Knollenziest (Stachys sieboldii): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 24. Oktober 2014, 17:31 Uhr
Weitere Namen
Crossne
Botanischer Name
Englischer Name
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Europa
Wuchs
Rhizome bildend, im Herbst Speicherknollen anlegend, Blätter gegenständig, rau behaart, Blütenstand kaum ausgeprägt, bis 60cm hoch
Standort
halbschattig, mäßig nahrhafter Boden
Blütezeit
Juli, August
Blüte
sehr unauffällige Blüten in Scheinähren
Fruchtreife
Frucht
Vermehrung
durch Sprossknollen im Herbst
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr, für eine leichtere Ernte der Knollen empfiehlt sich die Pflanzung in in der Erde versenkten Plastiktöpfen da sich die Knollen dann am Topfboden sammeln, im Beet wachsen sie sehr weitläufig verstreut
Verwendbare Teile
Knollen im Spätherbst und Winter als Gemüse
Inhaltsstoffe
Literatur
- kraut&rüben 4/2001, 12/2001
Geschichte und Geschichten
Die Familie Fiest ist recht formenreich und gehört zu den Lippenblütlern (Lamiaceae). Sie hat sich für die Blütenfarbe rosa entschieden und trägt diese mal blaustichig, mal rötlich, mal blass, immer aber in dicht zusammengedrängten aufrechten Blütenständen. Einige Mitglieder bleiben ihrem Standort treu, vergrößern sich nur mit der Zeit, andere sind mit Wurzelausläufern unterwegs und suchen sich selber den Platz, an dem sie in Erscheinung treten wollen. Der Knollenziest ist ein Mittelding, er breitet sich zwar über die Wurzeln aus, braucht dafür aber deutlich mehr Zeit als Sumpf- oder Waldziest. Knollenziest ist eine Pflanze für Orte die irgendwo am Rande liegen und keine größere Beachtung finden. Auch wenn das leicht pelzige weiche Blattwerk recht hübsch aussieht, sind die Blüten doch weniger als unaufällig. Er wächst einfach vor sich hin, erst zart in Bodennähe dann bis zu 40cm aufstrebend und wenn die ersten Fröste einsetzen ist er auch schon wieder verschwunden. Das ist dann die Zeit, seine Speicherwurzeln auszugraben und sie wie die Franzosen, als zartes Gemüse in die Küche zu holen. Crossne nennen unsere Feinschmeckernachbarn die Wurzeln und das kommt dem Klang beim Reinbeißen nahe, wenn sie nicht zu lange gekocht haben.Sie sehen ein bisschen aus wie dicke weiße Würmer, aber der spargelähnliche Geschmack lässt darüber hinweg sehen. Wie bei vielen wilden Gemüsearten sind auch hier Ernte und Verarbeitung ein wenig mühsam. Da die Pflanze wandert finden sich die Wurzeln in kleinen Ansammlungen weit verteilt, was die Ernte bei ungemütlichem Winterwetter erschwert. Wer den Geschmack mag kann auf einen Trick zurückgreifen und die Pflanzen in Plastiktöpfe setzen die ebenerdig eingegraben werden. Die Knollen sammeln sich dann am Boden des Topfes. Beim Säubern kann eine alte Zahnbürste hilfreich sein, aus den Einschnürungen ist die Erde sonst schwer heraus zu bekommen.