Frühling: Unterschied zwischen den Versionen
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Irgendwann im März ist es soweit, das Kribbeln in den Fingern lässt nicht mehr nach und ich muss nach draußen. Jetzt naht die kurze Phase, in der der Garten aufgeräumt aussieht. Alle Reste des letzten Jahres wandern auf den Kompost, Obstbäume und -sträucher sind beschnitten. Die Beete im Gemüsegarten werden mit Hilfe von Schnur und Spaten in Form gebracht und da sie noch unbewachsen sind, sieht das vom Balkon betrachtet sehr ordentlich aus. Auch die Staudenbeete, die nahtlos in den Rasen übergehen bekommen ein Mal im Jahr eine gerade Kante. Ihr Bewuchs ist so eng, dass ich kaum jäten muss, die Aufräumaktion im Frühjahr mit gründlicher Lockerung des Bodens und eventuellen Kompostgaben reicht aus. Nur ganz vereinzelt zupfe oder schneide ich während des Jahres etwas weg oder dünne zu dichte Bestände aus. | Irgendwann im März ist es soweit, das Kribbeln in den Fingern lässt nicht mehr nach und ich muss nach draußen. Jetzt naht die kurze Phase, in der der Garten aufgeräumt aussieht. Alle Reste des letzten Jahres wandern auf den Kompost, Obstbäume und -sträucher sind beschnitten. Die Beete im Gemüsegarten werden mit Hilfe von Schnur und Spaten in Form gebracht und da sie noch unbewachsen sind, sieht das vom Balkon betrachtet sehr ordentlich aus. Auch die Staudenbeete, die nahtlos in den Rasen übergehen bekommen ein Mal im Jahr eine gerade Kante. Ihr Bewuchs ist so eng, dass ich kaum jäten muss, die Aufräumaktion im Frühjahr mit gründlicher Lockerung des Bodens und eventuellen Kompostgaben reicht aus. Nur ganz vereinzelt zupfe oder schneide ich während des Jahres etwas weg oder dünne zu dichte Bestände aus. | ||
Im Haus wächst derweil schon die erste Gemüsegeneration dem Sommer entgegen. Ab Mitte März stehen Tomaten, Paprika, Salate, Kohl und einige Sommerblumen an den nach Süden ausgerichteten Dachfenstern, wo die Sonne schon genügend Licht für einen guten Start spendet. Sie fühlen sich dort so wohl, dass sich bald die Frage stellt, wohin mit den Setzlingen? Zu lange dürfen sie in ihren engen Kisten nicht stehen bleiben, draußen ist es noch zu kalt. Schon ist das Mini-Gewächshaus vollgestellt mit Tomaten, Grablichter wärmen während allzu kalter Nächte. Kohl ist etwas widerstandsfähiger, darf tagsüber nach draußen und wird abends wieder eingesammelt. Erste Kübelpflanzen verlassen den Keller, da sie schon kräftig austreiben. Leichten Nachtfrost müssen sie jetzt aushalten, solange die Tage halbwegs mild sind. | |||
Bereits morgens um fünf beginnen die Vögel inzwischen ihr Frühkonzert, allen voran die Amseln, deren Bestand so dicht ist, dass sie sich ständig um die besten Plätze prügeln. Spatzen sind da verträglicher, sie sind am liebsten mit der Großfamilie unterwegs und unterhalten sich lautstark. Die ersten Zugvögel sind zurück, Singdrossel, Mönchsgrasmücke und Gartenrotschwanz stimmen in den Gesang ein. Rotkehlchen und Zaunkönig huschen durch den Garten und nur selten wird ihr Aufenthaltsort entdeckt. Da sie beide bodennah im Gebüsch ihre Nester anlegen, sind die wilden Ecken im Garten sehr begehrt. | |||
Version vom 21. März 2016, 07:46 Uhr
Der Frühling ist immer eine besondere Zeit im Garten, da nach der winterlichen Ruhephase die Sehnsucht nach üppigem Grün besonders groß ist. Haben die Pflanzen die kalte Jahreszeit gut überstanden? Muss ich jetzt ganz schnell alles aufräumen und wo fange ich bloß damit an? Wann kann ich endlich mit den Aussaaten beginnen? Wird es nochmal richtig kalt? Wann können die Pflanzen aus dem Keller endlich wieder ins Freie?
Während ich mir noch all diese schwierigen Fragen stelle, hat der Garten schon seine eigenen Pläne und jedes Mal, wenn ich nach draußen komme, begegnen mir ein paar kleine Wunder. Auf dem Kompost wird das besonders deutlich. Die gemauerten Beete liegen in der Sonne und erwärmen sich sehr schnell, so dass dort vieles schon früher keimt als anderswo. Das kann ich nutzen, um erste Salate zu pflanzen, Radieschen und Spinat zu säen, aber auch um zu beobachten, was da alles von alleine aufgeht. Die meisten der Sämlinge erkenne ich spätestens am zweiten Blattpaar, kann wegnehmen, was zu viel ist oder wuchert, kann stehen lassen, was auf die eine oder andere Art nutzbar ist.
Irgendwann im März ist es soweit, das Kribbeln in den Fingern lässt nicht mehr nach und ich muss nach draußen. Jetzt naht die kurze Phase, in der der Garten aufgeräumt aussieht. Alle Reste des letzten Jahres wandern auf den Kompost, Obstbäume und -sträucher sind beschnitten. Die Beete im Gemüsegarten werden mit Hilfe von Schnur und Spaten in Form gebracht und da sie noch unbewachsen sind, sieht das vom Balkon betrachtet sehr ordentlich aus. Auch die Staudenbeete, die nahtlos in den Rasen übergehen bekommen ein Mal im Jahr eine gerade Kante. Ihr Bewuchs ist so eng, dass ich kaum jäten muss, die Aufräumaktion im Frühjahr mit gründlicher Lockerung des Bodens und eventuellen Kompostgaben reicht aus. Nur ganz vereinzelt zupfe oder schneide ich während des Jahres etwas weg oder dünne zu dichte Bestände aus.
Im Haus wächst derweil schon die erste Gemüsegeneration dem Sommer entgegen. Ab Mitte März stehen Tomaten, Paprika, Salate, Kohl und einige Sommerblumen an den nach Süden ausgerichteten Dachfenstern, wo die Sonne schon genügend Licht für einen guten Start spendet. Sie fühlen sich dort so wohl, dass sich bald die Frage stellt, wohin mit den Setzlingen? Zu lange dürfen sie in ihren engen Kisten nicht stehen bleiben, draußen ist es noch zu kalt. Schon ist das Mini-Gewächshaus vollgestellt mit Tomaten, Grablichter wärmen während allzu kalter Nächte. Kohl ist etwas widerstandsfähiger, darf tagsüber nach draußen und wird abends wieder eingesammelt. Erste Kübelpflanzen verlassen den Keller, da sie schon kräftig austreiben. Leichten Nachtfrost müssen sie jetzt aushalten, solange die Tage halbwegs mild sind.
Bereits morgens um fünf beginnen die Vögel inzwischen ihr Frühkonzert, allen voran die Amseln, deren Bestand so dicht ist, dass sie sich ständig um die besten Plätze prügeln. Spatzen sind da verträglicher, sie sind am liebsten mit der Großfamilie unterwegs und unterhalten sich lautstark. Die ersten Zugvögel sind zurück, Singdrossel, Mönchsgrasmücke und Gartenrotschwanz stimmen in den Gesang ein. Rotkehlchen und Zaunkönig huschen durch den Garten und nur selten wird ihr Aufenthaltsort entdeckt. Da sie beide bodennah im Gebüsch ihre Nester anlegen, sind die wilden Ecken im Garten sehr begehrt.