Kleinblütiges Weidenröschen (Epilobium parviflorum)

Aus Pflanzenwiki

Weitere Namen

Kleinblütiges Weidenröschen, Austrieb (19.2)
Kleinblütiges Weidenröschen, Blüte (17.7.)
Kleinblütiges Weidenröschen, offene Samenkapsel (17.7.)
Kleinblütiges Weidenröschen, Samen (31.8.)

Antinskraut, Waldröschen, Bachweidenröschen, Blitzkraut

Botanischer Name

»Epilobium« von gr. epi - auf(recht) und lobion - Schötchen, »parviflorum« lat. parvus - klein und florus - blütig, Erstbeschreibung durch Johann Christian von Schreber (1739-1810) deutscher Naturforscher

Englischer Name

Hoary Willowherb, Smallflower Hairy Willowherb

Familie

Nachtkerzengewächse, Onagraceae

Verbreitung

Europa, Vorderasien, Asien bis China, Nordafrika

Wuchs

ausdauernd, dichte Bestände aus Einzelpflanzen bildend, Austrieb Anfang März aus einer kompakten Überwinterungsknospe, glänzend grün, schnell in die Höhe wachsend bis ca 1m

Standort

feuchte Wiesen, Uferbereiche, in Höhenlagen bis ca 2500m

Blütezeit

Juni, Juli, August, September

Blüte

langgezogener unterständiger Fruchtknoten, 4 Kelchblätter, 4 blass rosa Kronblätter, 4-teilige Narbe, 8 Staubblätter

Fruchtreife

August, September, Oktober

Frucht

bis 7cm lange Kapselfrucht, von der Spitze her in vier Teilen aufreißend, kleine dunkle Samen mit flugfähigem weißem mehrere cm langem Haarbüschel

Frosthärte

überwintert als eine Art kompakte Knospe dicht unter der Erdoberfläche, relativ schwach ausgeprägte Wurzeln

Tierische Besucher

Pflege

keine Pflege nötig, ausreißen wo sie zu dicht stehen

Verwendbare Teile

die saftigen Blätter beim Austrieb als Salat, Extrakt wirkt antibakteriell, entwässernd, volksheilkundlich gegen Prostata-Leiden

Inhaltsstoffe

Flavonoide, Gerbstoffe (Tannine), Ellagsäure, Phytosterol, Caprylsäure, Caprinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure

Status

anwesend

Literatur

  • Die Kräuter in meinem Garten S.595, Siegrid Hirsch, Felix Grünberger (1999)
  • Enzyklopädie Essbare Wildpflanzen S.193, S.G.Fleischhauer, J.Guthmann, R.Spiegelberger (2013)
  • Kräuter S.124, Burkhard Bohne (2010)

Geschichte und Geschichten

Wie Feldsalat sprießen die ersten Blätter des Kleinblütigen Weidenröschens aus der Erde, dicht an dicht bedecken sie größere Bereiche, die sonst nicht bewachsen sind. In meinem Garten wachsen sie bevorzugt im Halbschatten und auch wenn der Name »Bachweidenröschen« suggeriert, dass die Pflanzen es eher feucht mögen, stehen sie hier ziemlich trocken. Den Winter verbringen die Pflanzen als runde kompakte Überdauerungsknospen mit einem eher schwach ausgeprägten dünnen Wurzelsystem. Die jungen Rosetten wachsen recht schnell in die Höhe und verändern ihr Aussehen so stark, dass es sich auch um zwei ganz verschiedene Pflanzen handeln könnte. Nur die grundständigen, rundlichen Blätter glänzen, die am Stängel wachsenden sind eher stumpf grün, lanzettlich zugespitzt und am Rand fein gesägt. In den Blattachseln erscheinen die Blütentriebe. Die ersten Knospen öffnen sich im oberen Bereich und sitzen auf den langen unterständigen Fruchtknoten, die schon die späteren Samenkapseln andeuten. Im Verlauf des Sommers blühen und fruchten die Pflanzen gleichzeitig. Bei trockenem Wetter öffnen sich die reifen Samenkapseln von der Spitze her und spreizen sich vierteilig auseinander. Die kleinen Samen sind mit einem Büschel sehr feiner weißer Haare versehen und werden vom Wind verbreitet.