Japanischer Ingwer (Zingiber mioga)
Weitere Namen
Myoga-Ingwer
Botanischer Name
»Zingiber« (1) von altindisch srnga - Horn, Geweih und veru - Wurzel, (2) von chin. jiang - Ingwer und ben - Wurzel, »mioga« von jap. shoga - in Japan heimisch, Erstbeschreibung durch William Roscoe (1753-1831) englischer Botaniker
Englischer Name
Japanese hardy Ginger
Familie
Ingwergewächse, Zingiberaceae
Verbreitung
Japanisches Hochland, Gemäßigtes China
Wuchs
ausdauernd, Rhizome bildend, Blätter glatt groß aufrecht stehend, breit lanzettlich zugespitzt bis 50cm lang, Blüten direkt aus der Wurzel, im Herbst einziehend
Standort
halbschattig, nahrhafter lehmiger Boden
Blütezeit
August, September, Oktober
Blüte
weiße Blüte ohne Stiel direkt auf dem Rhizom sitzend
Fruchtreife
Frucht
Vermehrung
durch Teilung der Rhizome
Frosthärte
im Herbst einziehend, Wurzel verträgt leichte Fröste, kann kühl und dunkel überwintert werden, in der Ruhephase wenig gießen, Austrieb schon im Januar möglich, dann warm und hell stellen
Tierische Besucher
während der Überwinterung im Haus können Thripse und Spinnmilben auftreten
Pflege
kaum Pflege nötig, eventuell hochbinden, wenn die Triebe auseinander fallen, Rhizom bei Neupflanzung nicht zu tief setzen
Verwendbare Teile
im Herbst geerntete junge Rhizomtriebe und Blütenknospen als Gewürz, milderer Geschmack als normaler Ingwer, wirkt verdauungsfördernd und leicht anregend
Inhaltsstoffe
ätherische Öle Cineol, Shogaol, Borneol, Linalool, Camphen, Phellandren, Gingerol
Status
anwesend
Literatur
- Homegrown Revolution S.196, James Wong (2012)
- Kräuterspezialitäten S.85, Marie-Luise Kreuter (2006)
Geschichte und Geschichten
Myoga-Ingwer ist wie seine Verwandten ein Kind wärmerer Gegenden, beheimatet im japanischen Hochland und in mäßig warmen Gegenden Chinas. Er kann in unseren Breiten nur den Sommer im Freien verbringen. Da freut er sich über ein halbschattiges Plätzchen, an dem er nicht zu trocken steht. Viel Pflege benötigt er nicht, lässt seine großen parallelnervigen Blätter den ganzen Sommer über wachsen. Die Blüten erscheinen im Spätsommer und bleiben unbemerkt, wenn nicht bewusst nach ihnen gesucht wird. Sie wachsen direkt aus dem flachen Rhizom machen sich nicht die Mühe einen Stängel zu bilden. Die Blütenknospen sollen das Leckerste an der Pflanze sein, sie rechtzeitig zu finden ist das einzige Problem an der Sache. Sind sie erstmal offen kann ich mich nicht mehr durchringen sie zu ernten, da sie viel zu hübsch sind. Im Herbst trocknen die Blätter nach und nach ein, bis vom oberirdischen Teil der Pflanze nichts mehr übrig ist. Das Rhizom braucht dann nicht viel Wasser, kann kalt und dunkel überwintert werden. Steht der Topf im beheizten Raum erfolgt der neue Austrieb häufig schon im Januar, dann muss auch wieder Licht und Wasser her.