Balkanbärenklau (Acanthus hungaricus): Unterschied zwischen den Versionen
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Balkan-Bärentatze, Ungarischer Bärenklau | Balkan-Bärentatze, Ungarischer Bärenklau | ||
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Aktuelle Version vom 25. Oktober 2023, 05:34 Uhr
Weitere Namen
Balkan-Bärentatze, Ungarischer Bärenklau
Botanischer Name
»Acanthus« (1) von gr. akanthos - Distel oder distelartige Sippe, (2) von mittellatein brank-ursine - Bärentatze, »hungaricus« ungarisch, Erstbeschreibung durch Nicolaus Thomas Host (1761-1834) österreichischer Botaniker
Englischer Name
Bear's Breeches
Familie
Akanthusgewächse, Acanthaceae
Verbreitung
Balkan, Südosteuropa, Mittelmeergebiet
Wuchs
ausdauernd, horstig, eher langsam wachsend, Blätter gelappt bis gezähnt, bis 80cm lang, Blütenstand bis 1,2m hoch, an besonders günstigem Standort neigt die Pflanze zum Wuchern
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden, keine Staunässe
Blütezeit
Juni, Juli, August
Blüte
ährige Blütentraube, Einzelblüten mit kaum verwachsenen Kronblättern, durch Kelchblätter geschützt
Fruchtreife
September
Frucht
fachspaltige Kapseln
Vermehrung
durch Teilung älterer Pflanzen, Wurzelschnittlinge, Aussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart bis etwa -23°C, Abdeckung sinnvoll
Tierische Besucher
Bestäubung unter anderem durch Ameisen, größere Bienen und Hummeln
Pflege
Rückschnitt im Herbst oder Frühjahr, eine Winterabdeckung mit Kompost versorgt die Pflanze mit den notwendigen Nährstoffen
Verwendbare Teile
Zierpflanze, die Wurzel wurde bei Verbrennungen und Verrenkungen eingesetzt
Inhaltsstoffe
Status
anwesend
Literatur
- A Contemplation upon Flowers S.27, Bobby J. Ward (1999)
- New Kreüterbuch Cap.XV, Leonhart Fuchs (1543)
Geschichte und Geschichten
Von den Acanthus-Arten ist der Balkan-Bärenklau wohl der am zuverlässigsten frostharte. Mit einer Abdeckung aus Tannenreisig oder auch ein paar Schaufeln Komposterde übersteht er die kalte Jahreszeit im Allgemeinen ohne Probleme. Der Austrieb erfolgt relativ spät, dann wächst die Pflanze aber recht schnell. Die großen stark gezähnten Blätter legen sich rund um die Pflanze auf den Boden und verhindern recht effektiv den Aufwuchs von Beikräutern. Je nach Standort bildet sie einen oder mehrere Blütenstände aus, die gut einen Meter hoch werden können und sich durch eine lange Blütezeit auszeichnen. Die Einzelblüten haben eine eigenwillige Wuchsform und sollten unbedingt aus der Nähe betrachtet werden. Da die Kronblätter kaum verwachsen sind, ist von der Seite aus das Innenleben der Blüte sichtbar. Insekten, die an den im hinteren Bereich vorhandenen Nektar gelangen wollen, müssen recht groß sein, um die Blütenblätter auseinander drücken zu können. Durch den offenen Blütenaufbau lassen sich Hummeln gut beobachten, wenn sie in die Blüte hineinkriechen. Die die steifen Stängel neben den eigentlichen Blüten auch attraktive Hochblätter tragen, können sie auch während der Samenreife stehen bleiben. An sehr günstigen Standorten soll der Balkan-Bärenklau zum Wuchern neigen, wovon ich in den mehr als zehn Jahren Standzeit in meinem Garten aber noch nichts gemerkt habe.