Silberpfennig (Lunaria annua): Unterschied zwischen den Versionen

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====Geschichte und Geschichten====
====Geschichte und Geschichten====
Halbschattige Waldränder mit nicht allzu trockenem Boden bewohnt das mittlerweile in Deutschland eingebürgerte Silberblatt. Wo es auftaucht bildet es größere Bestände, samt sich in der näheren Umgebung aus. Die Samen sind zu schwer, um weit weg zu kommen, segeln höchstens ein paar Meter weit. Meist keimen sie schon im Herbst, den rundlichen Keimblättern folgen die ersten herzförmigen, gezähnten Laubblätter. In diesem Stadium geht die Pflanze in den Winter, den sie normalerweise gut übersteht. Je nach Nährstoffgehalt entwickelt sich im Frühjahr ein üppiger Blattschopf, aus dem sich der Blütenschaft in die Höhe schiebt. Die ersten hell violetten Blüten öffnen sich meist schon im Mai, manchmal sind sie auch weiß oder weiß-lila gemustert. Während der verzweigte Stängel immer noch Knospen nachwachsen lässt, sind an den ersten Blüten schon die Samenstände zu erkennen. Die flachen ovalen Schoten werden bis zu 5cm lang und trocknen mit zunehmender Reife ab. Erst im Laufe des Herbstes löst sich auf beiden Seiten die Außenwand und die rundlichen flachen Samen fallen aus. Übrig bleibt der Silberpfennig, der der Pflanze ihren Namen gab. Die papierdünnen Gebilde sind erstaunlich stabil und bleiben oft den ganzen Winter an der nun abgestorbenen trockenen Pflanze hängen.
Halbschattige Waldränder mit nicht allzu trockenem Boden bewohnt das mittlerweile in Deutschland eingebürgerte Silberblatt. Wo es auftaucht bildet es größere Bestände, samt sich in der näheren Umgebung aus. Die Samen sind zu schwer, um weit weg zu kommen, segeln höchstens ein paar Meter weit. Meist keimen sie schon im Herbst, den rundlichen Keimblättern folgen die ersten herzförmigen, gezähnten Laubblätter. In diesem Stadium geht die Pflanze durch die dunkle Jahreszeit als sogenannte »Winterannuelle«. Wenn keine extremen Kahlfröste auftreten, überstehen die Pflanzen den Winter ohne Schaden zu nehmen. Je nach Nährstoffgehalt entwickelt sich im Frühjahr ein üppiger Blattschopf, aus dem sich der Blütenschaft in die Höhe schiebt. Die ersten hell violetten Blüten öffnen sich meist schon im Mai, manchmal sind sie auch weiß oder weiß-lila gemustert. Während der verzweigte Stängel immer noch Knospen nachwachsen lässt, sind an den ersten Blüten schon die Samenstände zu erkennen. Die flachen ovalen Schoten werden bis zu 5cm lang und trocknen mit zunehmender Reife ab. Erst im Laufe des Herbstes löst sich auf beiden Seiten die Außenwand und die rundlichen flachen Samen fallen aus. Übrig bleibt der Silberpfennig, der der Pflanze ihren Namen gab. Die papierdünnen Gebilde sind erstaunlich stabil und bleiben oft den ganzen Winter an der nun abgestorbenen trockenen Pflanze hängen.





Version vom 9. Januar 2019, 16:39 Uhr

Weitere Namen

Silberpfennig, Sämlinge (22.1.)
Silberpfennig, Jungpflanze (14.1.)
Silberpfennig, Blüte (13.4.)
Silberpfennig, Samen (2.10.)
Silberpfennig, leerer Samenstand (18.4.)

Mondviole, Judaspfennig, Judassilberling

Botanischer Name

»Lunaria« lat. lunaris - mondähnlich, »annua« lat. einjährig

Englischer Name

Honesty

Familie

Kreuzblütler, Brassicaceae

Verbreitung

ursprünglich Südosteuropa, mittlerweile vielerorts eingebürgert

Wuchs

ein- bis zweijährig, herzförmige weiche kurzbehaarte Blätter, Blütenstand verzweigt, bis 1,5m hoch

Standort

sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli

Blüte

vierzählige violette (selten weiße oder weiß-violett gemusterte) Blüten

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

etwa 4cm durchmessende ovale papierartige Schote, Außenblätter hinfällig darunter zwei bis drei flache braune Samen. Trennwand bleibt als silbriger Taler bis in den Winter hinein bestehen

Vermehrung

Aussaat im Frühjahr, Selbstaussaat

Frosthärte

im Herbst gekeimte Pflanzen überwintern grün, Samen frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch langrüsselige Bienen und Nachtfalter, Futterpflanze für die Raupen des Aurora-Falters

Pflege

bei zu engem Wuchs vereinzeln

Verwendbare Teile

trockene Samenstände in Sträußen, junge Blätter und Blüten als Salatzutat

Inhaltsstoffe

in den Samen bis zu 1% giftige Alkaloide (hauptsächlich Lunarin)

Status

anwesend

Literatur

  • Fingerkraut und Feenhandschuh S.130, Barbara Frischmuth (1999)
  • Hagebutte & Co S.96, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
  • Vom Geschmack der Lilienblüten S.266, Jürgen Dahl (1995)
  • Wildblumen im Hausgarten S.166, John Stevens (1987)
  • kraut&rüben 12/2005

Geschichte und Geschichten

Halbschattige Waldränder mit nicht allzu trockenem Boden bewohnt das mittlerweile in Deutschland eingebürgerte Silberblatt. Wo es auftaucht bildet es größere Bestände, samt sich in der näheren Umgebung aus. Die Samen sind zu schwer, um weit weg zu kommen, segeln höchstens ein paar Meter weit. Meist keimen sie schon im Herbst, den rundlichen Keimblättern folgen die ersten herzförmigen, gezähnten Laubblätter. In diesem Stadium geht die Pflanze durch die dunkle Jahreszeit als sogenannte »Winterannuelle«. Wenn keine extremen Kahlfröste auftreten, überstehen die Pflanzen den Winter ohne Schaden zu nehmen. Je nach Nährstoffgehalt entwickelt sich im Frühjahr ein üppiger Blattschopf, aus dem sich der Blütenschaft in die Höhe schiebt. Die ersten hell violetten Blüten öffnen sich meist schon im Mai, manchmal sind sie auch weiß oder weiß-lila gemustert. Während der verzweigte Stängel immer noch Knospen nachwachsen lässt, sind an den ersten Blüten schon die Samenstände zu erkennen. Die flachen ovalen Schoten werden bis zu 5cm lang und trocknen mit zunehmender Reife ab. Erst im Laufe des Herbstes löst sich auf beiden Seiten die Außenwand und die rundlichen flachen Samen fallen aus. Übrig bleibt der Silberpfennig, der der Pflanze ihren Namen gab. Die papierdünnen Gebilde sind erstaunlich stabil und bleiben oft den ganzen Winter an der nun abgestorbenen trockenen Pflanze hängen.