Leberblümchen (Hepatica nobilis)

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Weitere Namen

Leberblümchen, Sämling (7.5.)
Leberblümchen, Blatt (15.4.)
Leberbümchen, Blüte (10.4.)

Blaue Schlüsselblume, Leberkraut, Märzblümchen, Hasenwurz

Botanischer Name

»Hepatica« lat. hepaticus - die Leber betreffend, »nobilis« lat. edel, vornehm, Erstbeschreibung durch Johann Christian Schreber (1739-1810) deutscher Naturforscher

Englischer Name

Lever Leaf

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

Europa

Wuchs

ausdauernd, Blüte vor dem Laubaustrieb Anfang März, dreilappige ledrige Blätter, im Jungstadium schwach behaart, lang gestielt, 10cm hoch, Blütenstand 15cm hoch

Standort

halbschattig unter Laub abwerfenden Bäumen und Sträuchern, kalkliebend

Blütezeit

(Februar), März, April

Blüte

endständig, je eine Blüte pro Stängel, 6-8zählig hellblaue (selten weiß oder rosa) Strahlenblüten, geschützt durch drei Hochblätter, Einzelblüten bleiben etwa 8 Tage geöffnet

Fruchtreife

Mai, Juni

Frucht

kleine Nüsschen, die während der Reifung von den Hochblättern geschützt werden, die Früchte bleiben fleischig, der Fruchtstiel wird zu einem ölhaltigen Elaiosom, bei Reife neigt sich der Fruchtstand zu Boden, wo die Samen von Ameisen vom Stängel abgetrennt und mitgenommen werden

Vermehrung

durch Teilung, Aussaat

Frosthärte

teilweise grün überwinternd

Tierische Besucher

Bestäubung durch erste Bienen und Hummeln

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

getrocknete Blätter und Blüten als Tee bei Leber- Gallen- und Lungenerkrankungen

Inhaltsstoffe

Protoanemonin (wird beim Trocknen abgebaut und ungiftig), Anemonin, Saponine

Status

anwesend

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.186, Bobby J. Ward (1999)
  • Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Dumonts große Kräuter-Enzyklopädie S.293, Deni Bown (1996)
  • Gartenlust und Gartenfrust S.20, Heide Rau, Marion Nickig (2004)
  • Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
  • Großes Kräuter- und Gewürzbuch S.182, Heinz Görz (1987)
  • Hagebutte & Co. S.290, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
  • Illustriertes Heil-, Gift- und Nutzpflanzenbuch S.18, Adelbert von Chamisso (1827)
  • Kölbls Kräuterfibel S.194, Konrad Kölbl (1993)
  • ...und grün des Lebens goldner Baum S.238, Ursula Hofmann, Michael Schwerdtfeger (1998)
  • kraut&rüben 3/2004, 3/2016, 2/2019 S.38, 3/2023 S.9, 2/2024 S.7, S.34
  • Eden 4/2002

Geschichte und Geschichten

Leberblümchen sind neben Buschwindröschen die großflächig blühenden Frühlingsboten in lichten Wäldern. Kaum hat die Sonne den Boden ein bisschen erwärmt, erscheinen im März zunächst die Blüten, später dann die Blätter. Die Blüten stehen einzeln auf etwa 10 Zentimeter hohen Stängeln und sind überwiegend blau gefärbt. Vereinzelt treten auch rosa oder weiße Exemplare auf, manchmal sind die normalerweise offenen Schalen auch gefüllt. Leberblümchen brauchen einen Standort, der so wenig wie möglich gestört wird, auch im Garten bevorzugen sie den lichten Schatten Laub abwerfender Sträucher und Bäume, wo sie im Sommer unauffällig vor sich hin wachsen können. Die Samen des Leberblümchens reifen in kleinen Nüsschen, die nicht verholzen, sondern grün und weich bleiben. Der Fruchtstiel wird zu einem ölhaltigen Anhängsel, das Ameisen herbei ruft, die die Früchte in ihre Bauten schleppen um das Elaiosom zu verspeisen. Die Samen lassen sie dann irgendwo liegen, wo sie unter passenden Umständen keimen können.

Im Jahr 2013 war das Leberblümchen »Blume des Jahres«.