Hohler Lerchensporn (Corydalis cava)
Weitere Namen
Hohlknolliger Lerchensporn, Zottelhose
Botanischer Name
"Corydalis" von gr. korys - Helm, nach dem helmartigen Sporn der Blüte, "cava" lat. von cavus - hohl
Englischer Name
Hollow Root
Familie
Mohngewächse, Papaveraceae
Verbreitung
Europa
Wuchs
ausdauernde bis 30cm hohe krautige Pflanze mit hohler Knolle, gehört zu den Zweikeimblättrigen, hat aber nur ein Keimblatt, Blätter langgestielt, graugrün, zipfelig gespalten, nach der Samenreife schnell einziehend
Standort
lichter Schatten, mäßig nahrhafter Boden
Blütezeit
März, April, Mai
Blüte
allseitwendiger traubiger Blütenstand, weiß, rosa oder lila, zweiseitig symetrisch
Fruchtreife
Juni, Juli
Frucht
vielsamige schotenartige Kapsel bis 2,5cm lang, schwarz glänzende Samen mit weißlichem Elaiosom
Vermehrung
durch Tochterknollen, Selbstaussaat, Blüte erst nach vier Jahren
Frosthärte
unterirdische Teile frosthart, oberirdische vertragen Spätfröste im Frühjahr
Tierische Besucher
Bestäubung durch langrüsselige Hummeln und Bienen, besonders Gehörnte Mauerbiene, kurzrüsselige Hummeln beißen den Sporn an, um an den Nektar zu kommen, Ameisen verbreiten die Samen, indem sie sie verschleppen und das Elaiosom fressen, die Laubblätter dienen den Raupen des vom Aussterben bedrohten Schwarzen Apollofalters als Nahrung
Pflege
keine Pflege nötig, Wuchsort möglichst in Ruhe lassen
Verwendbare Teile
Knolle, entzündungshemmend, beruhigend, keine Selbstmedikation, da giftig
Inhaltsstoffe
Alkaloide (Corydalin), Bulbocapnin, Corypalmin, Tetrahydropalmatin
Literatur
- Die Kräuter in meinem Garten, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (2008)
- Giftpflanzen Pflanzengifte, Roth, Daunderer, Kormann (1994)
- Wildpflanzen für jeden Garten S.152, Reinhard Witt (1994)
- kraut&rüben 3/2007
Geschichte und Geschichten
Der Hohle Lerchensporn tritt gern in größeren Beständen auf, verbreitet sich durch Tochterknollen und durch Samen, die von Ameisen verschleppt werden, da sie über ein nahrhaftes Anhängsel verfügen. Die aus Samen wachsenden Pflanzen blühen erst nach etwa vier Jahren zum ersten Mal. Bis dahin sind sie nur an den Blättern zu erkennen, die aber schon im Mai wieder verschwunden sind. Der Hohle Lerchensporn ist an ein Leben im lichten Laubwald angepasst, wo er den sichtbaren Teil seiner Existenz bereits früh im Jahr durchläuft, ehe die Bäume zu viel Schatten werfen. Im Garten mag er einen ähnlichen Standort und möchte weitgehend sich selbst überlassen werden. Häufiges Jäten behagt ihm nicht, in einem naturnahen Bereich unter sommergrünen Sträuchern oder Bäumen breitet er sich mit den Jahren aus und bietet mit seiner frühen Blüte ein Nektarangebot für viele Bienen und Hummeln. Da der Lerchensporn so schnell wieder verschwindet lässt er sich gut mit anderen bodendeckenden Pflanzen kombinieren, die dann den Boden für die ruhende Knolle feucht halten.