Fenchel (Foeniculum vulgare)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Fenchel, Austrieb (31.3.)

Brotanis, Frauenfenchel, Brotwürz, Langer Anis

Botanischer Name

Foeniculum von "fenum" lateinisch für Heu, wegen seines Duftes, "vulgare" gewöhnlich

Englischer Name

Fennel

Familie

Doldenblütler, Apiaceae

Verbreitung

Mittelmeergebiet

Wuchs

ausdauernde aber nicht allzu langlebige horstige Staude,Stängel gerillt und mit Mark gefüllt, fein gefiederte große Blätter nach oben hin kleiner werdend, verzweigter Blütenstand mit großer Haupt- und vielen kleineren Nebendolden, die als unregelmäßige Doppeldolden ausgeprägt sind, tiefe spindelartige Pfahlwurzel

Standort

sonnig, nährstoffreicher Boden

Blütezeit

Juni, Juli, August

Blüte

Fenchel, blühende Pflanze (26.7.)

Doppeldolde mit vielen kleinen gelben nektarreichen Blüten, die Flüssigkeit ist als Glitzern auf den Blüten sichtbar

Fruchtreife

August, September

Frucht

gefurchte sehr aromatisch duftende zweisamige Spaltfrucht

Vermehrung

durch Aussaat, sät sich gerne selbst aus

Frosthärte

in milden Wintern grün bleibend, während langer Kälteperioden zurückfrierend oder ganz absterbend

Tierische Besucher

Blätter und besonders die Blüten sind bevorzugte Nahrung von Schwalbenschwanzraupen

Pflege

eventuell hochbinden, wenn die Samenstände zu schwer werden

Verwendbare Teile

frische Blätter und Blüten als Gewürz statt Dill, getrocknete Samen als Tee, milchbildend, magenberuhigend, hustenstillend, leichtes Zerstoßen im Mörser vor dem Überbrühen erhöht das Aroma und die Wirkung

Inhaltsstoffe

ätherische Öle, fettes Öl, Anethol, Fenchon, Flavonoide, Proteine, Zucker, Vitamine ,Schleimstoffe

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten S.172, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
  • Gewürzpflanzen S.33, Hans E. und Helga Laux, Alfred Tode (1993)
  • Heikraft aus dem Garten S.88, Wolfgang Hensel (1998)
  • Köstliches aus dem Garten S.174, Marion Nickig, Heide Rau (2005)
  • Kräuter S.128, Burkhard Bohne (2010)
  • Kräutermärchen S.57, Folke Tegetthoff (1998)
  • Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen S.191, Karl Josef Strank, Jutta Meurers-Balke (2008)
  • Wo der Pfeffer wächst S.70, Hansjörg Küster (1987)
  • kraut&rüben 10/2008

Geschichte und Geschichten

Älteste archäologische Nachweise einer Fenchelkultur stammen aus Syrien aus dem 3. vorchristlichen Jahrhundert. Im antiken Griechenland wurde Fenchel unter dem Namen "Marathron" angebaut. Die Felder lagen rund um den Ort Marathon, der namensgebend für den bekannten Lauf war. In Rom war Fenchel ein beliebtes Gewürz, von ihnen stammt der Name Feniculum, der sich vom lateinischen fenum für Heu herleitet und den Duft der Pflanze beschreiben soll.