Kapernstrauch (Capparis spinosa)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Kapernstrauch, Austrieb (18.10.)
Kapernstrauch, Wuchs (4.5.)
Kapernstrauch, Kapern... (20.7.)
Kapernstrauch, Knospe und Blüte (13.7.)

Botanischer Name

»Capparis« Herkunft unbekannt, wohl aus einer alten Mittelmeersprache, »spinosa« dornig, stachelig (die Wildformen sind mit kräftigen Stacheln ausgestattet)

Englischer Name

Caper Bush, Flinders Rose

Familie

Kaperngewächse, Capparidaceae

Verbreitung

Trockengebiete des Nahen Ostens, Zypern, rund ums Mittelmeer

Wuchs

ausdauerndes überhängendes Strauchgewächs mit langen Trieben, fast runden Blättern und endständigen Blüten

Standort

sonnig, lehmig- kalkhaltiger Boden

Blütezeit

(Mai), Juni, Juli, (August)

Blüte

große weiße leicht schiefe Schalenblüte mit vielen violetten Staubgefäßen

Fruchtreife

Frucht

grüne gurkenähnliche Frucht mit wassermelonenartigem Fruchtfleisch und vielen kleinen Kernen

Vermehrung

durch Absenker oder Aussaat

Frosthärte

nicht frosthart, Kübelpflanze, hell und kühl überwintern

Tierische Besucher

schneckensicherer Standort empfehlenswert

Pflege

wenn nötig zurückschneiden

Verwendbare Teile

Blütenknospen werden, in Essig eingelegt, als Gewürz verwendet, harntreibende, adstringierende und tonische Wirkung

Inhaltsstoffe

Senfölglycoside, Isothiocyanate, Rutin, Pyridinalkaloid Stachydrin

Status

anwesend

Literatur

  • Die Weltgeschichte der Pflanzen S.142, Wolfgang Seidel (2012)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.253, Deni Bown (1996)
  • Gewürzpflanzen S.48, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993)
  • Wo der Pfeffer wächst S.98, Hansjörg Küster (1987)

Geschichte und Geschichten

Eine alte Burganlage auf Mallorca, von deren Mauern sich in gewaltigen Kaskaden ein Kapernstrauchgewirr herunterstürzte, das war ein beeindruckendes Bild! In unseren Breiten bleibt die Pflanze eher ein Sträuchlein, da sie im Winter nicht draußen bleiben kann und ihr Leben im Topf verbringen muss. Sie bietet auch nicht das übliche Bild eines Strauches, da sie eher hängend als aufrecht wächst, mit langen Trieben, an deren Enden sich im Sommer die Kapern entwickeln. Da, wo der Kapernstrauch zu Hause ist, werden seine Knospen geerntet und in Salz oder Essig eingelegt. Als würzende Zutat zu verschiedenen Speisen, wie zum Beispiel den Königberger Klopsen sind sie auch bei uns bekannt. Aus den Blüten entwickeln sich die Kapernäpfel, auch die werden eingelegt, sind aber nicht so bekannt wie die Knospen. Die Pflanze, die im Sommer in meinem Garten steht, braucht sich um ihre Blüten keine Sorgen zu machen, keine einzige werde ich ihr wegnehmen. Viel zu schön sind die großen weißen Schalen mit den rosa farbenen Staubgefäßen, die nicht länger als zwei, maximal drei Tage blühen. Jede einzelne wird gebührend bewundert. Und behütet, denn dummerweise gehört der Kapernstrauch zu den von Schnecken bevorzugten Speisepflanzen.