Große Brennnessel (Urtica dioica): Unterschied zwischen den Versionen

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* Bärlauch und Judenkirsche S.45 Gerhild Birmann-Dähne (1996)
* Bärlauch und Judenkirsche S.45 Gerhild Birmann-Dähne (1996)
* Berliner Pflanzen S.51, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
* Berliner Pflanzen S.51, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
* Das Kräuterkulinarium S.14, Maiga Werner (2014)
* Die Kräuter in meinem Garten S.104, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
* Die Kräuter in meinem Garten S.104, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
* Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.178, Detlev Henschel (2002)
* Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.178, Detlev Henschel (2002)
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* Kräuterzauber S.56, Dido Nitz (2012)
* Kräuterzauber S.56, Dido Nitz (2012)
* Naturmedizin Heilkräuter S.108, Penelope Ody (2000)
* Naturmedizin Heilkräuter S.108, Penelope Ody (2000)
* Timmerjahn, Hollerblüh und Bettstroh S.87, Christiane Freuck (2009)
* Was die Kräuterhexen sagen S.24, Maureen + Bridget Boland (1983)
* Was die Kräuterhexen sagen S.24, Maureen + Bridget Boland (1983)
* Wo der Pfeffer wächst S.48, Hansjörg Küster (1987)
* Wo der Pfeffer wächst S.48, Hansjörg Küster (1987)
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====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Stickstoff. Kaum eine Pflanze gilt als so eindeutiger Anzeiger für Stickstoff wie die Große Brennnessel. Sie ist eine Kulturfolgerin, hat sich dem Menschen angeschlossen, und sich dort niedergelassen, wo er seinen Abfall entsorgt hat. Wo immer sich Stickstoff im Boden findet, dauert es nicht lange, bis die ersten zarten Pflänzchen auftauchen und sich für eine Saison zurückhaltend geben, ehe sie nach dem ersten Winter plötzlich sehr dominant auftreten und ihren Platz mit Vehemenz verteidigen. Die Große Brennnessel ist ein Wurzelunkraut. Sie schiebt bis zu Meter lange Triebe dicht unter der Erdoberfläche entlang und wer die kleine Pflanze am Ende ausreißen will, hat unerwartet den ganzen Strang in der Hand. Die Wurzeln sind zäh und dehnbar, an ihrer gelben Farbe leicht zu erkennen. Der erste Austrieb im Frühjahr hat etwas sehr lebensfrohes, schon die ersten Blätter strotzen vor Kraft. Bis in etwa dreißig Zentimeter Höhe dürfen sie wachsen, dann wird geerntet. Ob als Tee für die Frühjahrskur, als Suppe, Spinat oder Füllung für Teigtaschen, das Grün ist vielseitig verwendbar. Nach dem Rückschnitt vergehen kaum drei Wochen, schon sind die Pflanzen wieder da. Und jetzt dürfen sie wachsen. Dürfen Futter und Rückzugsort sein für diverse Insekten, dürfen zweieinhalb Meter hoch werden und blühen. Die Blüte ist vielleicht keine Augenweide, aber auch hier sind etliche Insekten zur Stelle. Zur Bestäubung sind sie nicht notwendig, das besorgt der Wind. Die Samen sind wiederum in der Küche verwendbar, grün geerntet oder ausgereift und geröstet als nussiger Geschmacksgeber in Müsli oder Gebäck. Was nicht geerntet werden soll, wird dann besser abgeschnitten, sonst wird es bald zu viel des Guten und der Garten verschwindet unter den Nesseln. 
====Kulinarisches====
====Kulinarisches====



Version vom 22. Januar 2017, 10:37 Uhr

Weitere Namen

Große Brennnessel, Austrieb (17.4.)

Donnernessel, Hanfnessel,Saunessel

Botanischer Name

Große Brennnessel, Austrieb mit Brennhaaren (4.6.)

»Urtica« abgeleitet vom lateinischen uro - ich brenne ab, »dioica« - zweihäusig

Englischer Name

Große Brennnessel, Blütenstand (14.9.)

Nettel

Familie

Große Brennnessel, Blüte (20.7.)

Nesselgewächse, Urticaceae

Verbreitung

Europa

Wuchs

ausdauernd, weitläufige Rhizome bildend, gelbe zähe Wurzeln, Triebe straff aufrecht, Blätter länglich oval, gezähnt, ganze Pflanze mit brüchigen Brennhaaren besetzt, Blüten im oberen Bereich in den Blattachseln, bis über 2m hoch, Raupenfutterpflanze mehrerer Schmetterlingsarten (Pfauenauge, Kleiner Fuchs)

Standort

sonnig bis halbschattig, stickstoffhaltige Böden,daher gerne in der Nähe menschlicher Ansiedlungen

Blütezeit

Juni, Juli, August, September, Oktober

Blüte

Pflanzen sind zweihäusig, Blüten hängend, sehr unauffällig

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

kleine Körnchen

Vermehrung

durch Ausläufer, Selbstaussaat

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Futterpflanze für verschiedene Schmetterlingsraupen

Pflege

Rückschnitt nach der Blüte um zu großzügiges Aussamen zu verhindern, ausreißen wo sie stört, solange sie noch klein genug ist

Verwendbare Teile

frische Blätter als Spinatersatz, Blätter als Tee für eine Frühjahrskur, getrocknete Blätter als Haustee, entschlackend, blutreinigend, schleimlösend, blutdrucksenkend, cholesterinsenkend, stoffwechselanregend

Inhaltsstoffe

Kieselsäure, Gerbstoffe, Histamin, Ameisensäure, Essigsäure, Kaffeesäuren, Karotinoide, Silicium, Enzyme, Spurenelemente, Hormone

Status

anwesend...

Literatur

  • Bärlauch und Judenkirsche S.45 Gerhild Birmann-Dähne (1996)
  • Berliner Pflanzen S.51, Heiderose Häsler, Iduna Wünschmann (2009)
  • Das Kräuterkulinarium S.14, Maiga Werner (2014)
  • Die Kräuter in meinem Garten S.104, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.178, Detlev Henschel (2002)
  • Heilkraft aus dem Garten S.110, Wolfgang Hensel (1998)
  • Heilkräuter und Zauberpflanzen... S.13, Wolf-Dieter Storl (1996)
  • Köstliches aus dem Garten S.211, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
  • Kräuter S.195, Burkhard Bohne (2010)
  • Kräutermärchen S.33, Folke Tegetthoff (1998)
  • Kräuterzauber S.56, Dido Nitz (2012)
  • Naturmedizin Heilkräuter S.108, Penelope Ody (2000)
  • Timmerjahn, Hollerblüh und Bettstroh S.87, Christiane Freuck (2009)
  • Was die Kräuterhexen sagen S.24, Maureen + Bridget Boland (1983)
  • Wo der Pfeffer wächst S.48, Hansjörg Küster (1987)
  • Zauberpflanzen Hexenkräuter S.112, Gertrud Scherf (2002)

Geschichte und Geschichten

Stickstoff. Kaum eine Pflanze gilt als so eindeutiger Anzeiger für Stickstoff wie die Große Brennnessel. Sie ist eine Kulturfolgerin, hat sich dem Menschen angeschlossen, und sich dort niedergelassen, wo er seinen Abfall entsorgt hat. Wo immer sich Stickstoff im Boden findet, dauert es nicht lange, bis die ersten zarten Pflänzchen auftauchen und sich für eine Saison zurückhaltend geben, ehe sie nach dem ersten Winter plötzlich sehr dominant auftreten und ihren Platz mit Vehemenz verteidigen. Die Große Brennnessel ist ein Wurzelunkraut. Sie schiebt bis zu Meter lange Triebe dicht unter der Erdoberfläche entlang und wer die kleine Pflanze am Ende ausreißen will, hat unerwartet den ganzen Strang in der Hand. Die Wurzeln sind zäh und dehnbar, an ihrer gelben Farbe leicht zu erkennen. Der erste Austrieb im Frühjahr hat etwas sehr lebensfrohes, schon die ersten Blätter strotzen vor Kraft. Bis in etwa dreißig Zentimeter Höhe dürfen sie wachsen, dann wird geerntet. Ob als Tee für die Frühjahrskur, als Suppe, Spinat oder Füllung für Teigtaschen, das Grün ist vielseitig verwendbar. Nach dem Rückschnitt vergehen kaum drei Wochen, schon sind die Pflanzen wieder da. Und jetzt dürfen sie wachsen. Dürfen Futter und Rückzugsort sein für diverse Insekten, dürfen zweieinhalb Meter hoch werden und blühen. Die Blüte ist vielleicht keine Augenweide, aber auch hier sind etliche Insekten zur Stelle. Zur Bestäubung sind sie nicht notwendig, das besorgt der Wind. Die Samen sind wiederum in der Küche verwendbar, grün geerntet oder ausgereift und geröstet als nussiger Geschmacksgeber in Müsli oder Gebäck. Was nicht geerntet werden soll, wird dann besser abgeschnitten, sonst wird es bald zu viel des Guten und der Garten verschwindet unter den Nesseln.

Kulinarisches

Brennnesselsamen-Pesto

Zutaten

  • 50 g trocken geröstete Brennnesselsamen
  • 1 Fleischtomate
  • 1 Zwiebel
  • 50 g gemahlene Nüsse (Cashewkerne, Paranüsse, Walnüsse oder ähnliches)
  • 50 ml Olivenöl
  • Salz
  • Pfeffer

Zubereitung

  • Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die fein geschnittene Zwiebel darin glasig braten
  • Die Tomate sehr klein schneiden und zu der Zwiebel geben, kurz mit anbraten
  • Die Pfanne vom Herd nehmen, Nüsse, Nesselsamen,Salz und Pfeffer unterrühren, abkühlen lassen
  • Das Pesto in ein Schraubglas füllen und mit einer dünnen Ölschicht abdecken
  • Im Kühlschrank hält sich das Pesto etwa eine Woche