Tatarischer Buchweizen (Fagopyrum tataricum)
Weitere Namen
Botanischer Name
»Fagopyrum« von lat. fagus - Buche und gr. pyros - Weizen, »tataricum« lat. tatarisch
Englischer Name
Buckwheat
Familie
Knöterichgewächse, Polygonaceae
Verbreitung
Turkestan, Nordchina, im 14. Jahrhundert brachten die Mongolen die Pflanze mit nach Mitteleuropa
Wuchs
einjährig, herzförmige hellgrüne Blätter erst steif aufrecht, dann zum Umfallen neigend bis1,5m hoch, Blütenstände direkt aus den Blattachseln wachsend
Standort
sonnig bis halbschattig, nährstoffreicher Boden
Blütezeit
(Juni), Juli, August
Blüte
endständige Scheintrauben mit kleinen weißen oder zartrosa Blüten
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
kantige braune Samen 3-5mm groß
Vermehrung
durch Selbstaussaat
Frosthärte
Samen frosthart
Tierische Besucher
da der Nektar offen angeboten wird, wird die Pflanze von vielen verschiedenen Insekten bestäubt, Vögel fressen die Samen
Pflege
keine Pflege nötig
Verwendbare Teile
getrocknetes Kraut als Tee bei Erkrankungen des Gefäßsystems, junge Blätter im Salat, ältere gekocht als Gemüse, Samen im Müsli oder gemahlen als glutenfreier Mehlersatz
Inhaltsstoffe
Stärke, Flavonoide, Rutin, Eiweiß, Kohlenhydrate, Fett, Lysin, Arginin, Tryptophan, Vitamine, Mineralstoffe
Status
anwesend
Literatur
- Der neugierige Gärtner S.111, Jürgen Dahl (1998)
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.115, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
- Hagebutte & Co S. 278, Angelika Lüttig, Juliane Kasten (2003)
- Handbuch Samengärtnerei S.156, Andrea Heistinger (2004)
- kraut&rüben 11/2008
Geschichte und Geschichten
Buchweizen ist ein altes Grundnahrungsmittel, das weitgehend in Vergessenheit geraten ist und erst in letzter Zeit wieder entdeckt wird, da sich die Samen zu Mehl vermahlen gut für Menschen mit einer Glutenunverträglichkeit eignen. Buchweizenmehl hat einen recht kräftigen Eigengeschmack. Wem diese Note zusagt, der kann Weizenmehl in Backwaren gegen Buchweizen austauschen und somit glutenfrei backen. Der tatarische Buchweizen ist im Geschmack noch etwas kräftiger als der echte, in der Himalayaregion wird er auch heute noch viel verwendet. Im Garten sät sich die Pflanze zuverlässig selbst aus, wenn sie einmal da ist. Je nährstoffreicher der Untergrund, umso größer werden die Pflanzen. Die bald nach der Blüte entstehenden Samen sind relativ schwer, die dünnen Stängel neigen dann zum Umfallen und müssen hochgebunden werden. Nach dem Ausreifen fallen die Samen herunter, keimen im nächsten Frühjahr nahe der abgestorbenen Mutterpflanze. Verschiedene Vogelarten sind an den nahrhaften Nüsschen interessiert, was der Pflanze wenig nützt, da die Samen vollständig verdaut und somit nicht weiter verbreitet werden.