Geißblatt (Lonicera heckrottii)
Weitere Namen
Heckenkirsche, Feuergeißblatt, Feuer-Geißschlinge
Botanischer Name
»Lonicera« nach Adam Lonitzer (1528-1586), deutscher Arzt, Mathematiker und Botaniker,
Englischer Name
Honeysuckle
Familie
Geißblattgewächse, Caprifoliaceae
Verbreitung
1895 in Amerika gezüchtete Kreuzung aus Lonicera x americana und Lonicera sempervirens
Wuchs
ausdauernd, Schlingpflanze, gegenständige elliptische graugrüne Blätter, Blütenstände in den Blattachseln
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter, eher feuchter Boden
Blütezeit
(Mai), Juni, Juli, August, September
Blüte
mehrblütiger Blütenstand, rötlich weiße Blüten nach oben und unten auseinander klaffend, Narbe und Staubgefäße weit heraus ragend, nachts duftend
Fruchtreife
Juli, August, September
Frucht
rote glasige Beere
Vermehrung
durch Stecklinge
Frosthärte
Laub teilweise abwerfend, frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen und Hummeln, gelegentlich Befall durch Schwarze Läuse
Pflege
Rückschnitt wenn erforderlich, bei zu trockenem Standort tritt häufig starker Läusebefall auf
Verwendbare Teile
Duftpflanze, giftig
Inhaltsstoffe
Saponine, Glycoside, Alkaloide, Xylostein, Flavonoide
Status
anwesend
Literatur
- A Contemplation upon Flowers S.202, Bobby J. Ward (1999)
- Die neue Gartenlust S.118, Johannes Roth (1994)
- ...und grün des Lebens goldner Baum S.169, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)
- kraut&rüben 4/1994, 5/2018 S.49
Geschichte und Geschichten
Unter den Geißblättern sind nur wenige bodenständig, die meisten erobern die dritte Dimension für sich und klettern in Pergolen und Bäume. Sie bilden keine speziellen Ranken aus sondern winden sich mit ihren Trieben um alles, was als Kletterhilfe nutzbar ist. Dabei können sie recht raumgreifend werden, was während der Blütezeit ein intensives Dufterlebnis hervorruft. Leider steht mein Exemplar viel zu trocken und sieht immer ein bisschen leidend aus. Trotzdem bemüht es sich tapfer jedes Jahr auf's Neue, das Beste aus der Situation zu machen und wenigstens ein paar Blüten hervorzubringen. Die stehen dann wie ein Kranz aufgereiht an ihrem kurzen Stängel und duften in die Dämmerung hinein. Da die Pflanze etwas versteckt steht merke ich oft erst am Duft, dass sie blüht. Später im Jahr bildet sie leuchtend rote, glasige Früchte, die fast wie Johannisbeeren aussehen. Das appetitliche Äußere sollte aber nicht zum Naschen verführen, die Beeren sind für uns Menschen ziemlich giftig. Vögel hingegen haben mit ihrer Verdauung kein Problem und irgendwann ist der schöne Schmuck verschwunden.