Schneemarbel (Luzula nivea)

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Weitere Namen

Schneemarbel, Austrieb (18.4.)
Schneemarbel, Blüte (26.5.)
Schneemarbel, Blüte (28.5.)
Schneemarbel, Samen

Schneeweiße Hainsimse, Schnee-Hainsimse

Botanischer Name

»Luzula« wahrscheinlich von lat. luteola - gelbliches (Kraut), »nivea« lat. weiß (wegen der hellen Blüte), Erstbeschreibung durch Augustin Pyrame de Candolle (1778-1841) Schweizer Botaniker

Englischer Name

Snowy Wood Rush

Familie

Binsengewächse, Juncaceae

Verbreitung

Europa, Bergwälder von den Pyrenäen bis zu den Karpaten

Wuchs

ausdauernd, horstig mit geringer Ausläuferbildung, eher langsam wachsend, graugrüne weiche Blätter mit heller Behaarung, bis 30cm hoch, Blütenstand bis 40cm hoch

Standort

halbschattig bis schattig, eher magerer, kalkarmer bis leicht saurer Boden

Blütezeit

Juni, Juli, August

Blüte

endständige Spirre mit eng gedrängten aufrechten Ästchen, überstehendes schmales Tragblatt, weiße Blüten

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

einfache braune Kapsel, Samen mit Elaiosomen (fetthaltige Anhängsel, die von Ameisen mitsamt den Samen abtransportiert werden)

Vermehrung

Teilung möglich, gelegentlich Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternd

Tierische Besucher

Samen werden von Ameisen verbreitet

Pflege

kaum Pflege nötig, Blütenstände im Frühjahr zurückschneiden

Verwendbare Teile

Blütenstände in Sträußen

Inhaltsstoffe

Status

anwesend

Literatur

  • Einzug der Gräser und Farne in die Gärten S.57, Karl Foerster (1957)
  • Stauden im Garten S.159, Martin Stangl (1984)

Geschichte und Geschichten

Marbeln sind Gräser des Waldes, sie bevorzugen eher schattige, feuchte Standorte, können sich dort ihrer Art entsprechend entfalten. Sie kommen gut mit durchwurzeltem Boden klar, hellen den nördlichen Bereich unter Bäumen und Hecken auf. Die Schneemarbel ist eine eher zarte Erscheinung, selbst wenn sie im Laufe der Jahre zu einem kräftigen Horst heran wächst. Ihre schmalen Blätter tragen einen hellen Saum aus feinen Haaren, sind im Austrieb schwach rötlich überhaucht. Die Pflanze ist etwa dreißig Zentimeter hoch, wird aber von den Blüten nochmal um gut zwanzig Zentimeter überragt. Diese Blüten sind der Namen gebende Teil der Pflanze, sie sind fast rein weiß. Die Farbe verliert sich erst, wenn die Samen ausreifen. Ameisen tragen zur Verbreitung bei, in meinem Garten sind Sämlinge allerdings bisher nur vereinzelt aufgetreten. Schon die jungen Pflanzen haben die feine Blattbehaarung und sind gut zu erkennen, zudem wirkt die Ausrichtung der Blätter junger Marbeln von oben betrachtet sternförmig. Die Ausbreitung durch Ausläufer konnte ich bei meinen Pflanzen bisher nicht beobachten, die Horste vergrößern sich im Laufe der Jahre nur langsam, bleiben aber kompakt.