||
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Version vom 13. Februar 2019, 16:43 Uhr
Weitere Namen
Weiße Schwalbenwurz, Sankt-Lorenz-Kraut
Botanischer Name
»Vincetoxicum« von lat. vincere - besiegen und toxicum - Gift (da die Pflanze starken Brechreiz auslöst galt sie als Gegenmittel bei Vergiftungen), »hirundinaria« von lat. hirundo - Schwalbe
Englischer Name
Swallows Wort
Familie
Hundsgiftgewächse, Apocynaceae
Verbreitung
Europa, in Höhenlagen bis etwa 2500m, Westasien, Nordafrika
Wuchs
ausdauernd, tief wurzelndes knotiges Rhizom, Blätter lanzettlich gegenständig bläulich grün, an offenem Standort bleibt die Pflanze staudig, wachsen ringsum höhere Pflanzen, so strecken sich die Triebe und beginnen sich linkswindend an der Vegetation hoch zu arbeiten, Höhe etwa 60-100cm
Standort
sonnig bis halbschattig, offene Wiesen
Blütezeit
Mai, Juni, Juli, August
Blüte
doldenartige Blütenstände in den Blattachseln, kleine fünfzählige rahmweiße Sternblüten, sogenannte Klemmfallenblüten, bei denen der Pollen durch eine Klemmvorrichtung am Rüssel der Nektar suchenden Fliege befestigt wird, leicht fischiger Geruch (Amine),
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
bis zu 7 cm lange balgartige Frucht, die an der Rückennaht aufreißt, eiförmige Samen mit langem Haarschopf, der sich beim Fliegen schirmartig ausbreitet
Vermehrung
durch Wurzelausläufer, Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch größere Fliegen die den Klemmmechanismus der Blüte betätigen können, kleinere Insekten können sich häufig nicht wieder befreien und verenden
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
in der Volksheilkunde wurde ein Tee aus den Wurzeln als schweiß- und harntreibendes Mittel eingesetzt, wegen der Giftigkeit der Pflanze wird sie heute nur noch in der Homöopathie genutzt, schon geringe Mengen der frischen Pflanze wirken brechreizerregend, früher auch als Faserpflanze genutzt
Inhaltsstoffe
Vincetoxin, Isochinolinalkaloide, Tylophorin, Triterpensäure, Amine, Oxasteroidglycoside, Aglykon Hirundigenin, Chlorogensäure, Sinapinsäure
Status
anwesend
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.503, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
- Geheimnisse der Pflanzenwelt S.214, Gerd K. Müller, Christa Müller (2003)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.
- Kräuter S.211, Burkhard Bohne (2010)
- Pflanzen des Mittelmeerraumes S.156, Andreas Bärtels (1997)
Geschichte und Geschichten
Die Schwalbenwurz ist der einzige bei uns heimische Vertreter der Familie der Schwalbenwurzgewächse. Die Pflanze wächst auf kalkhaltigen Böden im Gebirge ebenso wie an der Ostsee, wo sie auf Rügen größere Bestände bildet. Im 16. und 17. Jahrhundert war die Schwalbenwurz eine gebräuchliche Heilpflanze, die bei Atemwegserkrankungen aber auch als Abführmittel genutzt wurde. Zudem wurde sie als Gegenmittel bei Hundebissen eingesetzt, worauf der Name Hundsgiftgewächs hinweist. Besonders in der Wurzel sind aber so viele Giftstoffe versammelt, dass sich ein Selbstmedikation verbietet. Weidetiere verschmähen die Pflanze, deren Blüten einen unangenehmen, leicht fischigen Geruch verströmen.