Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
Weitere Namen
Kranzkraut, Meertran, Riechkräutlein, Weihrauchkraut
Botanischer Name
(1) "Ros maris" Tau des Meeres, die Pflanze wächst häufig nahe den Küsten südlicher Länder und auf felsigen Inseln, (2) griechisch "rhops" Strauch und "myrinos" balsamisch, "officinalis" in Apotheken erhältliche wirksame Droge
Englischer Name
Rosemary
Familie
Lippenblütler, Lamiaceae
Verbreitung
Mittelmeerraum
Wuchs
ausdauernd, buschig, ausladend oder straff aufrecht, Blätter nadelförmig oberseits graugrün, seitlich leicht nach unten eingerollt, Unterseite mit weißfilzigen Härchen besetzt, intensiv duftend
Standort
sonnig, eher nährstoffarmer, kalkhaltiger Boden
Blütezeit
Januar, Februar, März, April, (Mai),Oktober, November
Blüte
hellblau (selten weiß oder rosa), dunkel gezeichnet
Fruchtreife
Juli, August
Frucht
durch den Kelch geschützt bilden sich maximal vier kleine Nussfrüchte
Vermehrung
durch Stecklinge, gelegentlich Selbstaussaat
Frosthärte
kurzzeitig bis -3°C, nicht frosthart, kühl und hell überwintern, draußen lassen solange kein Frost herrscht, nicht austrocknen lassen
Pflege
Rückschnitt möglich aber nicht nötig
Verwendbare Teile
Triebe und Blätter als sparsam zu verwendendes Gewürz, Kreislauf anregend, Verdauung fördernd, zum Einreiben bei Gicht und Rheuma
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Rosmarinsäure, Triterpensäuren, Flavonoide
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten S.472, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Gewürzpflanzen S.105, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.622, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Heilkraft aus dem Garten S.103, Wolfgang Hensel (1998)
- Köstliches aus dem Garten S.176, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
- Kräuter S.172, Burkhard Bohne (2010)
- Kräutermärchen S.119, Folke Tegetthoff (1998)
- Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.97, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
- Wo der Pfeffer wächst S.216, Hansjörg Küster (1987)
- kraut&rüben 7/1993, 10/ 2000, 2/2007, 10/2007
Geschichte und Geschichten
Schon in der Jungsteinzeit wurde der Rosmarin von Menschen genutzt. Das intensive Aroma der Pflanze muss jedem aufgefallen sein, der sie beim vorbeigehen berührte und so verbreitete sie sich schnell von ihrer ursprünglichen Heimat im westlichen Mittelmeergebiet im gesamten mediterranen Raum. Immer wieder werden Rosmarinzweige als Grabbeigaben gefunden. Im Altertum war er Schmuckpflanze, diente zum Räuchern und als Heilmittel. Die Nutzung in der Küche war weniger bekannt.
Ob der Rosmarin bereits mit den Römern oder erst später durch Mönche über die Alpen in nördlichere Gebiete gelangte ist ungeklärt. Die Pflanze ist nicht frosthart und bedarf in unseren Breiten eines ausreichenden Winterschutzes. Selbst in milden Weinbergsregionen überlebt der Rosmarin nur in besonders geschützten Bereichen.
Rosmarin steht als Symbol sowohl für das Leben wie auch für den Tod. Als Fruchtbarkeitssymbol ist er Teil des Brautschmucks, als Zeichen der Trauer und der Hoffnung auf Wiederkehr schmückt er Grabstätten. Von Rosmarin zu träumen wurde als böses Omen gedeutet.
Kulinarisches
Rosmarinsalz Zutaten
- einige Zweige Rosmarin, vorzugsweise im Hochsommer um die Mittagszeit geerntet
- 100 g (Meer)Salz
Zubereitung
- Die Rosmarinnadeln abzupfen und mit dem Salz im Mixer pürieren, so dass eine Art Paste ensteht
- Die Masse einige Tage trocknen lassen, dann nochmal pürieren, bis sie fast staubfein ist
- In ein Glas ohne Metalldeckel (Honigglas) füllen und verschließen
- Das feine Salz bei Tisch direkt auf das heiße Essen geben
Rosmarinzucker
Zutaten
- einige Zweige Rosmarin
- 250 g Zucker
Zubereitung
- Die Rosmarinnadeln abzupfen und mit dem Zucker pürieren
- Die Masse einige Tage trocknen lassen, dann nochmal fein pürieren
- In einem luftdichten Gefäß aufbewahren
- Rosmarinzucker passt hervorragend zu einem Steuselkuchen mit Aronia- oder schwarzen Johannisbeeren, einfach ein Drittel der Zuckermenge für die Streusel durch Rosmarinzucker ersetzen