Glücksklee (Oxalis deppei): Unterschied zwischen den Versionen
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* Giftpflanzen Pflanzengifte S.528, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | * Giftpflanzen Pflanzengifte S.528, Roth, Daunderer, Kormann (1994) | ||
* kraut&rüben 1/2008 S.28 | |||
====Geschichte und Geschichten==== | ====Geschichte und Geschichten==== |
Version vom 25. Mai 2021, 16:52 Uhr
Weitere Namen
Kleerübchen, Essbarer Sauerklee, Vierblättriger Sauerklee
Botanischer Name
»Oxalis« von gr. oxaleios - säuerlich, »deppei« Ferdinand Deppe, Entdeckungsreisender der den Glücksklee in Mexiko entdeckte
Englischer Name
Sweet Sorrel
Familie
Sauerkleegewächse, Oxalidaceae
Verbreitung
Mexiko
Wuchs
ausdauernd, Zwiebel, buschiger Wuchs, sehr schnell wachsend, dünne Blattstiele, vierblättrige Kleeblätter mit dunklem Fleck, Blütenstand bis 20cm hoch, im Herbst glasige Speicherrüben bildend
Standort
sonnig, nahrhafter Boden, kommt auch mit kargen Verhältnissen zu Recht, bildet dann aber nur kleine Rüben
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, August, September
Blüte
doldenartiger Blütenstand mit 10-20 zunächst hängenden Knospen, die sich nacheinander zu fünfzähligen rosa Blüten öffnen, bei Regenwetter und abends schließen sich die Blüten, sehr lange Blütezeit
Fruchtreife
Frucht
5-12mm lange 4-5 samige Kapsel, Samen abgeflacht 1,5- 2mm lang
Vermehrung
durch Tochterzwiebeln
Frosthärte
nur bedingt frosthart, oberirdisch absterbend, in milden Wintern überleben die Zwiebeln im Boden, sicherer ist eine trockene frostfreie Lagerung der Zwiebeln
Tierische Besucher
Pflege
Stecken der Zwiebeln ab Anfang Mai bis Mitte Juli, Ernte der Rüben im Spätherbst, erst wenn Frost droht
Verwendbare Teile
Frische Blätter als Salatzutat, Rüben gedünstet als Gemüse, nicht geeignet für Menschen mit Nierenerkrankungen oder Gicht
Inhaltsstoffe
Kaliumoxalat, Oxalsäure
Status
anwesend, Ableger vorhanden
Literatur
- Die neue Gartenlust S.69, Johannes Roth (1994)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.528, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- kraut&rüben 1/2008 S.28
Geschichte und Geschichten
Als Glücksbringer für das Neue Jahr wird der Vierblättrige Sauerklee häufig verschenkt, in Gewächshäusern angetrieben, damit er mitten im Winter blüht. In unseren Breiten hätte die Pflanze normalerweise ihre Ruhephase. Sie verschläft den Winter als kleine Zwiebel mit braunen Außenschuppen. In milden Gegenden überlebt sie in der Erde, sicherer ist eine Lagerung im frostfreien kalten Keller. Nach den Eisheiligen können die Zwiebeln wieder nach draußen, entweder direkt ins Beet oder in Töpfe, die dann im Laufe des Jahres mal hier und mal dort stehen können. Der Glücksklee ist erstaunlich schnell, nach kaum einer Woche entfaltet er die ersten Blätter, wenig später erscheinen die ersten Blüten. Sie stehen zu mehreren auf einem langen dünnen Stiel, der sich zur Seite neigt, wenn die Last der Blüten zu schwer wird. Die Blüten richten sich am Morgen auf, öffnen sich weit und warten auf Bestäuber. Abends nicken sie geschlossen ein. Sie blühen den ganzen Sommer hindurch bis zum ersten Frost, lassen sich gut als Lückenfüller verwenden, wenn irgendwo im Beet ein Platzt frei wird.
Die Blätter sind mit ihrem säuerlichen Geschmack eine leckere Salatzutat. Wenn nicht zu viele entwendet werden treibt die Pflanze schnell neue nach. In den Gemüsegarten bringt der blühende Klee bunte Farbtupfer, bekommt er hier ein halbwegs nährstoffreiches Beet, so bildet er im Spätherbst neben vielen kleinen Tochterzwiebeln auch Speicherrüben aus. Die sitzen unterhalb der Zwiebeln, sind durchscheinend weiß und etwa so groß wie kleine Möhren. Wenn die ersten Fröste die oberirdischen Pflanzenteile dahingerafft haben, können Zwiebeln und Rüben geerntet werden. Die kräftigsten Zwiebeln werden kühl und trocken überwintert und im nächsten Jahr wieder ausgepflanzt. Die Rüben aber kommen in die Küche. Sie werden der Länge nach halbiert, um den zähen Faserstrang in ihrem Inneren zu entfernen, dann lassen sie sich roh im Salat oder gekocht als Gemüse verwenden. Um den zarten Geschmack zu erhalten sollten sie nur wenig länger als zehn Minuten in Butter mit etwas Salz und Zucker gedünstet werden.