Rosa Astrid Gräfin von Hardenberg
Weitere Namen
Nuit de Chine
Botanischer Name
»Rosa« lat. Kulturrose
Englischer Name
Familie
Rosengewächse, Rosaceae
Verbreitung
Züchtung aus der Gärtnerei Tantau aus dem Jahr 2001
Wuchs
ausdauernd, straff aufrecht wachsend bis 2,20m, Blütenstand endständig, neigt etwas zum auseinander fallen, da die mehrblütigen Triebe recht schwer werden, Stütze sinnvoll
Standort
sonnig, nahrhafter Boden
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, (August), September, Oktober, (November)
Blüte
gefüllt, dunkelrot mit beim Aufblühen heller werdender Mitte, Blütenstand mehrtriebig, intensiv duftend (die in einer Rosenblüte erzeugte Menge an ätherischen Ölen liegt bei etwa einem Tausendstel Gramm
Fruchtreife
September, Oktober, November
Frucht
große runde rote Hagebutte
Vermehrung
durch Veredelung
Frosthärte
Laub teilweise abwerfend, frosthart, anhäufeln im Herbst empfehlenswert, die Wurzel hat die kalten Winter 2011/2012 und 2012/2013 unbeschadet überstanden, oberirdisch ist der 2m hohe Strauch komplett abgefroren
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen, gelegentlich sitzen Ohrenkneifer in den Blüten oder auch ein schillernder Rosenkäfer
Pflege
Rückschnitt nach der Blüte fördert Nachblüte im Herbst, ansonsten Schnitt wenn erforderlich, am Besten im Frühjahr, als Düngung reicht es normalerweise aus, die Pflanze im Herbst mit Kompost anzuhäufeln
Verwendbare Teile
Blütenblätter für Tee, Marmelade, Rosenzucker, Sirup...., eine der aromatischsten Rosen für die Küche! Tee aus Rosenblüten sollte ruhig eine Viertelstunde ziehen dürfen, da das Aroma einige Zeit braucht, um sich zu entfalten.
Inhaltsstoffe
ätherische Öle (Geraniol, Nerol, Citral und andere), Flavonoide, Gerbstoffe, Cyanidin (ein Anthocyan, das der Blüte die rote Farbe gibt)
Status
anwesend
Literatur
- Geheimnisse der Pflanzenwelt S.210, Gerd K. Müller, Christa Müller (2003)
- Symbolik der Pflanzen S.279, Marianne Beuchert
- Zeit im Garten S.98, Jürgen Dahl (1991)
Geschichte und Geschichten
Die Nostalgie-Rose "Astrid Gräfin von Hardenberg" wurde im Jahr 2001 von der Gärtnerei Tantau auf den Markt gebracht. In Frankreich trägt sie den Namen "Nuit de Chine". Der Wuchs der Gräfin ist ein wenig sparrig, in meinem Garten steht sie an einem alten Wäschepfahl, an dem ich sie festbinden kann, wenn sie zu sehr auseinander fällt. Ihre offizielle Höhe von etwa 1.5m hat sie bei mir längst überschritten, selbst nach den strengen Wintern, in denen sie oberirdisch komplett abgefroren war, hat sie sich schnell erholt und ist wieder in die Höhe gespurtet. Das Laub ist kräftig grün und weitgehend gesund. Mitte bis Ende Mai öffnen sich die ersten Knospen, meist stehen mehrere am Ende eines Triebes zusammen. Die viergeteilten stark gefüllten Blüten, die beim Aufblühen innen von dunkelrot zu violett übergehen verströmen einen so intensiven Rosenduft, dass die Sorte im Jahr 2002 in Rom die Goldmedaille als beste Duftrose des Jahres bekam. Da sie mehrmals und verschwenderisch blüht, lässt sie sich wunderbar in der Küche verwerten. Sie ist für diese Zwecke inzwischen zu meiner absoluten Lieblingsrose geworden, ich mag sie sogar lieber als die Rose de Rescht. Was die Blüten leider gar nicht mögen, ist Regen. Die Blütenblätter verbräunen und Knospen öffnen sich nur widerwillig. Wenn während der Blüte Regen abzusehen ist, bin ich deshalb vorher draußen und ernte alles, was zu kriegen ist, um das wunderbare Rosenaroma für den Winter zu konservieren.
Kulinarisches
Rosenblütenzucker
- 50g Rosenblütenblätter
- 300g Zucker
- Die Rosenblüten lassen sich am leichtesten ernten, wenn sie kurz vor dem Abfallen sind. Die ganze Blüte mit der Hand greifen und vom Kelch streifen, soweit möglich die weißen Enden der Blütenblätter entfernen, sie könnten bitter sein
- Zucker und Rosenblätter pürieren (Moulinette), das entstandene Mus trocknen lassen und nochmals pürieren, in ein Schraubglas füllen
- Je mehr Rosenblüten im Zucker püriert sind, desto mehr Rosenöl ist darin gelöst, so dass die Masse eventuell gar nicht mehr ganz trocken wird
- Der Zucker lässt sich für Süßspeisen oder als Dekoration auf Kuchen verwenden, oder aber im kalten grauen Winter das Glas öffnen, den Sommer schnuppern und sich ein paar Krümel Rose auf der Zunge zergehen lassen...
Rosenblütensirup (1)
- Rosenblüten, etwa je eine Handvoll
- 1l Wasser
- 750g Zucker
- 1 Zitrone
- Die Rosenblüten mit kochendem Wasser übergießen und einen Tag lang abgedeckt stehen lassen
- Die Flüssigkeit absieben, aufkochen und über eine weitere Handvoll Blütenblätter gießen, wieder einen Tag stehen lassen
- Je nach vorhandener Rosenmenge die Prozedur noch ein oder mehrere Male wiederholen
- Die Zitrone auspressen und den Saft mit der Flüssigkeit und dem Zucker aufkochen
- Köcheln lassen, bis die Masse eindickt, kleine Proben abnehmen um die Konsistenz zu prüfen, ist sie so wie gewünscht, den Sirup in saubere Gläser füllen und sofort verschließen
- Der Sirup lässt sich als Brotaufstrich oder zum Süßen verwenden
Rosenblütensirup (2)
- 10 Rosenblüten
- 800 g Zucker
- 2 Liter Wasser
- 2 unbehandelte Zitronen
- Das Wasser mit dem Zucker aufkochen und etwa 5 Minuten köcheln lassen bis der Zucker sich komplett gelöst hat, abkühlen lassen
- die Rosenblütenblätter vom Kelch ziehen, die weißen Enden so weit wie möglich entfernen, Zitronen waschen und in Scheiben schneiden
- Rosenblätter und Zitrone in ein Gefäß schichten und den kalten Sirup darüber gießen
- Das Gefäß an einem kühlen dunklen Ort (Keller) eine Woche ziehen lassen, ab und zu nachsehen, der Inhalt darf nicht gären
- Die Flüssigkeit durch ein Tuch gießen und gut ausdrücken (um auch den Zitronensaft aufzufangen), vorsichtig bis zum Sieden (nicht kochen) erhitzen und in saubere Flaschen abfüllen, sofort mit in kochendem Wasser sterilisierten Schraubdeckeln verschließen
- Mit Mineralwasser aufgefüllt als wunderbares Sommergetränk genießen