Bewimperter Felberich (Lysimachia ciliata)

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Weitere Namen

Bewimperter Felberich, Austrieb (8.5.)
Bewimperter Felberich, Wimpern (30.4.)
Bewimperter Felberich, Blüte (16.7.)
Bewimperter Felberich, unreife Samenkapseln (30.8.)

Bronzefelberich

Botanischer Name

»Lysimachia« von gr. lysimachos - Streit schlichtend (lysis - Lösung, mache - Kampf) Bedeutung unklar, »ciliata« lat. bewimpert, Erstbeschreibung durch Carl von Linné (1707-1778) schwedischer Naturforscher

Englischer Name

Fringed Loosestrife

Familie

Primelgewächse, Primulaceae

Verbreitung

Nordamerika, südliches Kanada, in Belgien seit Ende des 19.Jahrhunderts eingebürgert

Wuchs

ausdauernd, verzweigtes Wurzelsystem, selten in dichtem Bestand, meist mit einzelnen Trieben etwa 80cm in die Höhe wachsend, Blätter dunkel bräunlich-grün, breit lanzettlich bis herzförmig, kreuzgegenständig, verzweigte Blütenstände in den oberen Blattachseln

Standort

sonnig bis halbschattig, eher feuchter Boden

Blütezeit

Juni, Juli, (August)

Blüte

locker verzweigter Blütenstand, fünfzählige hell gelbe Blüten, flach ausgebreitet, spitz zulaufende kurze Kelchblätter, die nach der Blüte bestehen bleiben, die Blüten produzieren Pollen, aber keinen Nektar sondern fettes Öl

Fruchtreife

September, Oktober

Frucht

kugelige mehrfächerige Kapsel mit kleinen Samen

Vermehrung

durch Ausläufer

Frosthärte

im Herbst einziehend, Wurzelsystem frosthart

Tierische Besucher

Bestäubung durch Bienen (besonders eine Schenkelbienenart, die zur Fortpflanzung auf das Öl angewiesen ist) und Hummeln, am Austrieb knabbern gelegentlich Schnecken

Pflege

eventuell abgestorbene Blütenstände abschneiden, neigt wenn sie sich wohlfühlt zum Wuchern

Verwendbare Teile

Inhaltsstoffe

Kieselsäure, Gerbstoffe

Status

anwesend

Literatur

  • Die Wildbienen Deutschlands S.360, Paul Westrich (2018)
  • Neophyten S.372, Norbert Griebl (2020)

Geschichte und Geschichten

Der Bronzefelberich ist bereits im Austrieb leicht an seiner dunklen Blattfärbung zu erkennen. Er lässt sich im Beet nicht gerne auf einen bestimmten Standort festlegen, wie auch die anderen Gilbweiderich-Arten vagabundiert er mit seinem Wurzelsystem unterirdisch in der Gegend herum und tritt in Erscheinung, wo es ihm gerade gefällt. Ist der Boden feucht genug, wie zum Beispiel am Teichufer, so neigt er gelegentlich zum Wuchern, an trockenen Standorten bleibt er eher zurückhaltend. Die kreuzgegenständigen Blätter werden etwas heller, wenn die Pflanze ihre Blütenstände bis etwa einen Meter in die Höhe schiebt. Dann ist auch zu erkennen, woher die Wimpern im Namen kommen, die Blattstängel sind an den Seiten mit feinen Haaren besetzt. Im oberen Bereich verzweigt sich der Stängel zu einer locker aufgebauten Rispe, die mit den hell gelben flach ausgebreiteten Blüten sehr filigran wirkt. Die Früchte sitzen als kleine Kugeln in den sternförmig angeordneten Kelchblättern.

Im 16.Jahrhundert wurden in England die grünen Pflanzenteile in das Joch der Zugochsen gesteckt, damit sie ruhiger laufen mögen.