Duftlauch (Tulbaghia fragrans)
Weitere Namen
Botanischer Name
»Tulbaghia« nach dem holländischen Gouverneur am Kap der Guten Hoffnung, Rijk Tulbagh (1699-1771), »fragrans« lat. duftend, wohlriechend, synonyme Benennung Tulbaghia simmleri
Englischer Name
Sweet Garlic
Familie
Lauchgewächse, Alliaceae
Verbreitung
Südafrika, endemisch in einem eher kleinen Gebiet mit feuchten Bergwäldern, in Höhenlagen bis 1120m
Wuchs
ausdauernd, schmale längliche Zwiebel mit fleischigem, weißem Wurzelgeflecht, bildet Tochterzwiebel in geringer Anzahl, 2-3cm breite bis 60cm lange, parallelnervige geruchlose Blätter mit abgerundeter Spitze, überhängend, Blütenstand bis 60cm hoch,
Standort
sonnig bis halbschattig, nahrhafter Boden, Zimmerpflanze, im Sommer auch an halbschattigem Platz im Freiland
Blütezeit
(Januar), (Februar), (März), (April), August, September, Oktober, November, (Dezember)
Blüte
an langem, zweikantigem, in sich gedrehtem Stängel in Dolden stehende, weiße, dreizählige Sternblüten, abends und nachts intensiv hyazinthenartig duftend, die Blütenansätze erscheinen an der Außenseite des leicht zwiebelartig verdickten Pflanzengrundes
Fruchtreife
April, Mai
Frucht
dreifächerige Kapsel, länglich ovale Samen, zunächst fleischig, dann trocken einschrumpelnd
Vermehrung
durch Tochterzwiebeln, Aussaat im Frühjahr, bis zur Blüte vergehen drei bis vier Jahre
Frosthärte
verträgt kurzfristig leichten Frost, Überwinterung kühl oder warm und hell
Tierische Besucher
Pflege
gelegentlich teilen, wenn die Pflanze zu groß wird
Verwendbare Teile
frische Blätter als Gewürz in Salaten oder Kräuterbutter, Blüten als Salatdekoration
Inhaltsstoffe
organische Schwefelverbindungen, ätherische Öle
Status
anwesend, Ableger vorhanden
Literatur
- Kräuter S.195, Burkhard Bohne (2010)
Geschichte und Geschichten
Von seinem Wuchs her wirkt der Duftlauch eher unauffällig, wie ein hellgrünes Lauchgewächs eben, mit langen 2-3cm breiten Blättern, die im Alter dazu neigen, auseinander zu fallen. Wenn er allerdings seine weißen Glöckchenblüten öffnet, weiß ich abends schon bevor ich ihn sehe, dass er blüht. Der Duft einer einzigen Blütendolde erfüllt während der Nacht ein ganzes Treppenhaus. Die Pflanzen wachsen eher langsam, bilden mit den Jahren aber einen kräftigen, aus mehreren zwiebelartigen Verdickungen bestehenden Wurzelballen. Die fleischigen Wurzeln kriechen gerne an den Innenwänden des Blumentopfes entlang und lassen sich kaum auseinander sortieren. Kleinere Tochterzwiebeln lassen sich meist abtrennen und einzeln weiter kultivieren. Besonders wirkungsvoll sind allerdings mehrere große Pflanzen in einem Topf, da die dann auch gleichzeitig blühen.