Chilenischer Hammerstrauch (Cestrum parqui): Unterschied zwischen den Versionen
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Unter den vielen Hammerstrauch-Arten gibt es etliche, die als Ziersträucher gepflanzt werden. In unseren Breiten gedeihen sie nur im Sommer draußen, brauchen im Winter einen frostfreien Platz, am liebsten natürlich im hellen, kühlen Wintergarten. Der Chilenische Hammerstrauch besticht nicht unbedingt durch die Schönheit seiner Blüten, sondern durch ihren in den Abendstunden freigesetzten Duft. Der kleine Strauch gehört unbedingt in die Nähe eines Sitzplatzes, wo sein süßes Aroma an warmen Sommerabenden in weitem Umkreis in der Luft hängt. Schon junge Pflanzen blühen überreich in langgezogenen überhängenden Rispen. Nachtfalter umschwirren die kleinen blassgelben Blüten, um sich am Nektar zu laben. Sie sind auch die Hauptbestäuber. | Unter den vielen Hammerstrauch-Arten gibt es etliche, die als Ziersträucher gepflanzt werden. In unseren Breiten gedeihen sie nur im Sommer draußen, brauchen im Winter einen frostfreien Platz, am liebsten natürlich im hellen, kühlen Wintergarten. Der Chilenische Hammerstrauch besticht nicht unbedingt durch die Schönheit seiner Blüten, sondern durch ihren in den Abendstunden freigesetzten Duft. Der kleine Strauch gehört unbedingt in die Nähe eines Sitzplatzes, wo sein süßes Aroma an warmen Sommerabenden in weitem Umkreis in der Luft hängt. Schon junge Pflanzen blühen überreich in langgezogenen überhängenden Rispen. Nachtfalter umschwirren die kleinen blassgelben Blüten, um sich am Nektar zu laben. Sie sind auch die Hauptbestäuber. Eingeschlossen im Blütenkelch entwickeln sich die Früchte, werden erst im Spätherbst sichtbar, wenn sie groß genug sind, um die schützenden Kelchblätter aufzudrücken. Bis zur Reife vergeht nochmal einige Zeit, während der sich die etwa erbsengroßen kugeligen Beeren von grün nach schwarz verfärben. | ||
Der im tropischen Amerika beheimatete Strauch wurde 1847 von Diederich von Schlechtendal in die Pflanzensystematik aufgenommen. Dort wachsen Hammersträucher in offenen Waldgebieten. Von der heimischen Bevölkerung wurden die Blätter des Palqui als Halluzinogen geraucht, aber auch als Heilmittel verwendet. Die ganze Pflanze ist giftig, besonders aber die Früchte. Das Gift wird beim Trocknen nicht abgebaut, was immer wieder zu Vergiftungen und Todesfällen bei Tieren führt, die mit Heu gefüttert werden, das Teile der Pflanzen enthält. Da die Sträucher auch in warmen Gegenden in Gärten angepflanzt werden und von dort aus gern die weitere Umgebung erkunden, gelten sie in verschiedenen Landstrichen als gefürchtetes Unkraut. | Der im tropischen Amerika beheimatete Strauch wurde 1847 von Diederich von Schlechtendal in die Pflanzensystematik aufgenommen. Dort wachsen Hammersträucher in offenen Waldgebieten. Von der heimischen Bevölkerung wurden die Blätter des Palqui als Halluzinogen geraucht, aber auch als Heilmittel verwendet. Die ganze Pflanze ist giftig, besonders aber die Früchte. Das Gift wird beim Trocknen nicht abgebaut, was immer wieder zu Vergiftungen und Todesfällen bei Tieren führt, die mit Heu gefüttert werden, das Teile der Pflanzen enthält. Da die Sträucher auch in warmen Gegenden in Gärten angepflanzt werden und von dort aus gern die weitere Umgebung erkunden, gelten sie in verschiedenen Landstrichen als gefürchtetes Unkraut. |
Version vom 28. Januar 2019, 17:08 Uhr
Weitere Namen
Palqui, Weidenblättriger Jasmin
Botanischer Name
»Cestrum« von gr. kestron - spitzes Eisen, Pfriem (zwischen den Staubblättern befindet sich ein spitzer Fortsatz), »parqui« möglicherweise von spanisch parques - Gärten
Englischer Name
Willow-Leaved-Jessamine, Green Cestrum
Familie
Nachtschattengewächse, Solanaceae
Verbreitung
tropisches Amerika (Bolivien, Brasilien, Argentinien, Chile,Paraguay, Uruguay)
Wuchs
ausdauernd, bis 2m hoher Strauch, schmal lanzettliche ganzrandige Blätter mit typischem Nachtschatten-Geruch, verzweigter, rispiger Blütenstand am Ende der frischen Triebe
Standort
sonnig bis halbschattig, nährstoffreiche Erde, Kübelpflanze
Blütezeit
Juli, August
Blüte
aus den Blattachseln wachsende Rispen mit in dichten Büscheln stehenden kleinen gelblichen Blüten, langgezogene Kronröhre mit fünf oder sechs sternartig ausgeklappten Kronblattzipfeln, abends intensiver süßer Duft
Fruchtreife
November, Dezember
Frucht
anfangs grüne, ausgereift schwarze Beere, deren Entwicklung innerhalb des Kelches erfolgt
Vermehrung
durch Aussaat oder Stecklinge
Frosthärte
nicht frosthart, kühl und hell überwintern
Tierische Besucher
Bestäubung durch Nachtfalter
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr vor dem Austrieb
Verwendbare Teile
Giftpflanze, traditionelle Arzneipflanze bei der indigenen Bevölkerung, Blätter geraucht als Halluzinogen
Inhaltsstoffe
Saponine, Parquine, Spirostanol, Furostanol
Status
anwesend
Literatur
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.209, Roth. Daunderer, Kormann (1994)
Geschichte und Geschichten
Unter den vielen Hammerstrauch-Arten gibt es etliche, die als Ziersträucher gepflanzt werden. In unseren Breiten gedeihen sie nur im Sommer draußen, brauchen im Winter einen frostfreien Platz, am liebsten natürlich im hellen, kühlen Wintergarten. Der Chilenische Hammerstrauch besticht nicht unbedingt durch die Schönheit seiner Blüten, sondern durch ihren in den Abendstunden freigesetzten Duft. Der kleine Strauch gehört unbedingt in die Nähe eines Sitzplatzes, wo sein süßes Aroma an warmen Sommerabenden in weitem Umkreis in der Luft hängt. Schon junge Pflanzen blühen überreich in langgezogenen überhängenden Rispen. Nachtfalter umschwirren die kleinen blassgelben Blüten, um sich am Nektar zu laben. Sie sind auch die Hauptbestäuber. Eingeschlossen im Blütenkelch entwickeln sich die Früchte, werden erst im Spätherbst sichtbar, wenn sie groß genug sind, um die schützenden Kelchblätter aufzudrücken. Bis zur Reife vergeht nochmal einige Zeit, während der sich die etwa erbsengroßen kugeligen Beeren von grün nach schwarz verfärben.
Der im tropischen Amerika beheimatete Strauch wurde 1847 von Diederich von Schlechtendal in die Pflanzensystematik aufgenommen. Dort wachsen Hammersträucher in offenen Waldgebieten. Von der heimischen Bevölkerung wurden die Blätter des Palqui als Halluzinogen geraucht, aber auch als Heilmittel verwendet. Die ganze Pflanze ist giftig, besonders aber die Früchte. Das Gift wird beim Trocknen nicht abgebaut, was immer wieder zu Vergiftungen und Todesfällen bei Tieren führt, die mit Heu gefüttert werden, das Teile der Pflanzen enthält. Da die Sträucher auch in warmen Gegenden in Gärten angepflanzt werden und von dort aus gern die weitere Umgebung erkunden, gelten sie in verschiedenen Landstrichen als gefürchtetes Unkraut.