Scheinhasel (Corylopsis glabrescens)

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Weitere Namen

Kahle Scheinhasel, Kahle Blumenhasel, Glockenhasel

Scheinhasel, Austrieb (17.4.)
Scheinhasel, Blüte (14.3.)
Scheinhasel mit Fuchsroter Sandbiene (Andrena fulva)(11.4.)

Botanischer Name

»Corylopsis« lat. corylus - Hasel, gr. opsis - aussehen (wie ein Haselstrauch aussehend), »glabrescens« lat. glatt, kahl werdend, Erstbeschreibung 1878 durch Paul Alexandre Savatier (1824-1886) und Adrien René Franchet (1834-1900) beide französische Botaniker

Englischer Name

Fragrant Winter Hazel

Familie

Zaubernussgewächse, Hamamelidaceae

Verbreitung

Japan

Wuchs

ausdauernd, schwachwüchsiger zart wirkender Strauch, bis 3 m hoch, Blätter ähnlich der Haselnuss, eiförmig zugespitzt, am Rand borstig gezähnt

Standort

sonnig bis halbschattig, eher feuchter Boden

Blütezeit

(Februar), März, April

Blüte

in Ähren hängende gelbe Glöckchen, duftend

Fruchtreife

Juli, August

Frucht

6-8mm dicke kahle, zweiklappige Frucht mit 4-6mm langen, schwarz glänzenden Samen

Vermehrung

Frosthärte

laubabwerfend, frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Hummeln und Bienen

Pflege

kaum Pflege nötig

Verwendbare Teile

Duftpflanze

Inhaltsstoffe

Quercitrin, Afzelin (ein antibakteriell wirksames Glycosyloxiflavon)

Status

anwesend

Literatur

  • Bäume und Sträucher S.287, Hrsg. Gordon Cheers (2006)
  • Thoughtful Gardening S.99, Robin Lane Fox (2010)

Geschichte und Geschichten

In belaubtem Zustand lässt sich die Scheinhasel durchaus mit der Haselnuss verwechseln, die Laubblätter haben große Ähnlichkeit miteinander. Der Wuchs ist allerdings recht unterschiedlich, bleibt die Scheinhasel doch recht klein. Sie wächst langsam, bleibt zierlich und ist so auch für kleine Gärten gut geeignet. Schon vor dem Laubaustrieb im Frühjahr erscheinen die blassgelben glockigen Blüten in lockeren hängenden Ähren. In milden Wintern kann das bereits Ende Februar der Fall sein, sonst eher Mitte März. Die Blüte zieht sich über zwei bis vier Wochen hin, je nach Witterung. Der zarte Duft der Blüten ist nur aus der Nähe wahrnehmbar, der Strauch sollte also in Nasennähe wachsen. Nach der Blüte erscheinen die Laubblätter, die sehr akkurat gefaltet sind und wie eine Bastelarbeit wirken. Ausgebreitet bleiben sie kleiner als die der Hasel, das Grün ist etwas intensiver. Während der Sommermonate braucht der Strauch ausreichend Feuchtigkeit, sonst lässt er schnell die Blätter hängen. Im Herbst hat er nochmal einen großen Auftritt, wenn sich das Laub leuchtend gelb verfärbt. Die Blätter enthalten wenig Gerbstoffe und sind bis zum Frühjahr bereits weitgehend verrottet. Sie können also unter dem Strauch liegen bleiben und werden den Wurzeln als Nahrung wieder zugeführt.