Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria)
Weitere Namen
Weiße Schwalbenwurz, Sankt-Lorenz-Kraut
Botanischer Name
»Vincetoxicum« von lat. vincere - besiegen und toxicum - Gift (da die Pflanze starken Brechreiz auslöst galt sie als Gegenmittel bei Vergiftungen), »hirundinaria« von lat. hirundo - Schwalbe
Englischer Name
Swallows Wort
Familie
Hundsgiftgewächse, Apocynaceae
Verbreitung
Europa, in Höhenlagen bis etwa 1600m, Westasien, Nordafrika
Wuchs
ausdauernd, tief wurzelndes knotiges Rhizom, Blätter lanzettlich gegenständig bläulich grün, an offenem Standort bleibt die Pflanze staudig, wachsen ringsum höhere Pflanzen, so strecken sich die Triebe und beginnen sich linkswindend an der Vegetation hoch zu arbeiten, Höhe etwa 60-100cm
Standort
sonnig bis halbschattig, offene Wiesen
Blütezeit
Mai, Juni, Juli, August
Blüte
doldenartige Blütenstände in den Blattachseln, kleine fünfzählige rahmweiße Sternblüten, leicht fischiger Geruch (Amine)
Fruchtreife
September, Oktober
Frucht
bis zu 7 cm lange balgartige Frucht, die an der Rückennaht aufreißt, eiförmige Samen mit langem Haarschopf, der sich beim Fliegen schirmartig ausbreitet
Vermehrung
durch Wurzelausläufer, Selbstaussaat
Frosthärte
oberirdisch absterbend, Wurzel frosthart
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch größere Fliegen die den Klemmmechanismus der Blüte betätigen können, kleinere Insekten können sich häufig nicht wieder befreien und verenden
Pflege
Rückschnitt im Frühjahr
Verwendbare Teile
in der Volksheilkunde wurde ein Tee aus den Wurzeln als schweiß- und harntreibendes Mittel eingesetzt, wegen der Giftigkeit der Pflanze wird sie heute nur noch in der Homöopathie genutzt, schon geringe Mengen der frischen Pflanze wirken brechreizerregend, früher auch als Faserpflanze genutzt
Inhaltsstoffe
Vincetoxin, Isochinolinalkaloide, Tylophorin, Triterpensäure, Amine, Oxasteroidglycoside, Aglykon Hirundigenin
Status
anwesend
Literatur
- Kräuter S.211, Burkhard Bohne (2010)
- Giftpflanzen Pflanzengifte S.
- Die Kräuter in meinem Garten S.503, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
- Pflanzen des Mittelmeerraumes S.156, Andreas Bärtels (1997)