Schlitzblättrige Brombeere (Rubus laciniatus): Unterschied zwischen den Versionen
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»Rubus« indogermanische Wurzel reub - reißen (Strauch an dem man sich reißt), »laciniatus« lat. zerschlitzt, schlitzblättrig | »Rubus« indogermanische Wurzel reub - reißen (Strauch an dem man sich reißt), »laciniatus« lat. zerschlitzt, schlitzblättrig |
Aktuelle Version vom 5. Oktober 2024, 12:29 Uhr
Weitere Namen
Botanischer Name
»Rubus« indogermanische Wurzel reub - reißen (Strauch an dem man sich reißt), »laciniatus« lat. zerschlitzt, schlitzblättrig
Englischer Name
Evergreen Blackberry
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Nördliches Zentraleuropa
Wuchs
ausdauernd, kräftiger Wurzelstock, horstig, bis 5m lange Triebe bildend, stachellos, handförmig geteilte Blätter, Blattteile gezähnt, gelegentlich wieder zurückwildernd, dann stark bestachelt
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter eher feuchter Boden
Blütezeit
(Juni), Juli, August, (September)
Blüte
achselständige und endständiger verzweigter Blütenstand mit mehreren fünfzähligen weißen, teilweise rosa überhauchten Blüten
Fruchtreife
August, September, Oktober (späte Früchte reifen selten aus)
Frucht
schwarze süß-aromatische Sammelfrucht, braucht genug Sonne und Wärme um auszureifen, sonst unangenehm sauer
Vermehrung
durch bewurzelte Sprossenden, Stecklinge
Frosthärte
grün überwinternd, im Frühjahr altes Laub abwerfend
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln, die Beeren sind bei Vögeln, aber auch Kleinsäugern beliebt, bleibt die Pflanze unbeschnitten bildet sie ein Dickicht, das Zuflucht und Nistgelegenheit für verschiedene Vögel bildet
Pflege
Rückschnitt nach der Ernte oder im Frühjahr, hochbinden der Triebe
Verwendbare Teile
Beeren frisch oder verarbeitet, Blätter überzähliger Neutriebe ergeben fermentiert einen leckeren Tee
Inhaltsstoffe
Vitamine, Ballaststoffe, Flavonoide, Fruchtsäuren, Mineralstoffe
Status
anwesend
Literatur
Geschichte und Geschichten
Ein bisschen ungewöhnlich sieht sie ja aus, diese Brombeere mit ihren eigenartig tief geschlitzten Blättern. Sie bildet mit den Jahren einen dichten horstigen Bestand, breitet sich nur raumgreifender aus, wenn ihre langen Triebe den Boden berühren und sich bewurzeln können. Die dornenlose Kulturform treibt pro Jahr nur eine überschaubare Zahl von neuen Ruten und lässt sich gut im Zaum halten. Gelegentlich treten aber Wildtriebe auf, die schnell beseitigt werden sollten, da sie unangenehm stachelig sind. Die von Ende Juni bis Ende August dauernde Blüte wird von vielen unterschiedlichen Bienen und Hummeln besucht. Meist dauert sie länger als die Blüte anderer Brombeerarten, was dazu führt, dass die Beeren nicht immer genug Zeit haben, um auszureifen. Ab Mitte September werden die Tage zu kurz und die Sonnenwärme reicht nicht mehr aus. Bereits während der Fruchtentwicklung treibt die Pflanze wieder aus, die kantigen Ruten sind am Ansatz gut zwei Zentimeter dick und wachsen sehr schnell. Die ersten zwei Meter gehen steil in die Höhe, danach bildet sich ein Bogen und nach drei bis fünf Metern senkt sich die Spitze wieder zu Boden, wenn sie nicht irgendwo aufgehalten wird. Überzählige Triebe können schon im Frühherbst weg genommen werden, dann sind die Blätter noch recht weich und lassen sich zu einem schmackhaften Tee verarbeiten.
Kulinarisches
Brombeerblättertee
- beim Schnitt im Sommer oder Frühherbst anfallende junge Triebe
- Stiele und unschöne Teile entfernen, die Blätter leicht angefeuchtet in einem geschlossenen Gefäß (mit Alufolie abgedeckte Auflaufform) etwa eine Stunde bei 75°C im Backofen fermentieren
- Folie entfernen und die Blätter bei reduzierter Temperatur trocknen bis sie sich zerbröseln lassen, in einem gut schließenden Gefäß aufbewahrt hält sich das Aroma etwa ein Jahr