Gelbes Windröschen (Anemone ranuncoloides)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Gelbes Windröschen, Austrieb (12.3.)
Gelbes Windröschen, Blüte (1.4.)
Gelbes Windröschen, Blüte (12.4.)

Botanischer Name

»Anemone« schon antike Anlehnung an gr. anemos - Wind, »ranuncoloides« mit Blüten wie Ranunkeln

Englischer Name

Yellow Anemone

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

Europa, Nordasien, in den Alpen bis in Höhenlagen von etwa 1550m

Wuchs

ausdauernd, flach verlaufendes Rhizom, Austrieb Anfang März, handförmige, tief geschlitzte Blätter etwa 15cm hoch, oft in größeren Beständen, ein bis drei Blüten je Stängel, etwa 20cm hoch, die Pflanzen ziehen sich schon Ende Mai wieder unter die Erde zurück

Standort

halbschattig, lichte Auwälder und feuchte Mischwälder

Blütezeit

(März), April, (Mai)

Blüte

goldgelbe, fünfzählige Schalenblüte, viele Staubblätter

Fruchtreife

Juni

Frucht

kleine grüngelbe Nüsschen, die kugelig zusammengedrängt auf der Blütenachse ansitzen

Vermehrung

Rhizomteilung

Frosthärte

unterirdische Teile frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Käfer, Fliegen und Bienen

Pflege

kaum Pflege nötig, breitet sich an zusagendem Standort aus, da die Pflanzen schon im Frühsommer nicht mehr zu sehen sind, sollte der Standort möglichst in Ruhe gelassen werden

Verwendbare Teile

Inhaltsstoffe

Protoanemonin (wird getrocknet unwirksam), Anemonol

Status

anwesend

Literatur

  • Giftpflanzen Pflanzengifte S.126, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Hagebutte & Co. S.246, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
  • Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.19, Adelbert von Chamisso (1827)
  • kraut&rüben 3/2006, 3/2016, 2/2020 S.43

Geschichte und Geschichten

Gelbe Windröschen sind mit dem Buschwindröschen eng verwandt, sind aber etwas anspruchsvoller, was ihren Standort angeht und entsprechend seltener. In der nordwestdeutschen Tiefebene fehlen sie, gedeihen aber weiter östlich. Wo sie auftreten wachsen sie gesellig, also in größeren Gruppen, breiten sich aber nicht ganz so stark aus, wie das weiße Buschwindröschen. An Wildstandorten die von beiden Arten besiedelt werden kommt es in seltenen Fällen zu Kreuzungen, deren Blüten dann meist ein helleres gelb aufweisen.

Adelbert von Chamisso zählt das Gelbe Windröschen zu den giftigsten Hahnenfußgewächsen, der Saft soll von nordischen Völkern zum Vergiften von Pfeilen und Geschossen verwendet worden sein. »Die damit gemachten Wunden sollen, wenn man sie nicht gleich aussaugt, blau werden, Geschwülste verursachen und binnen zwei Tagen tödlich sein.«