Waldziest (Stachys sylvatica): Unterschied zwischen den Versionen
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ätherische Öle | ätherische Öle, Betaine, Gerbstoffe, | ||
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* Der Stinkgarten S.79, Jürgen Dahl (1997) | * Der Stinkgarten S.79, Jürgen Dahl (1997) | ||
* Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.240, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013) | |||
* Wildblumen im Hausgarten S.178, John Stevens (1987) | * Wildblumen im Hausgarten S.178, John Stevens (1987) | ||
* Wildpflanzen für jeden Garten S.156, Reinhard Witt (1994) | * Wildpflanzen für jeden Garten S.156, Reinhard Witt (1994) |
Version vom 31. Juli 2019, 16:42 Uhr
Weitere Namen
Waldnessel
Botanischer Name
»Stachys« gr. stachys - Ähre beim Getreide, idg. Wurzel stengh, stngh - stechen, »sylvatica« lat. sylvaticus - Wald-, wild wachsend
Englischer Name
Hedge Woundwort
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Europa
Wuchs
ausdauernd, weitläufige Rhizome bildend, aus denen im Frühjahr in einem größeren Bereich einzelne Triebe heraus wachsen, Blätter gegenständig, breit lanzettlich weich behaart, Blütenstand bis 70cm hoch
Standort
halbschattig bis schattig, mäßig nahrhafte Böden, am Naturstandort eher feucht, kommt aber auch mit Trockenheit zu Recht
Blütezeit
Juli, August
Blüte
Scheinähre mit in Scheinquirlen angeordneten trüb rosa Blüten Unterlippe mit heller Zeichnung
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
kleine, rundliche, dunkle Samen in Klausen, die schützenden Kelchblätter versteifen während der Reifung und können bei Berührung unangenehmen Juckreiz hinterlassen, da die kaum sichtbaren Spitzen sofort abbrechen, wenn sie in die Haut eindringen
Vermehrung
durch Wurzelteilung, Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Schwebfliegen, Erdhummeln beißen häufig die Blüte auf, um an den Nektar zu gelangen, die Blätter werden von den Raupen von Eibischfalter, Himmelblauer Bläuling, Jotagold- und Ziesteule, sowie Fleckenspanner gefressen
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
naturheilkundliche Verwendung der blühenden Sprossspitzen bei Krämpfen, Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden, Blätter und Blüten in Kräutermischungen, fein geschnitten als Gemüsewürze
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Betaine, Gerbstoffe,
Status
anwesend
Literatur
- Der Stinkgarten S.79, Jürgen Dahl (1997)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.240, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Wildblumen im Hausgarten S.178, John Stevens (1987)
- Wildpflanzen für jeden Garten S.156, Reinhard Witt (1994)
Geschichte und Geschichten
In ganz Mittel- und Nordeuropa ist der Waldziest heimisch, bevorzugt ein eher etwas kühleres Klima. Die Pflanze entwickelt kaum grundständige Blätter, wächst beim Austrieb direkt in die Höhe. So vermeidet sie am dicht bewachsenen Waldsaum die Konkurrenz der umstehenden Gewächse. Dreißig bis vierzig Zentimeter hoch wird der Stängel mit den kreuzgegenständigen Blättern. Die sind nahezu herzförmig, weich behaart am Rand gezähnt und verströmen einen eigenartig dumpfen Geruch. Oberhalb der Blätter stehen in Etagen die quirlartig angeordneten Blüten. Die vorstehende Unterlippe ist weiß gezeichnet, lädt Bienen und Hummeln zur Landung ein. Die Blütenkelche versteifen sich beim Reifen der Samen, die tief im Kelch in einer offenen Klause sitzen und ausfallen wenn sie abgetrocknet sind. Die Verbreitung der Pflanze erfolgt eher durch Ausläufer als durch Aussaat, teils durch das unterirdisch kriechende Rhizom, teils durch blütenlose Triebe, die erst in die Höhe wachsen und sich dann wieder zur Erde neigen, wo sie sich bewurzeln. Dem Waldziest einen festen Platz zuzuweisen ist schwierig. Er sollte ein naturnah gestaltetes Gelände auf seine Art erobern und verschönern dürfen, indem er jedes Jahr an anderen Stellen auftaucht.