Karamellbeere (Leycesteria formosa)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Karamellstrauch, Austrieb (22.4.)
Karamellbeere, Blüte (29.8.)
Karamellbeere, Frucht (29.9.)

Schöne Leycesterie, Falsche Muskatnuss, Himalaya- Geißblatt, Fasanenbeere

Botanischer Name

»Leycesteria« nach William Leycester (1775-1831) britischer Oberrichter in Indien, Förderer der Botanik, »formosa« lat. formosus - schön

Englischer Name

Himalayan Honeysuckle

Familie

Geißblattgewächse, Caprifoliaceae

Verbreitung

China, Indischer Subkontinent bis Indochina

Wuchs

ausdauernd, bis zwei Meter hoch, dünne überhängende Triebe, graugrünes, rötlich überlaufenes Laub

Standort

sonnig, nahrhafter Boden

Blütezeit

Juni, Juli, August

Blüte

hängende Blütentraube, kleine weiße glockenartige Blüten

Fruchtreife

Oktober, November

Frucht

schwarze ovale Beere, vollreif leicht zerplatzend

Vermehrung

durch Aussaat

Frosthärte

oberirdisch abfrierend, Wurzel mit Winterschutz frosthart, geschützter Standort sinnvoll

Tierische Besucher

Pflege

Rückschnitt im Frühjahr

Verwendbare Teile

reife Beeren schmecken nach Karamell mit leichter Bitternote, nicht lagerfähig, am Besten vom Strauch naschen

Inhaltsstoffe

Status

zur Zeit abwesend

Literatur

Geschichte und Geschichten

Die Schöne Leycesterie braucht ein relativ mildes Klima, um tatsächlich zu einem Strauch zu werden. Da bei uns gelegentlich doch noch Frost herrscht, der sich auch über mehrere Tage bis Wochen hinzieht, wird die Pflanze nur an sehr gut geschützten Standorten den Winter überstehen. Weniger empfindlich als die oberirdischen Teile ist die Wurzel. Mit einer ordentlichen Abdeckung aus Kompost übersteht sie niedrige Temperaturen. Im Frühjahr treibt die Wurzel dann wieder aus und da Blüten und Früchte an diesen neuen Trieben wachsen, lohnt es vielleicht doch, die Schöne in den Garten zu holen. Die geteilten Blätter sind von mattgrüner Farbe und fühlen sich ein bisschen wächsern an. Die Blütenstände entstehen am Ende der dann überhängenden Triebe. Dunkelrote Deckblätter verhüllen die Knospen, die zu weißen glockenförmigen Blüten werden und unter den Deckblättern hervorschauen. Die nach der Blüte reifenden Beeren sind zunächst grün, dann bräunlich und am Ende schwarz. Das ist meist erst Ende September bis Mitte Oktober der Fall. Die reifen Früchte sind sehr weich und zerplatzen, wenn sie zu fest angefasst werden, also Vorsicht bei der Ernte. Je reifer die Beere desto intensiver ist das verblüffende Karamellaroma, das sich im Mund entfaltet. Eine leichte Bitternote kann dabei sein, beeinträchtigt den Genuss aber kaum.