Weiße Lichtnelke (Silene latifolia): Unterschied zwischen den Versionen
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Da die Weiße Lichtnelke noch zu den häufigeren Wildpflanzen gehört, kann sie gelegentlich von allein im Garten auftauchen. So kam sie auch hier ohne mein Zutun an und beschloss zu bleiben. Sie taucht in Beeten auf, aber auch in sonnigen Steinfugen, fühlt sich an beiden Standorten gleichermaßen wohl. Die Pflanzen können einjährig wachsen, haben aber auch die Möglichkeit mehrere Jahre zu bestehen, was sie gerade an den Fugenstandorten gerne tun. Zunächst kriechen da die kleinen schmalen Blätter aus der Fuge, graugrün und leicht filzig. Schon an der Basis teilt sich der Spross in mehrere Stängel, die rasch aufwärts wachsen und recht instabil sind. Sie legen sich auf die nebenstehende Vegetation oder auf den Boden. An den Blattknoten knicken sie häufig in eine etwas andere Richtung. Die Pflanzen sind dreihäusig, das heißt, es gibt männliche, weibliche und zwittrige Exemplare. Männliche und weibliche lassen sich recht gut unterscheiden. Bei den männlichen ist der Blütenkelch eher schmal und von zehn Längsnerven überzogen. Häufig ist der Kelch rötlich überlaufen. Die weiblichen Pflanzen haben rundliche Kelche mit zwanzig Längsnerven, sie bleiben eher grün. Die Zwitter stehen irgendwo dazwischen, bei ihnen reift zunächst der Pollen und erst nachdem die Staubgefäße welken wird die Narbe empfängnisbereit. So wird Selbstbestäubung weitgehend verhindert. Die weißen Stieltellerblüten öffnen sich in den Abendstunden, spreizen die fünf deutlich getrennten Kronblätter weit auseinander. Aus der Nähe ist ihr zarter Duft wahrnehmbar, der Nachtfalter zur Bestäubung anlockt. Morgens erschlaffen die Blüten, wirken wie verwelkt, zum nächsten Abend hin regenerieren sie sich und sehen aus wie neu. | |||
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Version vom 19. Juni 2024, 16:36 Uhr
Weitere Namen
Weiße Nachtnelke, Breitblättrige Lichtnelke
Botanischer Name
Silene - nach Silen, dem aufgedunsenen Begleiter des Bacchus, latifolia - lat. breitblättrig, Erstbeschreibung durch Jean Louis Marie Poiret (1783-1817) französischer Botaniker
Englischer Name
White Campion
Familie
Nelkengewächse, Caryophyllaceae
Verbreitung
Eurasien, Nordafrika, in Nordamerika, Australien und Neuseeland eingebürgert
Wuchs
ein- bis mehrjährig, verzweigtes helles Wurzelsystem, an der Basis verzweigt, zunächst als flache Rosette, die sich auflöst, wenn die Pflanze in die Höhe wächst, Stängel bis 120cm lang, instabil häufig auf dem Boden aufliegend, Laubblätter schmal lanzettlich, gegenständig, glatt bis schwach filzig behaart
Standort
stickstoffreiche lehmige sonnige Ruderalböden
Blütezeit
Mai, Juni, Juli, August, September
Blüte
Stieltellerblüte, die Pflanzen sind dreihäusig, die Blütenkelche der männlichen Pflanzen sind zehnnervig und eher schmal, die der weiblichen sind zwanzignervig und kugelig aufgeblasen, zwittrige Pflanzen stehen dazwischen und sind vormännlich, fünf weiße, unterschiedlich tief geschlitzte, flach ausgebreitete Kronblätter, abends und nachts duftend
Fruchtreife
Juni, Juli, August, September, Oktober, (November)
Frucht
rundliche Kapsel mit nach außen gebogenen Zähnchen, bei feuchter Witterung geschlossen, sonst offen, Samen werden bei Luftbewegung ausgeschüttelt, die kapseln bleiben aber auch im Fell von Tieren hängen
Vermehrung
durch Aussaat, Selbstaussaat gerne Steinfugen an sonnigen Stellen
Frosthärte
oberirdisch teilweise mit grünen Grundblättern überwinternd, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Nachtfalter
Pflege
kaum Pflege nötig
Verwendbare Teile
die Wurzel wurde als »weiße Seifenwurz« zu Waschlauge verarbeitet
Inhaltsstoffe
Status
anwesend
Literatur
Geschichte und Geschichten
Da die Weiße Lichtnelke noch zu den häufigeren Wildpflanzen gehört, kann sie gelegentlich von allein im Garten auftauchen. So kam sie auch hier ohne mein Zutun an und beschloss zu bleiben. Sie taucht in Beeten auf, aber auch in sonnigen Steinfugen, fühlt sich an beiden Standorten gleichermaßen wohl. Die Pflanzen können einjährig wachsen, haben aber auch die Möglichkeit mehrere Jahre zu bestehen, was sie gerade an den Fugenstandorten gerne tun. Zunächst kriechen da die kleinen schmalen Blätter aus der Fuge, graugrün und leicht filzig. Schon an der Basis teilt sich der Spross in mehrere Stängel, die rasch aufwärts wachsen und recht instabil sind. Sie legen sich auf die nebenstehende Vegetation oder auf den Boden. An den Blattknoten knicken sie häufig in eine etwas andere Richtung. Die Pflanzen sind dreihäusig, das heißt, es gibt männliche, weibliche und zwittrige Exemplare. Männliche und weibliche lassen sich recht gut unterscheiden. Bei den männlichen ist der Blütenkelch eher schmal und von zehn Längsnerven überzogen. Häufig ist der Kelch rötlich überlaufen. Die weiblichen Pflanzen haben rundliche Kelche mit zwanzig Längsnerven, sie bleiben eher grün. Die Zwitter stehen irgendwo dazwischen, bei ihnen reift zunächst der Pollen und erst nachdem die Staubgefäße welken wird die Narbe empfängnisbereit. So wird Selbstbestäubung weitgehend verhindert. Die weißen Stieltellerblüten öffnen sich in den Abendstunden, spreizen die fünf deutlich getrennten Kronblätter weit auseinander. Aus der Nähe ist ihr zarter Duft wahrnehmbar, der Nachtfalter zur Bestäubung anlockt. Morgens erschlaffen die Blüten, wirken wie verwelkt, zum nächsten Abend hin regenerieren sie sich und sehen aus wie neu.