Herbstanemone (Anemone hupehensis)
Weitere Namen
Botanischer Name
»Anemone« von gr. anemos - Wind, »hupehensis« aus der chinesischen Provinz Hupeh, wo die Art entdeckt worden sein soll, Erstbeschreibung 1908 durch Victor Lemoine (1823-1911) französischer Pflanzenzüchter
Englischer Name
Japanese Anemone
Familie
Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae
Verbreitung
China, Taiwan in Höhenlagen von 400-2600m
Wuchs
ausdauernd, verholzende kurze Wurzelknollen mit weitläufigem Wurzelsystem, Austrieb im März, Laubblätter behaart, dreigeteilt an etwa 25cm hohen Stängeln, Blütenstand 50-100cm hoch, Stängel meist auf halber Höhe verzweigt, Hochblätter an der Verzweigung
Standort
sonnig bis halbschattig, humoser, durchlässiger Boden
Blütezeit
(Juli), August, September
Blüte
offene Schalenblüte in zartrosa, ursprüngliche Formen mit 5 leicht ungleichmäßigen Kronblättern und vielen gelben Staubgefäßen
Fruchtreife
Oktober, November
Frucht
die winzigen Samen hängen an dichten weichen Haaren, der Fruchtstand bleibt bis ins Frühjahr am Blütenboden hängen, wirkt wie ein zerfasernder Wattebausch
Vermehrung
durch Teilung des Rhizoms, Aussaat der kleinen Samen im Herbst (Kaltkeimer)
Frosthärte
im Winter einziehend, Wurzel frosthart bis etwa -23°C, bei anhaltendem Kahlfrost abdecken
Tierische Besucher
Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln
Pflege
kaum Pflege nötig, Samenstände vor neuem Austrieb ebenerdig abschneiden
Verwendbare Teile
Inhaltsstoffe
Protoanemonin
Status
anwesend
Literatur
- Gartenlust S.224, Johannes Roth (1992)
- kraut&rüben 9/1998 S.16, 9/2004, 10/2016
Geschichte und Geschichten
In China und Taiwan wachsen die Urformen der Herbstanemonen an grasigen halbschattigen Hängen und in lichten Wäldern. Die elegante Erscheinung der Blüten regte schon bald Züchter zu Experimenten mit verschiedenen Gattungen an und so existieren heute viele unterschiedliche Blütenformen und Farben. An einem der Pflanze zusagenden Standort kann sie sich mit den Jahren durchaus raumgreifend ausbreiten, gelegentlich wuchert sie sogar. Wenn sie im Spätsommer ihre zart wirkenden Blüten öffnet, kann ihr aber eigentlich niemand böse sein, da sie die Blühsaison deutlich verlängert. Der Stängel mit den Blüten verzweigt sich erst auf halber Höhe, wirkt so fast wie ein Blumenstrauß. Freistehend sind die Blütenstände nur bedingt windfest, müssen eventuell gestützt werden. Die Samen entwickeln sich erst im Spätherbst im Schutz der Kelchblätter. Sie wirken sehr dekorativ, wenn sie sich ausgereift an ihren feinen Samenhaaren aufplustern wie kleine Wattebäusche. Meist bleiben sie bis ins Frühjahr an der trockenen Pflanze hängen, werden von verschiedenen Vögeln als Nistmaterial verwendet. Durch ihren Gehalt an Protoanemonin ist die ganze Pflanze in frischem Zustand leicht giftig.