Gundermann (Glechoma hederacea): Unterschied zwischen den Versionen
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Der Gundermann | Der Gundermann ist ein eher unauffälliges Gewächs, das munter am Boden entlang seines Weges wächst und mit seinen langen Trieben in kurzer Zeit große Flächen unter sich verschwinden lassen kann. Schon im zeitigen Frühjahr locken seine Blüten erste Bienen und Hummeln an. Die Blütenstände sind der einzige Teil der Pflanze, der nach oben wächst. 20 bis 25cm über den Blätterteppich erheben sich die beblätterten Stängel, an denen in Etagen ringsum die röhrigen Lippenblüten sitzen. Die Farbe variiert von fast weiß über rosa bis zu tief violett, nur aus der Nähe ist die zarte dunklere Aderung der Blütenblätter zu sehen. | ||
Ist die Zeit | Ist die Zeit der Blüte vorbei, macht sich die Pflanze wieder auf den Weg. Wurzelt sie in nährstoffreichem Boden schiebt sie meterlange Triebe, überwächst Hindernisse wie Steine und Holzstapel, versucht, Mauern empor zu klettern. Zu weit nach oben kommt sie nicht, kippt zur Seite weg und wandert am Boden weiter. Im englischen heißt der Gundermann Ground-Ivy, Bodenefeu. Das beschreibt ihn sehr gut, wenn seine Blätter auch eher rundlich sind mit leichter Buchtung an den Rändern. Auch der Name Gundelrebe geht in diese Richtung. Da die Triebe am Boden aufliegen verankern sie sich immer wieder mit an den Knoten entspringenden Wurzeln, holen sich frische Nährstoffe und wachsen weiter. Das geht den ganzen Sommer so und der faule Gärtner wundert sich irgendwann, wo denn all das Grünzeug herkommt. Bei all seiner Frohwüchsigkeit ist der Gundermann kein böses Unkraut. Wo er sich zu sehr ausbreitet lässt er sich leicht wieder entfernen,entweder durch Rückschnitt oder durch Ausreißen. | ||
Im | Im Herbst verlangsamt sich das Wachstum zusehends, kommt schließlich zum Stillstand. Die Blätter verfärben sich rötlich bis bräunlich,verbleiben aber auch im Winter an der Pflanze und decken schützenden Boden zu. |
Version vom 30. Juli 2014, 10:22 Uhr
Weitere Namen
Gundelrebe,Grundrebe, Erdefeu, Donnerrebe
Englischer Name
Ground Ivy
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Europa, Asien bis Japan
Wuchs
ausdauernd, lange oberirdische bewurzelnde Ausläufer bildend Blätter rundlich gekerbt, Blütenstand aufsteigend 10-15cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden
Blütezeit
(Februar), März, April, (Mai)
Blüte
röhrige Lippenblüten in Quirlen angeordnet lila, selten weiß, sehr reich blühend, Nektarpflanze
Fruchtreife
Juni, Juli
Frucht
winziges Nüsschen
Vermehrung
durch Ausläufer
Frosthärte
grün überwinternd, nur bei lang anhaltendem Kahlfrost zurückfrierend
Pflege
kaum Pflege nötig, eventuell dem Ausbreitungsdrang Einhalt gebieten
Verwendbare Teile
junge Blätter und Blüten als Salatzutat oder in Kräuterbutter, Tee wirkt hustenstillend und entzündungshemmend
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, ätherische Öle, Bitterstoffe, Harze, Saponine, Zucker, Vitamin C, Kalium
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.217, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.166, Detlev Henschel
- Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann
- Heilkräuter und Zauberpflanzen... S.65, Wolf-Dieter Storl
- Kräuter S.131, Burkhard Bohne
- Sechzig einheimische Wildpflanzen... S.28, Detlev Arens
- Wo der Pfeffer wächst S.83, Hansjörg Küster
- Zauberpflanzen Hexenkräuter S.156, Gertrud Scherf
- kraut&rüben 6/2006
Geschichte undGeschichten
Der Gundermann ist ein eher unauffälliges Gewächs, das munter am Boden entlang seines Weges wächst und mit seinen langen Trieben in kurzer Zeit große Flächen unter sich verschwinden lassen kann. Schon im zeitigen Frühjahr locken seine Blüten erste Bienen und Hummeln an. Die Blütenstände sind der einzige Teil der Pflanze, der nach oben wächst. 20 bis 25cm über den Blätterteppich erheben sich die beblätterten Stängel, an denen in Etagen ringsum die röhrigen Lippenblüten sitzen. Die Farbe variiert von fast weiß über rosa bis zu tief violett, nur aus der Nähe ist die zarte dunklere Aderung der Blütenblätter zu sehen.
Ist die Zeit der Blüte vorbei, macht sich die Pflanze wieder auf den Weg. Wurzelt sie in nährstoffreichem Boden schiebt sie meterlange Triebe, überwächst Hindernisse wie Steine und Holzstapel, versucht, Mauern empor zu klettern. Zu weit nach oben kommt sie nicht, kippt zur Seite weg und wandert am Boden weiter. Im englischen heißt der Gundermann Ground-Ivy, Bodenefeu. Das beschreibt ihn sehr gut, wenn seine Blätter auch eher rundlich sind mit leichter Buchtung an den Rändern. Auch der Name Gundelrebe geht in diese Richtung. Da die Triebe am Boden aufliegen verankern sie sich immer wieder mit an den Knoten entspringenden Wurzeln, holen sich frische Nährstoffe und wachsen weiter. Das geht den ganzen Sommer so und der faule Gärtner wundert sich irgendwann, wo denn all das Grünzeug herkommt. Bei all seiner Frohwüchsigkeit ist der Gundermann kein böses Unkraut. Wo er sich zu sehr ausbreitet lässt er sich leicht wieder entfernen,entweder durch Rückschnitt oder durch Ausreißen.
Im Herbst verlangsamt sich das Wachstum zusehends, kommt schließlich zum Stillstand. Die Blätter verfärben sich rötlich bis bräunlich,verbleiben aber auch im Winter an der Pflanze und decken schützenden Boden zu.