Graukresse (Berteroa incana)
Weitere Namen
Weiße Wegkresse
Botanischer Name
»Berteroa« nach Carlo Guiseppe Luigi Bertero (1789-ca 1831) italienischer Arzt und Botaniker, »incana« lat. grau, Erstbeschreibung 1753 durch Carl von Linné
Englischer Name
Hoary Alyssum, Hoary false Madwort
Familie
Kreuzblütler, Brassicaceae
Verbreitung
Eurasien
Wuchs
ein- bis zweijährig, steif aufrecht, Blätter schmal lanzettlich, hell graugrün mit kurzen Sternhaaren besetzt, 30-80cm hoch (selten bis zu einem Meter), Blütenstand traubig
Standort
sonnig, magerer Boden
Blütezeit
Juni, Juli, August, September
Blüte
kleine weiße Kreuzblüten an der Spitze eines sich verlängernden Blütenstängels, der irgendwann instabil wird und sich auf die umgebende Vegetation auflegt, im unteren Stängelbereich reifen schon die Samen, während sich oben weiter neue Blüten öffnen
Fruchtreife
August, September, Oktober
Frucht
5-9mm lange rundliche Schötchen, flache braune Samen
Vermehrung
durch Selbstaussaat
Frosthärte
manche Pflanzen sterben schon im Frühherbst ab, andere blühen noch den halben Winter durch, junge Rosetten überwintern meist grün
Tierische Besucher
Bestäubung durch Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlinge
Pflege
keine Pflege nötig
Verwendbare Teile
das aus den Samen gewonnene Öl wird gelegentlich für Speisen verwendet, aber auch als technisches Öl, Blütenknospen lassen sich wie Kapern einlegen, Blüten als leicht scharfe Würze für Bratlinge oder Gemüse
Inhaltsstoffe
ein noch unbekanntes Toxin, Senfölglycoside, Glucoalyssin, Glucobrassicanapin
Status
anwesend
Literatur
- Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.522, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
Geschichte und Geschichten
Sie gehört sicher nicht zu den attraktivsten Wildpflanzen, mit dem etwas staksigen Wuchs und den wie verstaubt aussehenden schmalen grauen Blättern. Die Graukresse taucht auf und verschwindet auch wieder, gibt der Boden genug her, so entwickelt sie sich im Laufe des Sommers zu einem umfangreichen Büschel, in magerem Erdreich bleibt sie eintriebig und schmal, beeilt sich zu blühen und Samen zu bilden, ehe sie im Herbst in der Hoffnung abstirbt, dass ihre Nachkommen es besser haben mögen. Die Samen sind klein und leicht, werden vom Wind und im Fell von Tieren mitgenommen und so stehen die Chancen nicht schlecht, im nächsten Frühjahr auf ein reicheres Nahrungsangebot zu stoßen.