Japanisches Geißblatt (Lonicera japonica "halliana")

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Weitere Namen

Japanisches Geißblatt, Austrieb (20.4.)
Japanisches Geißblatt, Wuchs und Blüte (16.6.)
Japanisches Geißblatt, Blüte (13.6.)
Japanisches Geißblatt, ältere Blüte (27.6.)
Japanisches Geißblatt, Frucht (18.10.)

Japanische Heckenkirsche

Botanischer Name

»Lonicera« nach Adam Lonitzer (1528-1586) deutscher Arzt, Mathematiker und Botaniker, »japonica« aus Japan stammend, Erstbeschreibung 1784 durch Carl Peter von Thunberg

Englischer Name

Hall's Japanese Honeysuckle

Familie

Geißblattgewächse, Caprifoliaceae

Verbreitung

China, Japan

Wuchs

ausdauernd, eher langsam wachsende rechtsdrehende Schlingpflanze, braucht Kletterhilfe, gegenständige elliptische Blätter, Blütenstände in den Blattachseln

Standort

sonnig bis halbschattig, nährstoffreicher Boden, am Naturstandort in China bis in Höhenlagen von 1500m

Blütezeit

Mai, Juni, August, September

Blüte

quirlartiger Blütenstand, gelbweiße Blüten, Oberlippe weit nach hinten umgeschlagen, meist mit vier Kerben am Rand, lange, zurück gebogene, schmale »Zunge«, Blüten nach und nach zu verwaschenem weiß verblassend, intensiv duftend

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

kugelige schwarze Beere, einzeln oder zu mehreren, etwa 3mm lange eiförmige braune Samen

Vermehrung

durch Stecklinge

Frosthärte

weitgehend grün überwinternd, frosthart bis etwa -12°C, während langer Dauerfrostperioden zurückfrierend

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln mit langem Rüssel, Schmetterlinge

Pflege

Rückschnitt wenn nötig

Verwendbare Teile

Duftpflanze, Blätter als Tee bei entzündlichen Erkrankungen und Schmerzen

Inhaltsstoffe

ätherische Öle, Salicylsäure, Alkaloide, Glycoside, Flavonoide

Status

anwesend

Literatur

  • A Contemplation upon Flowers S.202, Bobby J. Ward (1999)
  • An Ear to the Ground S.122, Ken Thompson (2003)
  • Die Farn- und Blütenpflanzen Madeiras S.726, Thomas Muer, Herbert Sauerbier, Francisco Cabrera Calixto (2020)
  • Ein Garten der Düfte S.61, Helga Urban (1999)
  • kraut&rüben 5/2018 S.51

Geschichte und Geschichten

Dem Japanischen Geißblatt wird nachgesagt, dass es ein sehr ungestümer Kletterer sei. Das kann ich aus meinem Garten nicht bestätigen, wo die Pflanze einige Jahre brauchte, um sich einigermaßen heimisch zu fühlen. An einem toten Pflaumenbaum könnte sie sich austoben, hat aber erst nach einigen Jahren eine einigermaßen üppige Gestalt entwickelt. Dabei ist dieses Geißblatt mit seinen hellen Blüten in lichtem Schatten eine sehr hübsche Erscheinung und der Duft behagt uns Menschen genauso wie verschiedenen Insekten. Nach der Hauptblüte im Frühsommer erscheinen im Herbst häufig noch einige Nachzügler. Die Früchte sind hingegen leicht zu übersehen, kleine runde, fast schwarze und glänzende Beeren, die meist nur in geringer Zahl ausreifen und bis weit in den Winter hinein an den Trieben haften bleiben. Auch in der dunklen Jahreszeit bleibt diese Geißblatt grün, lässt erst im Spätwinter einen Teil seiner Blätter fallen. Während längerer Kahlfrostperioden kann es zu Erfrierungen kommen, normalerweise treibt die Pflanze im Frühjahr wieder aus.

In einigen Ländern gilt das Japanische Geißblatt als invasiver Neophyt, so zum Beispiel im Süden der USA, in Frankreich und in Teilen der Schweiz.