Winterheckezwiebel (Allium fistulosum): Unterschied zwischen den Versionen
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* Alte Gemüsesorten S.129, Elke Achtner-Theiss, Sabine Kumm (2015) | * Alte Gemüsesorten S.129, Elke Achtner-Theiss, Sabine Kumm (2015) |
Aktuelle Version vom 20. März 2024, 07:00 Uhr
Weitere Namen
Ewige Zwiebel
Botanischer Name
»Allium« lat. Lauch, Knoblauch von halare - ausdünsten, starken Geruch verbreiten, »fistulosum« lat. röhrig, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher
Englischer Name
Japanese bunching Onion, Spanish Onion
Familie
Lauchgewächse, Alliaceae
Verbreitung
China, älteste Hinweise zur Kultivierung stammen aus dem letzten Jahrtausend vor Christus, spätestens seit dem 16. Jahrhundert in Europa bekannt, wahrscheinlich über Russland nach Mitteleuropa eingeführt
Wuchs
ausdauernd, weiße kaum verdickte Zwiebel mit hellen Wurzeln, an milden Standorten wintergrün, sonst einziehend, röhrige Blätter, etwa 1,5cm Durchmesser, bis 50cm lang, Blütenstiel etwa 60cm hoch, Sämlinge sehen anfangs aus wie Gras
Standort
nahrhafter Gartenboden, sonnig bis halbschattig
Blütezeit
Juni, Juli
Blüte
kugelige, bis 10cm durchmessende »Dolde« mit eng stehenden grünlich-weißen Blüten, die sich nur halb öffnen, oberständigeer dreifächeriger Fruchtknoten, weit heraus ragende Staubgefäße
Fruchtreife
August
Frucht
bei Reife hellbraune Kapsel mit schwarzen, dreikantigen Samen
Vermehrung
Aussaat im Frühjahr, Selbstaussaat, Teilung älterer Pflanzen
Frosthärte
in milden Lagen grün überwinternd, sonst unterirdisch als schmale Zwiebel
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Hummeln, gelegentlich Befall durch Lauchfliegen
Pflege
alle paar Jahre teilen und an neuen Platz setzen
Verwendbare Teile
Schlotten, frisch verwenden für Salate
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Alliin, Allicin, Polysulfide, Kieselsäure, Mangan, Fluor, Magnesium, Kalium, Vitamine, Pektin
Status
anwesend, Saatgut vorhanden
Literatur
- Alte Gemüsesorten S.129, Elke Achtner-Theiss, Sabine Kumm (2015)
- Arche Noah Kochbuch S.75, Beate Koller, Johann Reisinger, Stefen Liewehr (2011)
- Der neugierige Gärtner S.40, Jürgen Dahl (1998)
- Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.234, Deni Bown (1995)
- Handbuch Samengärtnerei S.379, Andrea Heistinger (2004)
- Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.268, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
- Wintergemüse anbauen S.129, Burkhard Bohne (2018)
- Zeit im Garten S.141, Jürgen Dahl (1991)
- kraut&rüben 8/1998, 12/2008
Geschichte und Geschichten
In milden Lagen bleibt die Winterheckezwiebel das ganze Jahr über grün, das verhalf ihr zu ihrem Namen. Als Wildform ist diese Lauchart nicht bekannt, sie wurde aber schon seit Urzeiten in China kultiviert. Dort wird sie heute häufig als Einjährige angebaut, nicht wie bei uns, wo sie mehrjährig große Horst ausbilden kann. Im Garten kann die Pflanze viele Jahre an ihrem Platz bleiben, wächst immer wieder nach, je nachdem wie häufig sie beerntet wird. Richtige Zwiebeln bilden sich nicht aus, die röhrigen Blätter gehen in einen am Grund nur leicht verdickten Schaft über. Die Verwendung ist ähnlich der von Frühlingszwiebeln.
In China ist die Winterheckezwiebel seit mindestens 2000 Jahren in Kultur, dafür gab es keine Speisezwiebeln wie wir sie kennen. Möglicherweise kam sie über Russland nach Mitteleuropa. In England wurde sie um 1630 eingeführt. Rund um München wurde sie Ende des 18. Jahrhunderts großflächig angebaut.