Kardamom (Elettaria cardamomum): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Januar 2016, 20:51 Uhr
Weitere Namen
Grüner Kardamom
Botanischer Name
"cardamomum" geht wahrscheinlich auf das griechische "amomum" zurück, das wiederum malaysischen oder altindischen Ursprungs ist
Englischer Name
Cardamom
Familie
Ingwergewächse, Zingiberaceae
Verbreitung
Regenwälder von Sri Lanka, Sumatra, Indien, Thailand, Irak
Wuchs
ausdauernd, kräftige Rhizome bildend, steifer aufrechter Wuchs bis 70cm hoch, bisher keine Blüten
Standort
halbschattig, nahrhafte Erde, Kübelpflanze
Blütezeit
ganzjährig
Blüte
aus der Wurzel treibende weiße Blüten
Fruchtreife
Frucht
dreifächerige Kapsel mit sehr aromatischen Samen
Vermehrung
durch Teilung älterer Pflanzen
Frosthärte
Kübelpflanze, nicht frosthart
Pflege
steht im Sommer gerne an einem halbschattigen Platz im Garten, feucht halten
Verwendbare Teile
da bei uns keine Samen angesetzt werden, können frische Blätter als Gewürz bei herzhaften wie auch süßen Speisen mitgekocht und vor dem Essen entfernt werden, Tee aus frischen Blättern oder auch ein Blatt in den Filter geben beim Kaffee kochen
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, fettes Öl, Zucker, Stärke, Eiweiß
Status
anwesend, Ableger vorhanden
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.290, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Gewürzpflanzen S.51, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993)
- Homegrown Revolution S.159, James Wong (2012)
- Kräuter S.124, Burkhard Bohne (2010)
- Kräuterspezialitäten S.80, Marie-Luise Kreuter (2006)
- Wo der Pfeffer wächst S.101, Hansjörg Küster (1987)
- Zwiebel, Safran, Fingerhut S.68, Bill Laws (2012)
Geschichte und Geschichten
Kardamom gehört zum Unterwuchs des tropischen Regenwaldes im asiathischen Raum, ist somit eher an schattige als an sonnige Gegebenheiten gewöhnt. Sein natürlicher Lebensraum ist durch hohe Luftfeuchtigkeit und kräftige Regenfälle geprägt. Von Malabar sollen die besten Qualitäten kommen, aus Plantagen,die bis zu 1500 Meter über dem Meeresspiegel liegen. Die Samen reifen fast das ganze Jahr über in dreifächerigen Kapseln. Diese müssen rechtzeitig geerntet werden, da die Samen sonst ausfallen und verloren sind. So üppig wie in diesen warmen Gegenden wird die Pflanze in unseren Breiten nicht wachsen, zumal sie höchstens bis zu -2° Frost verträgt, erstaunlicherweise ist sie aber sehr leicht zu halten. Im Winter steht sie natürlich im Haus, ein Nordfenster reicht für ihren geringen Lichtbedarf. Warm sollte es sein und Wasser muss in ausreichender Menge zu Verfügung stehen, dann ist das Ingwergewächs zufrieden. Wenn die Nachttemperaturen nicht mehr weit unter 10°C zurückgehen, kann der Kardamom im Garten sein Sommerquartier beziehen, im Halbschatten unter Bäumen treibt er bis zum Herbst ständig neue Blätter und duftet bei jeder Berührung herrlich aromatisch. Der Umzug in den Garten ist ein guter Zeitpunkt, um die Pflanze in frische Erde zu topfen und dabei gleich zu teilen. Das geht problemlos, meist lässt sich der fleischige Wurzelstock einfach auseinander ziehen. In Mitteleuropa ist der Kardamom eine Grünpflanze, die Blüten bekommen wir nicht zu sehen. Aber die Blätter lassen sich als Gewürz genauso gut verwenden wie die Samen, sind vielleicht sogar noch etwas nuancenreicher im Aroma. Sie werden bei Bedarf einfach abgeschnitten. Mehr als ein Drittel des Umfangs sollte allerdings nicht entfernt werden, damit der Pflanze genug Kraft zum Wachsen bleibt.
Kardamom wirkt verdauungsfördernd, blähungsmildernd und Appetit anregend, ist in verschiedenen magenwirksamen Medikamenten enthalten. Auch verschiedene alkoholische Getränke wie Angostura oder Boonekamp enthalten das feine Aroma des Kardamom. In der Küche wird das Gewürz als erstes mit dem Weihnachtsgebäck in Verbindung gebracht, Lebkuchen sind ohne Kardamom kaum denkbar. Aber nicht nur Süßes lässt sich damit verfeinern, auch herzhafte Speisen gewinnen eine besondere Note. Im Currypulver ist Kardamom häufig enthalten.