Kletternder Spindelstrauch (Euonymus fortunei)

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Weitere Namen

Kletternder Spindelstrauch, panaschiertes Blatt (3.1.)
Kletternder Spindelstrauch, Blüte (7.6.)
Kletternder Spindelstrauch, Frucht (16.9.)
Kletternder Spindelstrauch, reife aufgeplatzte Frucht (21.11.)
Kletternder Spindelstrauch, an einem Pfahl hochgeleitet (3.1.)

Botanischer Name

»Euonymus« von gr. euonymus - von gutem Namen, »fortunei« nach Robert Fortune (1812-1880), englischer Gärtner, der viel in China unterwegs war um gute Teesorten zu finden, Erstbeschreibung der Gattung 1753 durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Spindletree

Familie

Spindelbaumgewächse, Celastraceae

Verbreitung

Nordamerika

Wuchs

ausdauernd, verholzend, kriechend oder kletternd, kleine eiförmige Blätter, bei panaschierten Formen weiß oder gelb gezeichnet, gelegentlich treten bei diesen Pflanzen rein grüne oder auch komplett weiße Triebe auf

Standort

sonnig bis halbschattig, normaler Gartenboden

Blütezeit

Mai, Juni

Blüte

Büschel von kleinen weißen vierzähligen Blüten mit offen dargebotenem Nektar

Fruchtreife

August, September

Frucht

kleine weiße Beere, die aufreißt, wenn sie reif und abgetrocknet ist und einen orangen Samen frei gibt (ähnlich dem nah verwandten Pfaffenhütchen)

Vermehrung

durch Absenker, Wurzelrisslinge, Selbstaussaat

Frosthärte

grün überwinternd, nach längeren Dauerfrostperioden Laub abwerfend (meist zeitversetzt erst im Frühjahr)

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen, Hummeln, Fliegen und Rosenkäfer

Pflege

von Natur aus würde der Spindelstrauch wohl eher über den Boden kriechen als klettern, mit ein bisschen Hilfestellung lässt er sich aber in die Höhe leiten, nach einigen Jahren wird der Wuchs so üppig, dass ein gelegentlicher Rückschnitt nötig ist

Verwendbare Teile

Giftpflanze, daher mit Vorsicht behandeln, der Name Spindelstrauch geht darauf zurück, dass aus dem Holz Spindeln, Nägel und auch Stricknadeln gefertigt wurden

Inhaltsstoffe

Cardenolide, Euatrosid, Euatromonosid

Status

anwesend, Ableger vorhanden

Literatur

  • Grüne Paradiese auf Balkon und Terrasse S.183, David Joyce (1997)

Geschichte und Geschichten

Der weiß panaschierte Spindelstrauch kam aus einer Gartenauflösung zu mir und ich wusste erst einmal nicht recht, was ich mit ihm anfangen soll, kannte nicht einmal seinen Namen. So kroch er in einem Beet herum, dem ich irgendwann die Farbe »Weiß« zugedacht hatte und in dessen Mitte ein alter Wäschepfahl stand. Als ich erfuhr, dass der Spindelstrauch ein kletternder wäre, legte ich ihm nahe, sich seines Namens zu besinnen und in die Höhe zu wachsen. Anfangs tat er sich schwer mit dieser Aufgabe, aber als ich ihm mit ein bisschen Flechtkunst die Richtung vorgab, verstand er irgendwann, was ich von ihm wollte und ist inzwischen so frohwüchsig, dass ich ihn sogar zurückschneiden muss. Als immergrünes Gewächs ist der umwachsene Wäschepfahl jetzt auch im Winter ein Blickfang und nur nach sehr kalten Perioden verliert er ein bisschen Laub. Das wächst im Frühjahr aber schnell nach.

Ähnlich wie beim Efeu blüht auch der Spindelstrauch erst, wenn er ein gewisses Alter erreicht hat. Es dauerte etliche Jahre, bis die ersten Blüten auftauchten, Büschel von kleinen weißen Sternchen, die großzügig glitzernden Nektar abgeben. Das gefällt einer Vielzahl von Insekten, unter anderem auch dem Rosenkäfer, der sich mit lautem Gebrumm in den Strauch stürzt. Die Früchte des Spindelstrauches sehen denen des nahe verwandten Pfaffenhütchens sehr ähnlich, sind etwas heller in der Farbe.