Gewöhnlicher Bocksdorn (Lycium barbarum): Unterschied zwischen den Versionen

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* Wildobst, Helmut Pirc (2009)
* Wildobst, Helmut Pirc (2009)
* kraut&rüben 12/2008
* kraut&rüben 12/2008
====Geschichte und Geschichten====
An der Gojibeere scheiden sich die Geister. Während sie auf der einen Seite als DIE Gesundheitsbeere hochgelobt wird, heißt es in der älteren Literatur, sie sei giftig. Das Potential dazu hat sie, gehört sie doch zu den Nachtschattengewächsen, einer Familie mit vielen hochgiftigen Vertretern. Die Wolfsbeere ist in unserer Breitengraden kein neues Gewächs, schon seit langem wird sie in Parks und an Böschungen angepflanzt, da sie sehr pflegeleicht ist und auch einen radikalen Rückschnitt nicht übel nimmt. Zu der Zeit wäre aber niemand auf die Idee gekommen, die Beeren zu essen und der Selbstversuch macht auch schnell deutlich, warum. Sie schmecken einfach scheußlich. Neuere Züchtungen haben an diesem Manko ein wenig gearbeitet, aber wirklich lecker sind sie noch immer nicht. Die oft beschriebene Tendenz der Sträucher zu wuchern konnte ich bei meinen Exemplaren bisher nicht erkennen, im Gegenteil, sie werden eher kleiner, blühen nur sehr unwillig und setzen kaum Früchte an. Der spärliche Fruchtansatz ist auch in umliegenden Grünanlagen zu beobachten. Im Spätsommer sind die Pflanzen häufig von Mehltau befallen, der bereits auftritt, bevor sie blühen. Die Blüte selbst ist klein, aus der Nähe betrachtet aber recht hübsch und typisch für Nachtschattengewächse. Nacheinander erscheinen mehrere Blüten in den Blattachseln an den langen überhängenden diesjährigen Trieben. Die länglich eiförmigen Früchte entwickeln sich langsam, reifen erst im Oktober.
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Version vom 25. August 2015, 10:01 Uhr

Weitere Namen

Wolfsbeere, Gemeiner Bocksdorn

Botanischer Name

Gojibeere, Blüte und Blatt (8.8.)

Englischer Name

Gojibeere, Blüte (8.8.)

Goji Berry

Familie

Nachtschattengewächse, Solanaceae

Verbreitung

Südosteuropa bis China

Wuchs

ausdauernd verholzend, ausladender Strauch mit weichen überhängenden Trieben, 2-3,5m hoch, Blätter lanzettlich, Blütenstände in den Blattachseln

Standort

sonnig, eher nährstoffarmer Boden

Blütezeit

(Juni), Juli, August, September

Blüte

fünfzählig, violett mit gelber Mitte

Fruchtreife

September, Oktober, November

Frucht

leuchtend rote längliche Beere

Vermehrung

durch Ausläufer, Absenker, Stecklinge

Frosthärte

Laub teilweise abwerfend, frosthart

Pflege

Rückschnitt wenn nötig, neigt zum Wuchern, mehltauanfällig

Verwendbare Teile

Früchte, traditionell wirksam gegen hohen Blutdruck, Blutzucker regulierend bei Augenproblemen, Immunsystem anregend

Inhaltsstoffe

Mineralien, Vitamine, Aminosäuren, Spurenelemente, Antioxidantien, ältere Schriften gehen von einer starken Giftigkeit aus

Literatur

  • Kräuter, Burkhard Bohne (2010)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Wildobst, Helmut Pirc (2009)
  • kraut&rüben 12/2008

Geschichte und Geschichten

An der Gojibeere scheiden sich die Geister. Während sie auf der einen Seite als DIE Gesundheitsbeere hochgelobt wird, heißt es in der älteren Literatur, sie sei giftig. Das Potential dazu hat sie, gehört sie doch zu den Nachtschattengewächsen, einer Familie mit vielen hochgiftigen Vertretern. Die Wolfsbeere ist in unserer Breitengraden kein neues Gewächs, schon seit langem wird sie in Parks und an Böschungen angepflanzt, da sie sehr pflegeleicht ist und auch einen radikalen Rückschnitt nicht übel nimmt. Zu der Zeit wäre aber niemand auf die Idee gekommen, die Beeren zu essen und der Selbstversuch macht auch schnell deutlich, warum. Sie schmecken einfach scheußlich. Neuere Züchtungen haben an diesem Manko ein wenig gearbeitet, aber wirklich lecker sind sie noch immer nicht. Die oft beschriebene Tendenz der Sträucher zu wuchern konnte ich bei meinen Exemplaren bisher nicht erkennen, im Gegenteil, sie werden eher kleiner, blühen nur sehr unwillig und setzen kaum Früchte an. Der spärliche Fruchtansatz ist auch in umliegenden Grünanlagen zu beobachten. Im Spätsommer sind die Pflanzen häufig von Mehltau befallen, der bereits auftritt, bevor sie blühen. Die Blüte selbst ist klein, aus der Nähe betrachtet aber recht hübsch und typisch für Nachtschattengewächse. Nacheinander erscheinen mehrere Blüten in den Blattachseln an den langen überhängenden diesjährigen Trieben. Die länglich eiförmigen Früchte entwickeln sich langsam, reifen erst im Oktober.