Pimpinelle (Sanguisorba minor): Unterschied zwischen den Versionen
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Kleiner Wiesenknopf, Kleine Bibernell, Gemeine Becherblume, Mengelkraut, Kleines Sperberkraut | Kleiner Wiesenknopf, Kleine Bibernell, Gemeine Becherblume, Mengelkraut, Kleines Sperberkraut | ||
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Version vom 28. Januar 2023, 17:44 Uhr
Weitere Namen
Kleiner Wiesenknopf, Kleine Bibernell, Gemeine Becherblume, Mengelkraut, Kleines Sperberkraut
Botanischer Name
»Sanguisorba« von lat. sanguis - Blut und lat. sorbere - Flüssigkeiten aufnehmen ( die Wurzel des Krautes wurde als blutstillendes Mittel verwendet) ,»minor« lat. kleiner (als der große Wiesenknopf), Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Salad Burnet
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Europa, Asien, Nordafrika
Wuchs
ausdauernd, rosettig, rot- bis dunkelbraune Pfahlwurzel mit Verzweigungen, an denen Tochterpflanzen entstehen können, unpaarig gefiederte Blätter breit eiförmig gezähnt, Blütenstand bis 50cm hoch
Standort
sonnig bis halbschattig, magerer, kalkhaltiger, leicht feuchter Boden
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, August, September
Blüte
bis ca 25cm hoher, verzweigter Stängel, gedrungene Köpfchen mit mehreren Blüten, Kelchblätter grün oder rötlich überlaufen, vorweiblich, im oberen Bereich violette pinselartige Narbenbüschel, später weiter unten frei hängende Staubgefäße, hauptsächlich Windbestäubung
Fruchtreife
August, September
Frucht
kleine krümelige Samen, die fest im Kelch verankert sind und mit diesem verbreitet werden
Vermehrung
durch Teilung älterer Pflanzen, Aussaat im Frühjahr, Samen brauchen Licht zum Keimen
Frosthärte
teilweise grün überwinternd
Tierische Besucher
Bienen und Hummeln sammeln Pollen
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
frische Blätter als gurkenähnlich schmeckendes Gewürz für Salate und Kräuterbutter, Tee aus den Blättern bei leichteren Magenbeschwerden
Inhaltsstoffe
Flavonoide, etwa 10% Gerbstoffe, Saponine, Schwefelverbindungen, Bitterstoffe, Mineralstoffe, Quercetin (ein gelber Pflanzenfarbstoff (Pentahydroxyflavon) aus der Untergruppe der Flavonole)
Status
anwesend
Literatur
- Blattrosetten S.73, Raimund Fischer (1997)
- Das Kräuterkulinarium S.24, Maiga Werner (2014)
- Die Kräuter in meinem Garten S.610, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.479, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Essbare Landschaften S.30, Olaf Schnelle, Ralf Hiener (2003)
- Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.118, Detlev Henschel (2002)
- Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.90, Adelbert von Chamisso (1827)
- Köstliche Kräuter S.98, Marion Nickig, Heide Rau (1998)
- Kräuter S.178, Burkhard Bohne (2010)
- New Kreüterbuch Cap.CCCVII, Leonhart Fuchs (1543)
- Wildblumen im Hausgarten S.179, John Stevens (1987)
- Wintergemüse anbauen S.155, Burkhard Bohne (2018)
- Wo der Pfeffer wächst S.281, Hansjörg Küster (1987)
Geschichte und Geschichten
Auf eher trockenen Wiesen erscheinen im Frühsommer die rundlichen zusammengesetzten Blüten des kleinen Wiesenknopfs. Auf dünnen Stängeln scheinen sie über dem Grün zu schweben. Besonders auffällig sind sie nicht mit ihrer bräunlich roten Farbe und den frei hängenden Staubgefäßen, die zunächst rötlich später fast weiß sind. Insekten für die Bestäubung braucht die Pflanze im Grunde nicht, das erledigt der Wind, trotzdem kommen immer wieder kleine Käfer und auch Fliegen vorbei und naschen vom Pollen. In der Wiese sind die Blätter der Pflanze kaum zu sehen, im Kräutergarten wo sie frei steht, kann sie ihre Fiederblätter ausbreiten. Je nach Bodenbeschaffenheit können die Fiedern bis etwa zwanzig Zentimeter lang sein, an der Mittelrippe aufgereiht sitzen die rundlichen, gezähnten Blättchen. Sie sind stumpf grün, duften beim zerreiben ein wenig nach Gurke. Im 16. Jahrhundert wurde Pimpinelle in größerem Maßstab angebaut und war ein viel verwendetes Würzkraut.