Waldanemone (Anemone sylvestris)

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Weitere Namen

Waldanemone, Blüte (1.5.)
Waldanemone, Blüte (5.5.)

Großes Windröschen, Waldwindröschen

Botanischer Name

»Anemone« von gr. anemos - Wind, »sylvestris« lat. im Wald lebend, aber auch wild wachsend, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Snowdrop Anemone

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

kontinental geprägtes Europa bis Sibirien

Wuchs

ausdauernd, flach wurzelndes Rhizom mit kurzen Ausläufern, grundständige geteilte Blätter, weich behaart, bis 20cm hoch, Blüten endständig bis 30cm hoch, im Frühsommer einziehend

Standort

lichter Schatten unter Gehölzen oder zwischen Stauden, eher trockener Waldboden

Blütezeit

(März), April, (Mai), (September)

Blüte

Blütenstängel trägt mittig einen Blattquirl, darüber eine weiße Blüte mit fünf bis sieben rundlichen Kronblättern, Staubgefäße rund um den mehrteiligen Fruchtknoten angeordnet, duftend

Fruchtreife

Mai, Juni

Frucht

zapfenartiger Samenstand mit 3mm langen wollig behaarten Nüsschen (Schirmchenflieger)

Vermehrung

Teilung älterer Pflanzen

Frosthärte

oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch frühe Bienen und Hummeln, Futterpflanze für den Dunkelbraunen Waldrebenspanner

Pflege

kaum Pflege nötig, Boden möglichst wenig bearbeiten, Herbstlaub liegen lassen

Verwendbare Teile

Zierpflanze

Inhaltsstoffe

Anemol, Protoanemonin

Status

zur Zeit abwesend

Literatur

  • Duftpflanzen S.44, Bernd Dittrich (1988)
  • Hagebutte & Co. S. 246, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)

Geschichte und Geschichten

Der Waldanemone wurde ihre hübsche Blüte leider zum Verhängnis. An vielen Standorten ist sie bereits verschwunden, weil sie ausgegraben wurde, um den Naturstandort mit einem Garten zu tauschen. Bereits seit dem 16.Jahrhundert ist die Pflanze in Kultur, damals war es üblich, sich in der Natur zu bedienen. Heute ist die Waldanemone in jeder gut sortierten Gärtnerei zu bekommen und da sie unter Schutz steht sollte niemand mehr auf die Idee kommen, die seltenen Bestände zu plündern. Nachdem das kleinere Buschwindröschen verblüht ist, sehen die creme-weißen Blüten des Großen Windröschens in größeren Gruppen im lichten Frühlingswald ganz bezaubernd aus. Anders als das Buschwindröschen, das nach der Blüte bald einzieht, bleibt das Waldwindröschen den ganzen Sommer über grün, gelegentlich erscheinen im Spätsommer nochmal einzelne Blüten. Ungewöhnlich in der Familie der Hahnenfußgewächse ist die Tatsache, dass die Blüte des Waldwindröschens duftet, was bei einzelnen Blüten aber nur aus der Nähe wahrnehmbar ist. Auch dieses Windröschen möchte am liebsten in Ruhe gelassen werden, Hacken und jäten in der näheren Umgebung zerstören das flach verlaufende Wurzelsystem mit seinen kurzen Ausläufern, so dass sich die Pflanze nicht ausbreiten kann. Herbstlaub sollte - wie am Naturstandort - liegen bleiben und das Rhizom während des Winters vor zu großer Kälte und dem Austrocknen schützen.