Walderdbeere (Fragaria vesca): Unterschied zwischen den Versionen
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Schon in der Jungsteinzeit wurde die Walderdbeere vom Menschen genutzt, wie archäologische Funde bestätigen. Unsere heutigen Erdbeeren sind mit der Walderdbeere nicht verwandt, sie stammen aus Kreuzungen amerikanischer Fragaria- Sorten. | Schon in der Jungsteinzeit wurde die Walderdbeere vom Menschen genutzt, wie archäologische Funde bestätigen. Die Ernte der kleinen Früchte war und ist mühsam, der Geschmack aber sehr intensiv. Die Pflanzen bilden meist größere Gemeinschaften, da sie sich durch Ausläufer ausbreiten. Die Pflanzen sind fast ganzjährig grün, blühen bei milder Witterung schon deutlich vor den Kulturerdbeeren. Während die Pflanzen Kälte vertragen, sind die Blüten frostempfindlich. Ein schwarze verfärbter Fruchtansatz zeigt an, das hier nichts mehr geerntet werden kann. Anders als die meisten Kultursorten treiben die Walderdbeeren das ganze Jahr über Blüten und Früchte, manchmal bis in den November. Unsere heutigen Erdbeeren sind mit der heimischen Walderdbeere nicht verwandt, sie stammen aus Kreuzungen amerikanischer Fragaria- Sorten. | ||
Version vom 7. Mai 2020, 10:49 Uhr
Weitere Namen
Knackbeere
Botanischer Name
»Fragaria« lat. fragum - Erdbeere, »vesca« (1) lat. vescum - abgezehrt, klein, schwächlich (wegen der geringen Größe der Walderdbeeren), (2) lat. vescus - essbar
Englischer Name
Wild Strawberry
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Europa, Asien, Nordamerika
Wuchs
ausdauernde rosettige Pflanze mit kräftigem gedrungenem Wurzelstock, dreiteilige gezähnte Blätter an langen kurz behaarten Stängeln, flach ausgebreitet, bis 20cm hoch, Blütenstand nur wenig höher, Ausläufer bildend, an deren Enden Jungpflanzen entstehen
Standort
halbschattig, nährstoffreicher Boden
Blütezeit
Mai, Juni, Juli, August, September
Blüte
fünfzählig weiße Schalenblüte mit gelber leicht gewölbter Mitte
Fruchtreife
Juni, Juli, August, September, (Oktober)
Frucht
durch Anthocyane rot gefärbte Sammelnussfrucht
Vermehrung
durch Ausläufer, Aussaat, Tiere fressen die Früchte und scheiden die unverdauten Samen wieder aus
Frosthärte
grün überwinternd
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen, Fliegen und Schwebfliegen, Ameisen bedienen sich am Nektar ohne die Blüten zu bestäuben, die Früchte werden von vielen Tieren gefressen (besonders von Schnecken und Asseln)
Pflege
kaum Pflege nötig
Verwendbare Teile
Früchte zum Naschen, Blätter frisch oder getrocknet in Teemischungen, wirksam bei leichten Durchfällen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Früchte sollen wirksam gegen Gicht sein
Inhaltsstoffe
Vitamin C, Gerbstoffe, Proteine, Mineralstoffe, Kohlenhydrate, Salicylate
Status
anwesend
Literatur
- Aromaschätze Wildfrüchte und Gewürze S.18, Markusine Guthjahr (2008)
- Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.384, Helmut Pirc (2015)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.133, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Erdbeeren für Prinzessinnen, Hrsg. Marina Heilmeyer
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.26, Detlev Henschel (2002)
- Hagebutte & Co. S.282, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
- Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.88, Adelbert von Chamisso (1827)
- Jahreskalender für den Heilpflanzenliebhaber S.39, Ernst-Albert Meyer (1989)
- Klassische Kräuter und Heilpflanzen S.92, Giola Romagnoli, Stefania Vasetti (1996)
- Kölbls Kräuterfibel S.314, Konrad Kölbl (1993)
- Kräuter S.128, Burkhard Bohne (2010)
- Naturmedizin Heilkräuter S.60, Penelope Ody (2000)
- New Kreüterbuch Cap.CCCXXIX, Leonhart Fuchs (1543)
- Paradiesapfel und Pastorenbirne S.105, Erika Schermaul (2004)
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.54, Detlev Arens (1991)
- Symbolik der Pflanzen S.79, Marianne Beuchert (1996)
- Wildblumen im Hausgarten S.65, John Stevens (1987)
Geschichte und Geschichten
Schon in der Jungsteinzeit wurde die Walderdbeere vom Menschen genutzt, wie archäologische Funde bestätigen. Die Ernte der kleinen Früchte war und ist mühsam, der Geschmack aber sehr intensiv. Die Pflanzen bilden meist größere Gemeinschaften, da sie sich durch Ausläufer ausbreiten. Die Pflanzen sind fast ganzjährig grün, blühen bei milder Witterung schon deutlich vor den Kulturerdbeeren. Während die Pflanzen Kälte vertragen, sind die Blüten frostempfindlich. Ein schwarze verfärbter Fruchtansatz zeigt an, das hier nichts mehr geerntet werden kann. Anders als die meisten Kultursorten treiben die Walderdbeeren das ganze Jahr über Blüten und Früchte, manchmal bis in den November. Unsere heutigen Erdbeeren sind mit der heimischen Walderdbeere nicht verwandt, sie stammen aus Kreuzungen amerikanischer Fragaria- Sorten.