Reiherfedergras (Stipa barbata): Unterschied zwischen den Versionen
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oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart | oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart | ||
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im feuchten Wurzelbereich halten sich tagsüber gerne Schnecken auf | |||
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Rückschnitt im Frühjahr | Rückschnitt im Frühjahr | ||
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Das Schönste an diesem Gras sind die Samenstände. Wenn sich die zarten federartigen Obergrannen im leichten Sommerwind wiegen ist das ein herrlicher Anblick. Schade, dass das nur von recht kurzer Dauer ist. Schon nimmt der Wind die trockenen Samen mit. Wo sie auf den Boden fallen, bohren sie sich aktiv ins Erdreich hinein. Die langen Untergrannen sind an ihrem Ende schraubenartig aufgedreht und mit Widerhaken versehen. Je nach Feuchtigkeit wird die Drehung fester oder lockerer wodurch sich der Same in die Erde schiebt. Die weichen Obergrannen brechen irgendwann weg. Die Keimrate der im Freiland ausgefallenen Samen ist eher gering. Die Pflanze selbst wird nach dem Verlust der Samenstände eher unscheinbar. Die langen, sehr schmalen Blätter trocknen zum Herbst hin ab, sollten bis zum Frühjahr an der Pflanze verbleiben, um den Wurzelbereich zu schützen. An einem ihm zusagenden Standort vergrößert sich das Reiherfedergras langsam von Jahr zu Jahr, bildet einen kompakten Horst. Der Boden sollte eher sandig sein und zwischenzeitlich ruhig mal austrocknen, je mehr Sonne desto besser. | Das Reiherfedergras ist im südlichen Europa heimisch, wo es auf offenen Wiesenflächen größere Bestände bildet. Die einzelnen Pflanzen bilden eher schmale Horste, vergrößern sich im Laufe der Jahre nur langsam. Beschrieben wurde das Gras erstmals 1798 von Rene Louiche Desfontaines. Im April erscheinen die sehr schmalen Blätter, die eine Höhe von etwa fünfzig Zentimetern erreichen. | ||
Das Schönste an diesem Gras sind die Samenstände. Wenn sich die zarten federartigen Obergrannen im leichten Sommerwind wiegen ist das ein herrlicher Anblick. Schade, dass das nur von recht kurzer Dauer ist. Schon nimmt der Wind die trockenen Samen mitsamt ihrem Haarschweif mit. Wo sie auf den Boden fallen, bohren sie sich aktiv ins Erdreich hinein. Die langen Untergrannen sind an ihrem Ende schraubenartig aufgedreht und mit Widerhaken versehen. Je nach Feuchtigkeit wird die Drehung fester oder lockerer wodurch sich der Same in die Erde schiebt. Die weichen Obergrannen brechen irgendwann weg. Die Keimrate der im Freiland ausgefallenen Samen ist eher gering. Die Pflanze selbst wird nach dem Verlust der Samenstände eher unscheinbar. Die langen, sehr schmalen Blätter trocknen zum Herbst hin ab, sollten bis zum Frühjahr an der Pflanze verbleiben, um den Wurzelbereich zu schützen. An einem ihm zusagenden Standort vergrößert sich das Reiherfedergras langsam von Jahr zu Jahr, bildet einen kompakten Horst. Der Boden sollte eher sandig sein und zwischenzeitlich ruhig mal austrocknen, je mehr Sonne desto besser. | |||
Version vom 1. April 2018, 17:01 Uhr
Weitere Namen
Botanischer Name
»Stipa« von lat. stipula - Halm von Süßgräsern, »barbata« lat. barbatus - bärtig
Englischer Name
Feather Grass
Familie
Süßgräser, Poaceae
Verbreitung
Spanien, Süditalien, Sizilien, Ural
Wuchs
ausdauernd, horstig, schmale lange Blätter überhängend, Blütenstand bis 1,2m hoch
Standort
sonnig, mäßig nahrhafter Boden
Blütezeit
(Juni), Juli, August
Blüte
Rispe mit aneinander gereihten Blüten
Fruchtreife
Juli, August
Frucht
Bohrfrüchte, Untergranne spitz auslaufend schraubig gedreht, Obergranne bis 25cm lang weich fedrig behaart
Vermehrung
durch Aussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
im feuchten Wurzelbereich halten sich tagsüber gerne Schnecken auf
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
Zierpflanze
Inhaltsstoffe
Status
anwesend
Literatur
- Einzug der Gräser und Farne in die Gärten S.92, Karl Förster (1957)
- Stauden im Garten S.163, Martin Stangl (1984)
Geschichte und Geschichten
Das Reiherfedergras ist im südlichen Europa heimisch, wo es auf offenen Wiesenflächen größere Bestände bildet. Die einzelnen Pflanzen bilden eher schmale Horste, vergrößern sich im Laufe der Jahre nur langsam. Beschrieben wurde das Gras erstmals 1798 von Rene Louiche Desfontaines. Im April erscheinen die sehr schmalen Blätter, die eine Höhe von etwa fünfzig Zentimetern erreichen. Das Schönste an diesem Gras sind die Samenstände. Wenn sich die zarten federartigen Obergrannen im leichten Sommerwind wiegen ist das ein herrlicher Anblick. Schade, dass das nur von recht kurzer Dauer ist. Schon nimmt der Wind die trockenen Samen mitsamt ihrem Haarschweif mit. Wo sie auf den Boden fallen, bohren sie sich aktiv ins Erdreich hinein. Die langen Untergrannen sind an ihrem Ende schraubenartig aufgedreht und mit Widerhaken versehen. Je nach Feuchtigkeit wird die Drehung fester oder lockerer wodurch sich der Same in die Erde schiebt. Die weichen Obergrannen brechen irgendwann weg. Die Keimrate der im Freiland ausgefallenen Samen ist eher gering. Die Pflanze selbst wird nach dem Verlust der Samenstände eher unscheinbar. Die langen, sehr schmalen Blätter trocknen zum Herbst hin ab, sollten bis zum Frühjahr an der Pflanze verbleiben, um den Wurzelbereich zu schützen. An einem ihm zusagenden Standort vergrößert sich das Reiherfedergras langsam von Jahr zu Jahr, bildet einen kompakten Horst. Der Boden sollte eher sandig sein und zwischenzeitlich ruhig mal austrocknen, je mehr Sonne desto besser.