Herbstanemone (Anemone hupehensis)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Herbstanemone, Austrieb (14.4.)
Herbstanemone, Blüte (26.7.)
Herbstanemone, Samenstand (13.2.)

Botanischer Name

»Anemone« von gr. anemos - Wind, »hupehensis« aus der chinesischen Provinz Hupeh, wo die Art entdeckt worden sein soll, Erstbeschreibung 1908 durch Victor Lemoine (1823-1911) französischer Pflanzenzüchter

Englischer Name

Japanese Anemone

Familie

Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae

Verbreitung

China, Taiwan in Höhenlagen von 400-2600m

Wuchs

ausdauernd, verholzende kurze Wurzelknollen mit weitläufigem Wurzelsystem, Austrieb im März, Laubblätter behaart, dreigeteilt an etwa 25cm hohen Stängeln, Blütenstand 50-100cm hoch, Stängel meist auf halber Höhe verzweigt, Hochblätter an der Verzweigung

Standort

sonnig bis halbschattig, humoser, durchlässiger Boden

Blütezeit

(Juli), August, September

Blüte

offene Schalenblüte in zartrosa, ursprüngliche Formen mit 5 leicht ungleichmäßigen Kronblättern und vielen gelben Staubgefäßen

Fruchtreife

Oktober, November

Frucht

die winzigen Samen hängen an dichten weichen Haaren, der Fruchtstand bleibt bis ins Frühjahr am Blütenboden hängen, wirkt wie ein zerfasernder Wattebausch

Vermehrung

durch Teilung des Rhizoms, Aussaat der kleinen Samen im Herbst (Kaltkeimer)

Frosthärte

im Winter einziehend, Wurzel frosthart bis etwa -23°C, bei anhaltendem Kahlfrost abdecken

Tierische Besucher

Bestäubung hauptsächlich durch Bienen und Hummeln

Pflege

kaum Pflege nötig, Samenstände vor neuem Austrieb ebenerdig abschneiden

Verwendbare Teile

Inhaltsstoffe

Protoanemonin

Status

anwesend

Literatur

  • Gartenlust S.224, Johannes Roth (1992)
  • kraut&rüben 9/1998 S.16, 9/2004, 10/2016

Geschichte und Geschichten

In China und Taiwan wachsen die Urformen der Herbstanemonen an grasigen halbschattigen Hängen und in lichten Wäldern. Die elegante Erscheinung der Blüten regte schon bald Züchter zu Experimenten mit verschiedenen Gattungen an und so existieren heute viele unterschiedliche Blütenformen und Farben. An einem der Pflanze zusagenden Standort kann sie sich mit den Jahren durchaus raumgreifend ausbreiten, gelegentlich wuchert sie sogar. Wenn sie im Spätsommer ihre zart wirkenden Blüten öffnet, kann ihr aber eigentlich niemand böse sein, da sie die Blühsaison deutlich verlängert. Der Stängel mit den Blüten verzweigt sich erst auf halber Höhe, wirkt so fast wie ein Blumenstrauß. Freistehend sind die Blütenstände nur bedingt windfest, müssen eventuell gestützt werden. Die Samen entwickeln sich erst im Spätherbst im Schutz der Kelchblätter. Sie wirken sehr dekorativ, wenn sie sich ausgereift an ihren feinen Samenhaaren aufplustern wie kleine Wattebäusche. Meist bleiben sie bis ins Frühjahr an der trockenen Pflanze hängen, werden von verschiedenen Vögeln als Nistmaterial verwendet. Durch ihren Gehalt an Protoanemonin ist die ganze Pflanze in frischem Zustand leicht giftig.