Schmalblättriges Weidenröschen (Epilobium angustifolium): Unterschied zwischen den Versionen

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Waldweidenröschen, Ziegenzucker, Staudenfeuerkraut
Waldweidenröschen, Ziegenzucker, Staudenfeuerkraut
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schmale Kapsel, die von der Spitze her aufspringt und kleine Samen mit langen seidigen Flughaaren freigibt, pro Pflanze können mehr als 100000 Samen produziert werden
schmale Kapsel, die von der Spitze her aufspringt und kleine Samen mit langen seidigen Flughaaren freigibt, pro Pflanze können mehr als 100000 Samen produziert werden
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vegetativ durch Wurzelausläufer, Selbstaussaat (die Samen können bis zu 10km weit fliegen)
vegetativ durch Wurzelausläufer, Selbstaussaat (die Samen können bis zu 10km weit fliegen), Aussaat im Spätsommer
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====Frosthärte====
oberirdisch absterbend, Rhizom frosthart
oberirdisch absterbend, Rhizom frosthart

Version vom 29. September 2019, 13:43 Uhr

Weitere Namen

Schmalblättriges Weidenröschen, Sämlinge (17.10.) Waldweidenröschen, Ziegenzucker, Staudenfeuerkraut

Botanischer Name

»Epilobium« von gr. epi auf und lobos - Schote, Hülse, »angustifolium« lat. angustus - schmal, eng und lat. folius - blättrig

Englischer Name

Fireweed

Familie

Nachtkerzengewächse, Onagraceae

Verbreitung

zirkumpolar auf der Nordhalbkugel, in Höhenlagen bis 2500m

Wuchs

ausdauernd,Ausbreitung durch ein kräftiges Rhizom, Laubblätter wechselständig, schmal lanzettlich, Seitenränder nach unten gebogen, Stängel purpur überlaufen (auf der Sonnenseite kräftiger), Höhe etwa 1,2m, selten bis 2m

Standort

Kahlschläge, Ruderalstandorte, gerne auf lehmigem Grund

Blütezeit

Juni, Juli, August, September

Blüte

traubiger Blütenstand, 4 dunklere Kelchblätter, 4 hellere Kronblätter, von unten nach oben aufblühend, Knospen, Blüten und Samenstände gleichzeitig vorhanden, relativ lange Blütezeit

Fruchtreife

Juli, August, September, Oktober

Frucht

schmale Kapsel, die von der Spitze her aufspringt und kleine Samen mit langen seidigen Flughaaren freigibt, pro Pflanze können mehr als 100000 Samen produziert werden

Vermehrung

vegetativ durch Wurzelausläufer, Selbstaussaat (die Samen können bis zu 10km weit fliegen), Aussaat im Spätsommer

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Rhizom frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen

Pflege

Rückschnitt im Spätwinter, auf offenem Gelände kann die Pflanze sich invasiv ausbreiten

Verwendbare Teile

junge Pflanzenteile als Gemüse, Wurzeln als Gemüse oder geröstet als Kaffeeersatz, die Ureinwohner Nordamerikas nutzten die Samenhaare als Kerzendochte und fertigten Schnüre daraus, das weiche Material eignet sich als Kissenfüllung, in Russland wurde (und wird) die Pflanze als Teekraut verwendet, teilweise wie Schwarztee fermentiert

Inhaltsstoffe

Flavonoide (Myricetin, Quertecin), Beta-Sitosterin, Anthocyane, Oenothein B (immnumodelierende Wirkung)

Status

anwesend

Literatur

  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.188, Fleischhauer, Guthmann, Spiegelberger (2013)

Geschichte und Geschichten

Eine Pflanze die sofort Erinnerungen hervorruft an Reisen ins Sauerland, wo sie allgegenwärtig und unter dem Namen Ziegenzucker bekannt ist. Sie wächst dort aus Waldlichtungen, Kahlschlägen und anderweitig aufgebrochenem Boden, bildet dichte Bestände, die im Hochsommer weithin sichtbar sind. Beim Näherkommen ist lautes Summen zu vernehmen, das Schmalblättrige Weidenröschen ist immer von Hummeln und Bienen belagert. Die langen Stängel geben vielen Blüten Raum, während unten schon die ersten Samen reifen, öffnet sich im oberen Bereich weiter Knospe um Knospe. Pro Pflanze können am Ende mehr als hunderttausend Samen gebildet werden, die mit außergewöhnlich effektiven Flugschirmchen ausgestattet sind und bis zu zehn Kilometer weit fliegen können. Kein Wunder, dass sich die Pflanzen auf offenem Boden invasiv ausbreiten können. Hat sich der Sämling erstmal etabliert, schickt er seine Wurzeln auf die Reise, um über Ausläufer weiteres Terrain zu sichern. Imker freuen sich darüber, da die Blüten viel Nektar enthalten und einen aromatischen Honig abgeben. In Russland wurde die Pflanze großflächig angebaut und als Teekraut verwendet, teilweise auch wie Schwarztee fermentiert. In Nordamerika wurden die Samenhaare vielfältig genutzt, als Kerzendocht, Kissenfüllung oder zur Herstellung von Schnüren und Decken. Die Erstbeschreibung der Pflanze erfolgte 1753 durch Carl von Linné.