Weiße Passionsblume (Passiflora subpeltata): Unterschied zwischen den Versionen

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====Botanischer Name====
====Botanischer Name====
»Passiflora« von lat. passio - Leiden und flora - Blüte, die Blüten der Passionsblumen (besonders Passiflora caerulea) wuurden als Symbole für das Leiden Christi gedeutet, »subpeltata« lat. annähernd schildförmig, Erstbeschreibung durch Casimiro Gómez Ortega (1741-1818) spanischer Botaniker
»Passiflora« von lat. passio - Leiden und flora - Blüte, die Blüten der Passionsblumen (besonders Passiflora caerulea) wuurden als Symbole für das Leiden Christi gedeutet, »subpeltata« lat. annähernd schildförmig, Erstbeschreibung durch Casimiro Gómez Ortega (1741-1818) spanischer Botaniker

Aktuelle Version vom 25. Februar 2023, 15:14 Uhr

Weitere Namen

Weiße Passionsblume, Sämlinge (4.5.)
Weiße Passionsblume, Blüte (29.10.)
Weiße Passionsblume, Fruchtansatz (26.9.)
Weiße Passionsblume, unreife Frucht (29.10.)
Weiße Passionsblume, Wuchs (26.9.)
Weiße Passionsblume, Samen

Botanischer Name

»Passiflora« von lat. passio - Leiden und flora - Blüte, die Blüten der Passionsblumen (besonders Passiflora caerulea) wuurden als Symbole für das Leiden Christi gedeutet, »subpeltata« lat. annähernd schildförmig, Erstbeschreibung durch Casimiro Gómez Ortega (1741-1818) spanischer Botaniker

Englischer Name

White Passionflower

Familie

Passionsblumengewächse, Passifloraceae

Verbreitung

ursprünglich Mittelamerika, von Mexico bis Venezuela, in Afrika und Australien stellenweise eingebürgert

Wuchs

ausdauernd, kräftiger Wurzelstock, dünne weiche Triebe, die bei älteren Pflanzen im unteren Bereich verholzen, bis zu 3m lang, Blatt dreilappig, weich, matt grün, Ranken in den Blattachseln, sehr wüchsig,

Standort

sonnig und möglichst warm, nährstoffreicher Boden, Kletterhilfe notwendig

Blütezeit

Juli, August, September, (Oktober)

Blüte

rein weiße typische Passions-Blüte, die Knospe sitzt anfangs zwischen drei Tragblättern, die dreieckig angeordnet sind, wächst lang und schmal daraus hervor und öffnet sich im Laufe eines Vormittags, die »Blütenblätter« bestehen aus den weiß gefärbten Kelchblättern, während die Kronblätter zu dünnen fusseligen Honigblättern umgebildet sind, der Fruchtknoten steht aus der Blüte heraus, sitzt in dem fünfzackigen Stern, der von den Staubblättern gebildet wird, die sind anfangs noch geschlossen und zeigen nach oben, drehen sich bald nach unten, die dreiteilige Narbe folgt dieser Bewegung, Bienen die die Honigblätter durchwühlen werden von oben mit Pollen bepudert, den sie auf der nächsten Blüten an den Narben abstreifen

Fruchtreife

Essreife etwa 8 Wochen nach der Blüte, Samenreife nach etwa 4-6 Monate, nach Abtrocknen der Frucht

Frucht

eiförmige glattschalige grüne Frucht, unter der äußeren Schale befindet sich eine Art Gespinst, das eine innere Schale festhält, an deren Innenwand hängen an kurzen Stielchen die ovalen etwa 3-5mm langen, in Gallerte eingebetteten Samen, voll ausgereift ist die Frucht gelb, die äußere Schale trocken und runzlig, bei Draufsicht wird die Dreizähligkeit sichtbar, die innere Schale ist papierartig und brüchig, die trockenen Samen hängen lose an den Stielchen

Vermehrung

durch Aussaat, die Samen gelb abgetrockneter Früchte keimen innerhalb von 10 Tagen

Frosthärte

nicht frosthart, als Topfpflanze im Haus überwintern

Tierische Besucher

Bestäubung durch Honigbienen

Pflege

die Pflanzen brauchen ausreichend Wasser und eine Kletterhilfe, ansonsten ist kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

halbreife Früchte, das Aroma ist nicht ganz so intensiv wie bei den üblichen Maracuja (unterschiedliche Angaben zur Genießbarkeit der Früchte, vorsichtshalber nicht zu viel essen)

Inhaltsstoffe

in der ganzen Pflanze (außer den Früchten) cyanogene Verbindungen, Flavonoide, Saponine

Status

anwesend, Saatgut und Jungpflanzen (im Frühsommer) vorhanden

Literatur

  • Die Farn- und Blütenpflanzen Madeiras S.375, Thomas Muer, Herbert Sauerbier, Francisco Cabrera Calixto (2020)
  • Illustrierte Morphologie der Blütenpflanzen S.122, Adrian D. Bell (1991)

Geschichte und Geschichten

Die Weiße Passionsblume ist hierzulande eher unbekannt, auch ich habe sie erst nach einer Reise auf die wunderbare Insel Madeira kennengelernt, wo sie wild in einer Schlucht nahe Funchal wächst. Eine abgefallene Frucht voll ovaler, hübsch gemusterter Samen kam mit nach Berlin. Sie war noch nicht ganz ausgereift, die Samen aber trotzdem keimfähig und so wuchsen bald einige zarte Pflänzchen zunächst auf dem Fensterbrett, später im Garten. Während des Sommers zeigte sich, weshalb diese Passionsblume in frostfreien Gegenden als Unkraut verschrien ist. Sie schien jeden Tag deutlich größer zu werden, kletterte das ihr zugedachte Gerüst empor und fragte dann: »War's das?« Nach drei Monaten erschienen die ersten Knospen, eingebettet in drei dreieckige Tragblätter. Dazwischen sitzt die eigentliche Knospe, zunächst lang gestreckt und fest geschlossen. Erst als sie sich öffnete, war klar, dass die Blüten weiß waren. Der Fruchtknoten sitzt bei den Passiofloren auf einem kleinen Stängel, darüber dann fünf Staubgefäße und die dreigeteilte Narbe. Honigbienen waren sofort eifrig um die Bestäubung bemüht und bald zeigte sich ein Fruchtansatz. Der wuchs zur Größe eines kleinen Hühnereis und im Herbst waren schon etliche weitere Früchte vorhanden. Nach etwa acht Wochen sind die Früchte erntereif, wenn sie gekostet werden sollen. Leider gibt es unterschiedliche Angaben zur Genießbarkeit, einige Autoren warnen vor dem Gehalt an giftigen Substanzen, andere halten sie für uneingeschränkt essbar. Der Geschmack ist nicht so intensiv, wie bei »normalen« Maracujas, aber doch angenehm. Reifen die Früchte weiter, so verändern sich Geruch und Geschmack in Richtung angeschmorter Gummi, sie sind aber immer noch grün. Das ist dann nicht mehr lecker... Nach fast einem halben Jahr wechselt die Farbe zu gelb und die Schale wird runzlig und trocken. Jetzt ist die Gallerte um die Kerne komplett eingetrocknet und die Samen sind sehr keimfreudig.

Die Weiße Passionsblume lässt sich im normal beheizten Wohnzimmer problemlos überwintern, stellt das Wachstum von November bis Februar weitgehend ein, sodass sie nicht noch größer wird, ab März schiebt sie die ersten neuen Triebe. Im Sommer steht sie gerne draußen und genießt einen möglichst sonnigen Platz. Da sie bis zu drei Meter lange Triebe bildet, die dicht belaubt sind, eignet sie sich gut als Sichtschutz oder zum Begrünen von Mauern. Sie braucht dann aber einen großen Topf mit nährstoffreicher Erde und genügend Wasser, da die Blätter sehr weich sind und viel Feuchtigkeit verdunsten. Ist kein Platz zum Überwintern vorhanden, kann die Pflanze auch als Einjährige gezogen werden, Anfang April ausgesät, wächst sie bis zum Sommer zu einer prächtigen Gestalt heran, die dann auch blüht und fruchtet. In eher kühlen Sommern hält sich das Wachstum der Jungpflanzen in Grenzen, Blüten erscheinen erst spät im Herbst oder gar nicht. Überwinterte Exemplare wachsen und blühen hingegen unabhängig vom Wetter zuverlässig und ausdauernd.