Kurkuma (Curcuma longa): Unterschied zwischen den Versionen
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Gelbwurz, Safranwurzel | Gelbwurz, Safranwurzel | ||
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»Curcuma« vom arabischen kurkum - Safran, »longa« lat. lang | »Curcuma« vom arabischen kurkum - Safran, »longa« lat. lang, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher | ||
==== Englischer Name ==== | ==== Englischer Name ==== | ||
Turmeric | Turmeric |
Aktuelle Version vom 22. Oktober 2021, 17:30 Uhr
Weitere Namen
Gelbwurz, Safranwurzel
Botanischer Name
»Curcuma« vom arabischen kurkum - Safran, »longa« lat. lang, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Turmeric
Familie
Ingwergewächse, Zingiberaceae
Verbreitung
ursprünglich in Ostindien, heute in vielen warmen Gegenden angebaut, um 1150 erstmals in Deutschland eingeführt
Wuchs
ausdauernd, dicht unter der Erde liegendes Rhizom aus dem große, parallelnervige, weiche Blätter wachsen
Standort
im Sommer draußen, halbschattig, feuchte, nahrhafte Erde
Blütezeit
Blüte
ähriger Blütenstand unten am Scheinstamm, bis 20 cm hoch weiße Einzelblüten
Fruchtreife
Frucht
die Pflanzen bilden keine Früchte
Vermehrung
durch Wurzelteilung
Frosthärte
nicht frosthart, warm überwintern, zieht dann häufig ein, relativ trocken halten, bis die Wurzel wieder austreibt
Tierische Besucher
im Winter gelegentlich Thripse
Pflege
vor dem Neuaustrieb Rhizome in frische Erde setzen
Verwendbare Teile
Wurzel als Gewürz und Färbemittel (für Nahrungsmittel und Stoffe), regt die Gallentätigkeit an, entzündungshemmend, leberwirksam
Inhaltsstoffe
Curcumin (gelber Farbstoff), ca 24% Stärke, Sesquiterpene, Atlanton, Zingiberen, 5-7% ätherische Öle
Status
anwesend
Literatur
- Aromaschätze Wildfrüchte und Gewürze S.142, Markusine Guthjahr (2008)
- Gewürzpflanzen S.67, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1996)
- Das neue BLV-Buch der Kräuter S.128, Richard Mabey (Hrsg.) (1989)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.270, Deni Bown (1996)
- Nutzpflanzen der Tropen und Subtropen S.178, Bernd Nowak, Bettina Schulz (2019)
- Wo der Pfeffer wächst S.123, Hansjörg Küster (1987)
Geschichte und Geschichten
Kurkuma ist hauptsächlich wegen seiner färbenden Eigenschaften bekannt. Das intensive Gelb färbt Speisen und Stoffe, wird seiner Heimat im südostasiatischen Raum schon seit Urzeiten verwendet. Neben der Farbe hat die Wurzel auch einen intensiven herb-aromatischen Geschmack, der als Gewürz alleine oder in Mischung zu vielen Speisen passt. Dieser Eigengeschmack macht es schwierig, die Wurzel als reines Färbemittel für Speisen einzusetzen. In Currymischungen ist Kurkuma enthalten. Manchmal sind im Winter frische Wurzeln zu bekommen. Sie sind kleiner als Ingwerwurzeln, anders gefärbt, aber die enge Verwandtschaft ist deutlich zu sehen. Die Wurzeln können frisch verarbeitet werden, wobei die Farbe durch kurzes Überbrühen intensiver werden soll, sie können aber auch in einem Blumentopf als Pflanze gezogen werden. Die Rhizome werden nur dünn mit Erde bedeckt, dann heißt es, abwarten. Irgendwann im Frühjahr zeigen sich grüne Spitzen, die erstaunlich schnell zu großen, breiten, relativ weichen Blättern werden. Im Haus ist es der Pflanze häufig zu trocken, im Sommer steht sie daher gerne an einem halbschattigen Platz im Garten, wo die Luftfeuchtigkeit hoch genug ist. Der Boden sollte nicht austrocknen. Schon bei Nachttemperaturen unter 10°C wird es der Gelbwurz zu kühl. Häufig stirbt sie nach dem Umzug ins Haus oberirdisch ab und zieht sich unter die Erde zurück. Jetzt kann die Wurzel beerntet werden, sie sollte sich während des Sommers deutlich vergrößert haben. Wie Ingwer kann sie frisch gerieben dem Essen beigegeben werden, oder sie wird mit kochendem Wasser überbrüht, dann getrocknet und zu Pulver vermahlen. Vor dem nächsten Austrieb werden die Rhizome in frische Erde gesetzt. Um die Pflanzen in unseren Breiten zum Blühen zu bringen ist wahrscheinlich ein beheizter Wintergarten notwendig.
Die Heilwirkung der Pflanze wurde bereits im siebten Jahrhundert in der chinesischen Heilkunst beschrieben. Der erste Europäer, der die Pflanze und ihre Verwendung beschrieb war wohl Marco Polo, der sie in Südostasien kennenlernte.