Süßdolde (Myrrhis odorata)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Myrrhenkerbel

Englischer Name

Sweet Cicely

Familie

Doldenblütler / Apiaceae

Verbreitung

Ursprünglich heimisch in einigen europäischen Hochgebirgen zwischen Pyrenäen und Balkan,ausschließlich auf kalkhaltigen Böden.

Wuchs

Süßdolde, Austrieb

Krautige Staude, im Winter einziehend, Blätter bis 50cm, Blütenstand bis 1,2m hoch. Bildet im Laufe der Jahre einen sehr umfangreichen rübenartig verknoteten Wurzelstock.

Standort

Bevorzugt halbschattige Standorte(Waldpflanze), kommt aber auch mit sonnigen, trockenen Lagen zu Recht.

Blütezeit

(April), Mai,(Juni)

Blüte

Süßdolde, Blüte

Etwas unregelmäßige Dolden mit kleinen weißen Blüten, nur die Hauptdolde eines Triebes trägt weibliche Blüten und entwickelt Samen

Fruchtreife

(Juni),Juli

Frucht

Süßdolde, reifer Samenstand

Sichelförmige Spaltfrucht, unreife Frucht hellgrün, weich, bis 2,5cm lang, aufrecht in der Dolde stehend, intensiv nach süßem Lakritz duftend und schmeckend. Reife Frucht braunschwarz, glänzend, hart,im Spätherbst abfallend.

Vermehrung

Aussaat im Herbst, Samen nicht mit Erde bedecken, Keimung im Frühjahr (Kaltkeimer) Teilung älterer Pflanzen möglich.

Frosthärte

Nach Einzug der oberirdischen Teile ist der Wurzelstock sehr frosthart.

Pflege

Kaum Pflege notwendig

Verwendbare Teile

Wurzel kann (ähnlich Möhre) als Gemüse verwendet werden, Blätter würzen Salat oder Tee, Blüten aromatisieren Tee oder Essig, unreife Samen am Besten direkt von der Pflanze naschen, als Zutat zu (Obst-)Salat, auf Obstkuchen,in Essig, reife Samen in Doppelkorn eingelegt als Anisschnaps.

Inhaltsstoffe

Flavonoide, ätherische Öle, Limonen, Myrcen, Estragol, Vitamine, Mineralstoffe

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten S.547, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Essbare Wildbeeren und Wildpflanzen S.44, Detlev Henschel
  • Kräuter S.149, Burkhard Bohne (2010)
  • Köstliche Blüten S.54, Marion Nickig, Heide Rau
  • Köstliches aus dem Garten S. 180, Marion Nickig, Heide Rau
  • Leckere Rezepte aus dem Kräutergarten Marion Nickig, Heide Rau
  • Wo der Pfeffer wächst S.251, Hansjörg Küster (1987)

Geschichte und Geschichten

Wie die Pfoten kleiner pelziger Monster schieben sich im Frühjahr, häufig schon im März, die weichen Triebe der Süßdolde aus der Erde. Der Pelz der Anfangstage geht beim Entfalten der Blätter verloren, weich bleiben sie aber den ganzen Sommer hindurch. Das farnartige mehrfach gefiederte Laub wird nicht allzu hoch, breitet sich locker nach allen Seiten aus. Die helle unregelmäßige Zeichnung ist ein deutliches Kennzeichen dieses ausdauernden Doldenblütlers und macht ihn in schattigen Gartenbereichen zu einem fröhlichen Lichtblick. Die mit den Jahren ziemlich umfangreich werdende verdreht wachsende Pfahlwurzel setzt sich gegen den Wurzeldruck größerer Gehölze problemlos durch, was ihr zarter Wuchs zunächst gar nicht vermuten lässt.

Kulinarisches