Scharlach - Weißdorn (Crataegus pedicellata)

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Weitere Namen

Scharlach-Weißdorn, Sämlinge (22.4.)
Scharlach-Weißdorn, Blüte (17.4.)
Scharlachweißdorn, Früchte (4.9.)
Scharlachweißdorn, Herbstfärbung (9.10.)

Botanischer Name

»Crataegus« lat. verschiedene Sippen mit weißlichen Blüten und stacheligen/dornigen Teilen, »pedicellata« von lat. pediculus - kleiner Stiel (der Blüten)

Englischer Name

Scarlet Hawthorn

Familie

Rosengewächse, Rosaceae, Maloideae

Verbreitung

östliches Nordamerika

Wuchs

Halbbaum bis 6m Höhe, bis 5cm lange spitze Dornen, Blatt fast so breit wie lang, stumpfgrün rau gezähnt

Standort

sonnig bis halbschattig, normaler Gartenboden

Blütezeit

Mai, Juni

Blüte

in Dolden wachsende weiße etwa 2cm durchmessende Einzelblüten mit auffallendem rotem Fleck in der Mitte

Fruchtreife

September

Frucht

bis 2cm große scharlachrote Frucht mit bis zu fünf sehr harten Steinkernen, bald abfallend

Vermehrung

durch Selbstaussaat

Frosthärte

laubabwerfend, frosthart

Pflege

abgefallene Früchte bald entfernen, da sie sonst faulen und im Frühjahr jede Menge Jungpflanzen auftauchen

Verwendbare Teile

Früchte roh oder verarbeitet, schmecken süßlich apfelartig, entfernen der Steinkerne ist sehr mühsam

Inhaltsstoffe

Vitamin C,

Status

anwesend, Jungpflanzen vorhanden

Literatur

  • Der große Kosmos-Naturführer Bäume, Roger Phillips
  • Enzyklopädie der Wildobst- und seltenen Obstarten S.321, Helmut Pirc (2015)

Geschichte und Geschichten

Ich habe lange gebraucht, um heraus zu bekommen, was das für ein Baum ist, der da jeden Herbst seine hübschen roten Früchte vom Nachbargarten her in den meinen herüber hängt. Als Ziergehölz wird er gelegentlich gepflanzt, inzwischen ist er mir häufiger in Berlin aufgefallen. Die Früchte des aus Nordamerika stammenden Scharlach-Weißdorns bleiben nicht allzu lange hängen. Spätestens im Oktober fallen sie zu Boden, wo sie (wenn sie nicht gleich aufgesammelt werden) während des Winters vor sich hin gammeln und im Frühjahr mühsam entfernt werden müssen. Was übrig bleibt keimt aus und bald findet sich ein Wald aus winzigen Bäumchen. Schon im zweiten Jahr ist ein Spaten nötig, um sie aus der Erde zu bekommen... Das Muttergehölz schmückt sich in winterlich kahlem Zustand mit seinen bis zu 5cm langen Dornen, die wirklich beeindruckend sind. Im Frühjahr verschwinden sie in mattgrünen Laub. Ende Mai bis Mitte Juni öffnen sich die doldenartig angeordneten Blüten. Sie sind relativ groß und unterscheiden sich von anderen Weißdornarten durch ihre rote Mitte. Der Duft der Blüten ist eher zweifelhaft, geht ein bisschen in Richtung toter Fisch. Hübsch sind sie aber trotzdem. Den Sommer über steht der Baum eher unauffällig da, lässt langsam seine Früchte wachsen und reifen. Im September leuchten sie dann kräftig (scharlach) rot aus dem Laub, das sich bald ebenso leuchtend gelb verfärbt. Wölbt sich darüber ein blauer Herbsthimmel, ist das ein herrlicher Anblick.

Kulinarisches

Konfitüre

  • 1,5 kg Scharlachweißdornfrüchte
  • 500 g Gelierzucker 3:1
  • Apfelsaft


  • Scharlachweißdornfrüchte waschen und entkernen (das ist mühsam, sollte aber sehr gründlich geschehen, da die Kerne so hart sind, dass beim Draufbeißen die Zähne in Gefahr sind), dann kleinschneiden
  • je nach Ausdauer die Menge der vorbereiteten Früchte mit Apfelsaft auf 1,5 Liter auffüllen und mit dem Gelierzucker nach Anleitung verarbeiten
  • die Früchte können auch im Apfelsaft püriert werden, wenn keine Fruchtstücke erwünscht sind, ohne Flüssigkeitszugabe sind sie für eine Verarbeitung zu trocken