Salbeigamander (Teucrium scorodonia): Unterschied zwischen den Versionen
Zeile 17: | Zeile 17: | ||
ausdauernd, am Grund verholzender Halbstrauch, sich ausbreitende Horste bildend, Blätter graugrün runzelig oval zugespitzt, Blütenstand bis 25cm hoch | ausdauernd, am Grund verholzender Halbstrauch, sich ausbreitende Horste bildend, Blätter graugrün runzelig oval zugespitzt, Blütenstand bis 25cm hoch | ||
====Standort==== | ====Standort==== | ||
sonnig, eher magere Böden | sonnig, eher magere, leicht saure Böden | ||
====Blütezeit==== | ====Blütezeit==== | ||
(Juni), Juli, August | (Juni), Juli, August | ||
====Blüte==== | ====Blüte==== | ||
einseitwendige Scheinähre mit blassgelben Blüten, Unterlippe | einseitwendige Scheinähre mit blassgelben Blüten, deren Oberlippe stark reduziert und in der Mitte gespalten ist, die beiden Teile sind mit der Unterlippe verwachsen, die dadurch fünf Zipfel zu haben scheint, die Blüten sind vormännlich | ||
====Fruchtreife==== | ====Fruchtreife==== | ||
September | September | ||
Zeile 43: | Zeile 43: | ||
* Bienenweide und Hummelparadies S.173, Dave Goulson (2021) | * Bienenweide und Hummelparadies S.173, Dave Goulson (2021) | ||
* Blumen und Kräuter, geheimnisvolle Namen... S.79, Ulrich Völkel (2010) | * Blumen und Kräuter, geheimnisvolle Namen... S.79, Ulrich Völkel (2010) | ||
* Die Blüte S.324, Dieter Heß (1990) | |||
* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.246, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | * Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.246, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | ||
* Kräuter S.189, Burkhard Bohne (2010) | * Kräuter S.189, Burkhard Bohne (2010) |
Version vom 28. März 2024, 17:47 Uhr
Weitere Namen
Bergsalbei, Waldsalbei, Wilder Gamander
Botanischer Name
»Teucrium« soll zurückgehen auf den trojanischen König Teukros, »scorodonia« von gr. scordon - Knoblauch
Englischer Name
Wood Sage, Wood Germander
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Europa
Wuchs
ausdauernd, am Grund verholzender Halbstrauch, sich ausbreitende Horste bildend, Blätter graugrün runzelig oval zugespitzt, Blütenstand bis 25cm hoch
Standort
sonnig, eher magere, leicht saure Böden
Blütezeit
(Juni), Juli, August
Blüte
einseitwendige Scheinähre mit blassgelben Blüten, deren Oberlippe stark reduziert und in der Mitte gespalten ist, die beiden Teile sind mit der Unterlippe verwachsen, die dadurch fünf Zipfel zu haben scheint, die Blüten sind vormännlich
Fruchtreife
September
Frucht
kleine Samen in offener Klausenfrucht
Vermehrung
durch Teilung im Herbst, Selbstaussaat
Frosthärte
Grundblätter grün überwinternd
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
Blätter, blühende Triebe, Tee bei Bronchialleiden, Magen- und Darmerkrankungen, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, als Gewürz für herzhafte Speisen, Aroma in Wein und Spirituosen
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide, Iridoide, Phenylpropane
Status
anwesend
Literatur
- Bienenweide und Hummelparadies S.173, Dave Goulson (2021)
- Blumen und Kräuter, geheimnisvolle Namen... S.79, Ulrich Völkel (2010)
- Die Blüte S.324, Dieter Heß (1990)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.246, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Kräuter S.189, Burkhard Bohne (2010)
- Wildblumen im Hausgarten S.172, John Stevens (1987)
Geschichte und Geschichten
Salbeigamander findet sich an sonnigen Berghängen mit steinigem Untergrund, wo der niedrige Halbstrauch größere lockere Bestände bildet. Die derben, runzligen Blätter überstehen den Winter meist unbeschadet, bleiben mehrere Jahre erhalten. Ohne Blüten ist die Pflanze kaum zwanzig Zentimeter hoch. die Blütenstände können aber bis zu fünfzig Zentimeter erreichen. In langen einseitwendigen Ähren erscheinen die blass gelben Lippenblüten mit der deutlich vergrößerten Unterlippe, bieten bestäubenden Insekten einen guten Landeplatz. Die Samenstände bleiben bleiben bis weit in den Spätherbst erhalten. Wind und vor allem vorbei streifende Tiere schütteln die Samen aus den Klausenfrüchten heraus.
Wegen des an Hopfen erinnernden Geschmacks wurde der Salbeigamander in manchen Gegenden zum Bier brauen verwendet.